Teil 8

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Weil ich weiß, dass ich nicht wirklich eine Wahl habe und auch nicht wirklich gehen will, lasse ich ihn den Koffer nehmen. Er geht die kurze Treppe hoch und kommt zurück um den anderen zu holen. Das zufriedene Grinsen auf seinem Gesicht wird ihm schon noch vergehen. Ich folge ihm ins Haus und tippe auf dem Handy rum und lächle. 

«Was ist?» fragt er. 

«Ich habe noch einen Flug um 23 Uhr.» gebe ich zurück. Er lächelt nicht mehr.
Dann sehe ich es erst. Die Wohnung ist fertig und es stehen Möbel rum. Wow. Alles ist hell und Modern eingerichtet ganz genau so wie meine Wohnung in Brüssel. 

«Ich war heute Nachmittag hier, deshalb hast du nichts von mir gehört.» er lächelt, doch mir passt es nicht. 

«Kein Problem, dein Leben geht ja weiter nachdem ich weg bin.» das lächeln verschwindet wieder. Doch er nimmt mich an der Hand und führt mich ins Wohnzimmer. Dass große beige Sofa und der Kronleuchter an der Decke hauen mich fast um. Ich setzte mich und sehe zu wie er sich die Jacke auszieht und sie über die Sofa lehne wirft, dann setzt er sich zu mir, nahe zu mir und sein Geruch benebelt mein Gehirn. Aus einem Reflex heraus rutsche ich etwas weg was er mit einem säuerlichen Ausdruck zur Kenntnis nimmt. Er kratzt sich am Nacken und ich sehe das er doch nicht so sicher ist, wie er tut.
Als er mich wieder ansieht, sehe ich eher gelangweilt auf meine Fingernägel. 

«Lass das.» zischt er und ich sehe ihn überrascht und fragend an. 

«Was?» frage ich wütender als gedacht. 

«Tu nicht so, als wärst du nicht an der ganzen Sache beteiligt.» ich sehe ihn einen Moment lang an, dann stehe ich auf und er tut es mir gleich. 

«Ich war beteiligt, ich war so sehr beteiligt das ich willens war, wegen dir mein ganzes bisheriges Leben aufzugeben, aber du musstet mich ja belügen.» zum Ende hin wird meine Stimme immer schriller. 

«Moment, ich habe dich nicht belogen.» er hebt den Zeigefinger in die Luft. 

«Du wusstest das ich für deinen Vater arbeite und hast nichts gesagt.» er verwirft seine Arme und sieht mich fragend an. 

«Ich habe nichts mit meinem Vater zu tun.» Ist das sein ernst. 

«Du sitzt in dem Verwaltungsrat den ich überzeugen musste.» nun sieht er mich ganz ruhig an. 

«Ich war noch nie anwesend.» Was? 

«Aber heute.» er hebt die Hände. 


"Heute konnte ich mich nicht drücken." ich schnaube. 

"Weil er dir versprochen hat mich einzustellen wen du abstimmst." Es ist keine Frage es ist eine Feststellung.  

"Was? Nein, das stimmt nicht." Meint er das ernst. 

"Sieh mir in die Augen und schwöre das es nicht so war." er senkt seinen Blick, stemmt die Hände in die Hüften und ich weiß es, weiß das es so war. Also dreh ich mich um und laufe zum Eingang, doch er packt mich und die Wand liegt an meinem Rücken. 

"Was sollte ich den bitte schön tun? Die Frau die ich liebe einfach gehen lassen?" ich bin wütend, ich habe sehr wohl verstanden was er gesagt hat, aber ich bin trotzdem Wütend. 

"Du weißt gar nicht wovon du sprichst." gebe ich zurück und setzte mich zur Wehr.

 
"Oh doch, ich liebe dich und du liebst mich." ich schüttle vehement den Kopf. 

"Doch." sag er und versucht mich zu Küssen, doch ich dreh mich weg. 

"Liebe bedeutet ehrlich zu sein." sage ich und bringe all meine Kraft auf um ihn wegzuschieben, doch es gelingt mir nicht. 

Amsterdam Love (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt