"Es herrscht Krieg!",sagte der Tod,warf die Sense weg

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und stieg auf den Mähdrescher.






Als wir das Haus betraten, kam uns eine unangenehme ...Duftwolke entgegen. "Scheiße, Mase, lüftest du hier auch ab und zu mal? Es stinkt ja bestialisch", sagte ich nasal, da ich mir meine Nase zu hielt.

Mom und Dad taten es mir gleich. "Züchtest du hier tote Tiere?", fragte Dad und machte binnen weniger Sekunden alle Fenster auf. Ich zweifelte ja daran, dass dieses bisschen frische Luft half, den Gestank zu vertreiben. Das war, als wenn man einen abgenutzten Lufterfrischer in den Biomüll warf.

Mason hingegen zuckte nur mit den Schultern und meinte lässig: "Ich weiß gar nicht, was ihr schon wieder habt"
"Wir müssen offensichtlich öfter herkommen", murmelte Mom, als sie mit spitzen Fingern eine Socke vom Boden aufhob. Jedenfalls hoffte ich, dass es eine war.

Mein Bruder gab sich zwar jedes Mal Mühe, das Haus für unseren Besuch herzurichten, aber es waren immer klägliche Versuche. Ich war gespannt, wo er den Müll dieses Mal reingestopft hat und wer von uns die falsche Schranktür öffnen wird... Dad war zuletzt der Glückliche gewesen, welcher von einem Berg Pizzaschachteln begraben wurde. Ich habe davon ein Foto gemacht und es als Weihnachtskarte rumgeschickt.

Wir hatten auch schon eine Wette laufen, wer es sein könnte. Ich hab auf Mom getippt und die beiden auf mich. Der Verlierer musste einen Monat lang den Spülmaschinendienst übernehmen. Und da ich Wetten grundsätzlich verlor, habe ich mir geschworen nichts, absolut nichts, hier in diesem Haus zu öffnen.

Ich packte meinen Koffer und zerrte ihn die Treppen hoch, um dem Gestank zu entkommen. Mein Zimmer lag oben im Dachboden. Der Weg war lang, aber es war das größte Zimmer, von daher lohnte es sich, das bisschen Sport zu treiben. Allerdings war es mit einem Koffer beinahe unmöglich.

Ich ging rückwärts hoch und zog den pinken Kotzbrocken Stück für Stück nach oben. Doch auf der letzten Stufe rutschte ich aus, landete auf dem Hintern und ließ vor Schreck den Koffer los, der wieder nach unten schlitterte- und dabei Mason umkegelte.

"Au, verdammt Tori!", brüllte er mir entgegen.

"Vorsicht, auf der Treppe könnten Ihnen Koffer entgegen kommen. Betreten auf eigene Gefahr", kicherte ich und rappelte mich auf. "Könntest du ihn mir eventuell hochbringen?"

Murrend hob er das Ding mühelos mit einer Hand hoch und brachte es mir tatsächlich bis vor die Tür. "Vielen Dank, Bruderherz", grinste ich und betrat mein Zimmer.

Es war ein heller Raum, mit grauem Bodenbelag in Holzoptik. Die Möbel waren größtenteils weiß, abgesehen vom alten Schaukelstuhl meines Großvaters. Mom hat ihn mir ins Zimmer gestellt, da sie ihn nicht gerne ansah und sie nur selten hier her kam. Verständlich, immerhin war dies sein Lieblingsstuhl gewesen. Ich selbst hatte auch schon mehrere Stunden darauf verbrach, um entweder etwas zu lesen oder zu zeichnen. Die Rückenlehne aus Holzstangen war nicht sonderlich bequem, aber wenn man sich ein Kissen zwischen ihm und den Rücken stopfte, ging es vollkommen klar.

Ich entschied mich dazu, meine Klamotten nicht auszupacken. Lediglich das Kleid für die Hochzeit zog ich heraus, damit ich es ordentlich aufhängen konnte. Es machte für mich keinen Sinn, alles heraus zu holen, wenn ich es in einer Woche eh wieder rein schmeißen musste. So spart man erfolgreich Zeit!

Im Gegensatz zu meinem Zimmer in New York war dieses hier aufgeräumt. Hier lagen keine Sachen einfach auf dem Boden rum, denn ich hatte kaum etwas da. Zuhause konnte man nur schwer den Boden erkennen. Ich wusste nicht einmal mehr, welche Farbe mein Teppich hatte. Mom hat es mittlerweile auch aufgegeben, mir Ordnung beizubringen. War im Übrigen genauso Erfolgreich, wie ihre Verkuplungsversuche.

Der alltägliche Wahnsinn- jetzt neu: Auch mit WerwölfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt