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Ein unbeschreiblich lautes Gelächter brach am Anleger aus und zwar so plötzlich, dass Raven im Versteck seiner kleinen Truppe vor Schreck den Kopf einzog und mit der Hand nach dem Griff des Katana an seinem Rücken langte.
Doch sobald er begriffen hatte, dass er außer Gefahr war, schaltete sich sein Verstand blitzartig wieder ein.
"Luke, hast du einen?"
Der Krieger nickte. "Soll ich ihn holen?" Bei den Worten breitete sich ein bösartiges Lächeln auf seinem Gesicht aus. Doch Raven kannte diesen Ausdruck seines Alten Freundes gut genug.
"Nein, zu viel Aufsehen. Versuche ihn anzuwerben. Unser Limit sind zweihundert Dollar, wenn er passt- und NUR dann- nimmst du ihn mit. Verstanden?"
Auch wenn der Anführer der Gruppe den Blutdurst seines Kriegers offensichtlich zumindest teilweise gezügelt hatte, wich der diabolische Ausdruck nach wie vor nicht von Lukes Gesicht, und er schien mehr mit sich selbst zu reden, als er mit rauer Stimme flüsterte: "Sir... Ja, Sir!"
Damit schwang er sich über die Barriere, noch immer lächelnd, und mischte sich unauffällig, aber bestimmt unters Volk.
Peter warf seinem Boss einen Skeptischen Blick zu.
Raven wiederum beobachtete Luke.
"Hoffentlich versaut er es nicht."
Kurz blinzelte der Schwarzhaarige überrascht, dann wanderte sein eisblauer Blick nach links und traf den seines Kriegers.
"Peter..."
"Boss?"
"Wieviel hast du schon versaut?"
"Nun...", der Braunhaarige strich sich über seinen Bart und war sichtlich verlegen, während Raven fortfuhr.
"Und wieviel hat Luke schon versaut?"
"Jetzt wo du so direkt fragst... Also...-"
"Siehst du. Vertrau ihm. Selbst wenn er sich nicht im Griff hat, ist das immer noch besser als ihn nicht auf unserer Seite zu haben."

Diane hatte sich derweil durch die nach wie vor erheiterte Menge gedrängt, völlig in Gedanken versunken. War es wirklich so abwegig, dass der junge Handwerker in der Lage war, das Leben von Menschen auf ewig andauern zu lassen?
Nun, viel Geld hatte er ja nicht. Also lag es nahe, dass sein wahres Geschäft der Betrug war.
Dennoch...
Ihr den Heimweg suchender Blick traf plötzlich ein blassblaues Augenpaar und brachte sie augenblicklich zum Stehen.
Direkt vor Diane stand niemand geringeres als der Fremde Handwerker!
Diane erstarrte. Irgendwie hatte dieser Mann etwas irritierendes an sich, etwas, was sie kaum erklären konnte, aber ihren Blick auf seltsame Weise an ihn fesselte.
Er jedoch schien weniger beeindruckt von seinem Gegenüber, desinteressiert stand er da, mit den Händen in den Taschen, und sah auf sie herab.
"Der Name ist Jonathan. Einen Nachnamen gibt es nicht.", legte er los, ohne eine Reaktion zu erwarten. "Ich bin, wie sie sehen, alt genug, um zu arbeiten und das tue ich als Erfinder. Hauptsächlich fertige ich Waffen an, aber mein größtes Werk bisher ist der unsterbliche Mensch, wie sie ja bereits wissen."
Auch nachdem er seine Vorstellung beendet hatte, war Diane noch einigermaßen perplex.
"Diane...", stellte sie sich verwirrt vor- Normalerweise absolut unmöglich für eine Miss von hohem Stand.
"Stimmt es?", flüsterte sie ungläubig und löste ihren Blick nicht von Jonathan.
Er runzelte die Stirn, als wäre sie verrückt, und nickte dann.

Oil, please.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt