Teil 5

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Am nächsten Morgen wache ich schlecht gelaunt auf. Ich habe kaum geschlafen und würde am liebsten einfach liegen bleiben. Aber wenn ich ehrlich bin, will ich die wenige Zeit, die ich hier noch habe, lieber mit Can verbringen als allein rumzuliegen. Also stehe ich auf und gehe nach unten. Mein Hintern schmerzt und als ich mich in die Dusche stelle, sehe ich den roten Fleck auf meinem Hintern, der schon langsam ins Blaue über geht. Na großartig. Schnell dusche ich mich und wasche meine Haare. Ich föhne sie vorne über und trage Wimperntusche auf, dann gehe ich leger gekleidet nach unten in die Lobby, wo ich auf dem Weg zum Restaurant an einer Lounge Ecke vorbeikomme, und da sitzt er, Can. Ganz in schwarz gekleidet sieht er noch besser aus als jemals zuvor.

Ein Teil in mir will einfach vorbei gehen, der andere aber, will nur zu ihm. Sein Blick ist unsicher und das sollte er meiner Meinung nach auch sein. Aber kann ich ihm wirklich einen Vorwurf machen? Er ist nun mal nicht mein Freund, wir führen keine Beziehung, also kann es auch gut sein, dass ich übertrieben habe? Aber sein Blick sagt mir das ich doch richtig gehandelt habe. Also gehe ich an ihm vorbei und bleibe dann stehen.

«Frühstück?» frage ich und sehe, wie er sich sofort erhebt und zu mir aufschließt, er nimmt meine Hand und so gehen wir zusammen ins Restaurant.

Ich habe mir fest vorgenommen, ihn nicht zu fragen, wo er war, oder was er gemacht hat, aber ehrlich gesagt möchte ich es schon gerne wissen. Aber ich reiße mich zusammen und bestelle Kaffee und ein Müsli. Er nimmt dasselbe und sieht sich dann im Restaurant um. Wir wollen beide nicht darüber reden aber über was sollen wir dann reden?

«Was machst du heute?» fragt er und ich sehe ihn einen Moment lang an.

«Ich muss noch etwas arbeiten, aber sonst habe ich nicht wirklich etwas vor.» Wir tasten uns wohl langsam aneinander ran.

«Warst du schon am Hotel Pool?» fragt er und ich schüttle den Kopf.

«Wie wäre es wen wir nach dem Frühstück dort etwas entspannen?» Entspannen klingt gut.

«Klar.» sage ich und fühle das flaue Gefühl in meinem Magen.

Nach dem Frühstück ziehe ich mir den Bikini an als es an der Tür klopft. Ich öffne sie und mache Can Platz, um einzutreten. Er trägt Shorts und ein T-Shirt. Sehr schlicht, aber eben, wie immer sieht es an ihm speziell aus. Ich nehme mir ein Kleid und will es mir über den Kopf ziehen als er mich aufhält. «Was ist passiert?» fragt er mich und ich zucke mit den Schultern. «Bin die Treppe runter gerutscht gestern Abend.» Weiß er das den nicht mehr?

«Wegen mir?» ich nicke nur und er verzieht das Gesicht. Seine Hand legt sich kühl auf meinen Hintern und ich lasse es zu, sehe aber auch den Blick, den er mit zuwirft, er ist sich nicht sicher, ob ich es zulasse. Deshalb lächle ich und versichere ihm das es nicht so schlimm ist.

Er jedoch verzieht sein Gesicht, als ob es ihm schmerzen zufügen würde. Klar war ich Gestern sauer, aber das lag daran das er sich nicht gemeldet hat und nicht an meiner Unfähigkeit die Treppe runterzugehen. Sollte ich ihn fragen? Soll ich versuchen herauszufinden, wo er war? Aber eigentlich habe ich kein Recht darauf. Also schlinge ich meine Arme um seinen Hals und betrachte ihn. Doch der Blick, den er mir zuwirft, ist ganz anders. Er sieht mich an wie mich noch nie ein Mann angesehen hat und mir wird ganz heiß. Gott, was passiert hier?


Dann legen sich seine Lippen auf meine, verlangend und Besitzergreifend, als ob er sich entschuldigen will. Als ob er mir zeigen will das es ihm leid tut.
Doch was genau tut ihm leid, und da will ich es wissen.

«Warte.» sage ich und er küsst mich noch einmal, ehe er seine Lippen von meinen löst.

«Was ist los?» Er sieht weg, doch ich suche seinen Blick, bis er mich endlich ansieht. «Can?» frage ich sanft nach. Doch er schüttelt nur dem Kopf und küsst noch einmal meine Lippen und nimmt mich dann an der Hand.

Amsterdam Love (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt