Kapitel 2 - Erste Begegnung

527 40 5
                                    

Sie hatte alles fertig, jetzt musste sie nur noch warten. Schnell ging sie zur Chefin.

„Das Dessert ist im Backofen, darf ich Pause machen?“

„Sicher, Schätzchen, aber sieh zu, dass du rechtzeitig wieder hier bist, ich sehe bestimmt nicht nach deinen Sachen!“

„Ist gut,“ murmelte sie noch, doch da war sie schon fast aus der Tür.

Sie würde eine Runde um den Hof gehen. Gemütlich schlenderte sie über den Platz, da fiel ihr plötzlich ein Zettel entgegen. Überrascht fing sie ihn auf und blickte nach oben.

Im Turm war nur ein Fenster auf, es musste dort heraus gefallen sein. Noch hatte sie genügend Zeit, sie konnte es ohne Probleme hoch bringen.

Schnell eilte sie hin und lief die Turmtreppe hoch. Sie hatte etwa die Hälfte des Weges geschafft, da prallte sie plötzlich mit jemandem zusammen.

Ungeschickt verlor sie das Gleichgewicht und wäre die Treppe runter gefallen, hätte der Mann sie nicht am Handgelenk festgehalten.

„V-Verzeihung,“ stammelte sie und hob den Kopf, nur um den Blick gleich wieder zu senken.

Vor ihr stand niemand geringeres, als der Prinz persönlich.

„E-Es tut mir leid.“

Er lies sie los und wollte die Treppe kommentarlos weiter hinab rennen, da hielt sie ihn zurück.

„Euer Hoheit,“ fragte sie unsicher.

Es konnte schließlich durchaus sein, dass der Zettel ihm gehörte. Eindeutig gereizt drehte er sich um.

„Was ist denn noch?“

Erschrocken von seiner Schroffheit zuckte sie zurück (zusammen ?). Dann hielt sie ihm schüchtern das Blatt entgegen.

„Ist das eures? Ich fand es draußen...“

Er nahm es ihr aus der Hand und überflog es, dann umarmte er sie urplötzlich.

„Du bist meine Retterin!“

Vollkommen perplex stand sie da. Dann griff er nach ihrer Hand und wollte sie mit hoch nehmen.

„Komm mit, ich möchte euch etwas als Dank geben.“

Sie rührte sich nicht und machte ihre Hand los. Elegant knickste sie.

„Verzeiht, euer Hoheit, doch ich muss zurück in die Küche, außerdem, würde es mir Wiederstreben, etwas für so eine Selbstverständlichkeit anzunehmen. Lebt wohl.“

Schnell drehte sie sich um und lief die Treppe herab. Sie konnte deutlich spüren, dass ihre Wangen rot geworden waren. Eilig lief sie in die Küche und arbeitete weiter.

Erstaunt sah er dem Mädchen nach, dann brach er in schallendes Gelächter aus. Wie süß, sie war ganz rot geworden! Schnell kehrte er in sein Zimmer zurück, vielleicht sah er sie noch auf dem Hof.

“Schon wieder da?“ fragte Reyn verblüfft.

„Ein Mädchen hat mir den Zettel hochgebracht.“

Ein verschlagener Ausdruck trat in die Augen seines Freundes.

„War sie hübsch?“ fragte er eindeutig amüsiert.

Er seufzte und verdrehte die Augen.

„Ja, war sie.“

Unwillkürlich erinnerte er sich daran, wie süß ihr perplexer Blick gewesen war, als er sie in den Arm genommen hatte.

„Und freundlich und irgendwie auch niedlich,“ fügte er überflüssigerweise noch hinzu.

Wein und andere Verführungen {On Hold}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt