Geschockt schüttle ich den Kopf. „Das... das kann nicht stimmen.", versuche ich mich selbst mit zitternder Stimme zu beruhigen. John mustert mich zweifelnd. „Bist du dir da sicher?! Scheiße, Klara! Warum habt ihr nicht aufgepasst?!" John wirkt aufgebracht und zerquetscht den Schwangerschaftstest förmlich in seiner Hand. „Gib mir mal den Test.", sage ich bestimmt und greife nach dem Schwangerschaftstest in seiner Hand. John gibt ihn mir, woraufhin ich mir den Test mehrmals durchlese. 'Schwanger - 5. Schwangerschaftswoche'. Wieder schüttle ich den Kopf. „Es war doch gerade alles so gut.", spreche ich mehr zu mir als zu John und bin den Tränen nahe. „So leid es mir tut, Klara. Aber du musst es sagen, und zwar beiden." Heftig schüttle ich mit dem Kopf. „Wie soll er das denn auch noch so einfach wegstecken?! Ich kann ihm das nicht sagen, John." Dieser seufzt und mustert mich streng. „Willst du ihm etwa verklickern, dass es sein Kind ist? Klara, das kannst du nicht machen. Früher oder später wird er es sowieso erfahren." John versucht mir ins Gewissen zu reden, doch ich bin mit meinen Gedanken ganz woanders. Das wird Granit mir nie verzeihen.
„Klara, sag es wenigstens Jonas. Und zwar heute noch.", versucht John es nun ein weiteres Mal. Ich lache auf. Das meint er doch nicht ernst. „Mit dem Arschloch rede ich kein Wort mehr." John schüttelt den Kopf. „Dann hättest du nicht mit ihm in die Kiste steigen sollen! Wie kann man so dumm sein, und sich dann auch noch schwängern lassen?! Klara, du hast nen Freund verdammt! Muss ich diese Diskussion wirklich nochmal mit dir durchgehen?! Sag es ihm. Sag es Jonas und sag es verdammt nochmal Granit!" John ist wütend und wird mit jedem Satz lauter. Seine Worte sind hart doch er und auch ich weiß, dass er recht hat. John hat von Anfang an recht gehabt. Doch wenn ich auch das noch Granit erzähle, habe ich ihn für immer verloren.
John hat mich letztendlich doch dazu überredet, mit Jonas zu reden. Durch den ganzen Stress musste ich mich jedoch erst nochmal übergeben. Widerwillig steige ich nun aus Johns Auto und gehe mit zittrigen Knien auf Jonas' Haustür zu. John folgt dicht hinter mir. Vorsichtshalber habe ich den Schwangerschaftstest eingesteckt, falls er mir nicht glauben sollte. Ich atme tief durch und betätige nach längerem hin und her die Klingel. Eine beklemmende Stille entsteht, bis Jonas schließlich die Tür öffnet. Sein Gesichtsausdruck ist undefinierbar. „Was will die hier?!", fragt er angepisst und schaut über mich hinweg, geradewegs zu John. Danke fürs Gespräch, denke ich mir und rolle mit den Augen. „Wir müssen mit dir reden.", gibt John ihm als Antwort, woraufhin er seufzt und uns schließlich in sein Apartment lässt. Ich bin überrascht, wie schön eingerichtet sein Apartment ist. Bei meinem letzten Besuch habe ich nicht sonderlich viel davon gesehen. Wenn ich nur daran zurückdenke, verdreht sich mein Magen. „Also, was ist?", gibt Jonas genervt von sich und steht mit verschränkten Armen vor mir. Er macht mir schon etwas Angst. Ehrlich gesagt habe ich schon immer Respekt vor ihm gehabt, doch dieser Respekt hat sich in einem schleichenden Prozess zu Angst entwickelt. „Sagt nicht, ihr wollt nen Dreier?!", fragt er nun nach und mustert uns misstrauisch. „Kannst du nicht einmal was schlaues von dir geben oder ganz die Fresse halten?!", entgegnet ihm John genervt, welcher hinter mir steht. Jonas rollt mit den Augen. „Was bist du für ne Spaßbremse geworden. Seit dem du auf deine kleine Anwältin stehst, bist du ja so vernünftig. Rechnest dir noch immer Chancen aus, was Johnny?! Sorry, aber ich war zuerst dran."
Ohne John zu sehen, weiß ich, dass er kurz vor einem Wutausbruch steht. Bevor die ganze Situation ausartet, beginne ich schließlich mit dem Thema, weswegen wir eigentlich hier sind. „Ich wollte eigentlich nicht mit der Tür ins Haus fallen aber du lässt mir ja keine andere Wahl. Jonas, ich bin schwanger." Für einen Moment mustert Jonas mich ausdruckslos, bis er in lautes Gelächter ausbricht. Ich drehe mich zu John und schaue ihn fragend an. Jonas scheint mir, wie erwartet, nicht zu glauben. „Zeig ihm den Test, dann wird ihm das Lachen schon noch vergehen.", raunt er mir zu und drückt mir den Schwangerschaftstest in die Hand. Ich drehe mich wieder zu Jonas und halte ihm den Test vor sein Gesicht. Es dauert einen Moment, bis Jonas sich von seinem Lachanfall erholt hat und hält augenblicklich in seiner Bewegung inne. „Alter, du verarschst mich doch.", gibt er genervt von sich und reißt mir den Test aus der Hand. Misstrauisch begutachtet er den Schwangerschaftstest, bis er sich schließlich mit seiner freien Hand durch das Gesicht fährt. „Sicher, dass es nicht von deinem Macker ist? Der hat dich doch auch geknallt." Ich stöhne genervt auf. „Vor fünf Wochen habe ich aber nur mit dir geschlafen, verdammt!" Jonas gibt mir derweil den Schwangerschaftstest zurück. „Meinetwegen. Wars das jetzt?" Jonas ist genervt, doch er scheint auch überfordert zu sein. „Ist das wirklich alles, was du dazu zu sagen hast?! Du wirst Vater, verdammt!",höre ich John hinter mir wütend sagen. Jonas zuckt jedoch nur mit den Schultern. „Ist sie meine Freundin? Nein. Also was juckts mich? Und jetzt raus hier, ihr ward schon lang genug hier.", gibt Jonas genervt zurück und schiebt mich leicht Richtung Tür. Ich werfe einen Blick zu John, welcher nur den Kopf schüttelt. Eigentlich bin ich froh, dass Jonas so reagiert hat. Dann habe ich endlich meine Ruhe vor ihm.
„War doch gut, oder?", hake ich bei John nach, als wir wieder in seinem Auto sitzen. Er gibt nur ein unverständliches murmeln von sich, woraufhin ich seufze und aus dem Fenster schaue. „Wann kommt Granit nach Hause?", fragt John schließlich, schaut jedoch weiterhin geradeaus auf die Straße. Ich zucke mit den Schultern. „Morgen, glaube ich." John nickt. „Dann guck schon, dass du es ihm sagst." Er spricht mit viel Nachdruck, weswegen ich mich nicht traue, seiner Forderung zu widersprechen. Jedoch weiß ich schon jetzt, dass ich es Granit nicht sagen werde.
Die Geschichte wird - wahrscheinlich - morgen enden :)
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Criminal minds (Gzuz FF) *Abgeschlossen*
FanfictionKlara Behne scheint die Anwältin für Rapper in Deutschland zu sein. Vielen hat sie während ihrer Zeit in Hamburg schon aus der scheiße geritten. Doch plötzlich bekommt sie es mit einem viel schwereren Mandanten zu tun, als zu anfangs gedacht.