„Nenn mich nie wieder ‚Abi'."

1.3K 67 5
                                    


„Nazli, hast du dein Zimmer aufgeräumt? Du weißt doch, dass die ganze Familie heute zum Grillen kommt.", rief ihre Mutter ihr von unten zu, worauf sie die Augen verdrehte.

„Ja, habe ich."

Heute war Samstag und ihre Eltern hatten die ganzen Familie zum Grillen eingeladen, was sie einmal im Monat immer veranstalten. Mal bei ihnen, mal bei anderen. In diesem Monat waren sie dran und ihre Mutter kam gar nicht aus ihrem Stress heraus. Dabei waren es noch fast vier Stunden bis alle kommen würden. Seufzend verließ sie ihr Zimmer und stieg die Treppen herunter, wo ihre Mutter schon am Treppenende stand und sie wütend anfunkelte.

„Immer muss ich alles alleine machen. Niemand hilft mir."

„Anne, ich habe dir vor einer Stunde meine Hilfe angeboten. Du hast gesagt, dass du das alleine machst.", meinte sie verzweifelt, weil ihre Mutter, wie immer einen großen Aufstand machte. Ihre Mutter winkte sie zu sich und begann ihr viele Aufgaben aufzugeben. Zusammen machten die beiden das ganze Haus sauber und das musste schon etwas heißen, weil das Haus wirklich groß war. Ihr Vater sagte immer, dass sie sich eine Putzfrau besorgen sollte, aber meine Mutter ist eine sehr eifersüchtige Frau und heutzutage konnte man keiner Frau mehr vertrauen. Nazli wollte das genau so wenig. Sie wollte nicht, dass jemand fremdes ihre Sachen anfasst. Während die Frauen des Hauses sauber machten, bauten die Männer solange den Grill auf und gingen Einkaufen, damit Nazli und ihre Mutter das Fleisch vorbereiten konnten. Nach vier langen Stunden war das ganze Haus sauber, das Fleisch und die Salate vorbereitet und der Grill brannte auch.

Ada schickte ihre Tochter hoch, damit sie sich umziehen konnte, denn sie lief immer noch mit ihrem Pyjama rum. In ihrem Zimmer überlegte sie, was sie anziehen sollte. Es sollte bequem, aber auch elegant aussehen, da ihre Großmutter heute auch kam und sie viel Wert auf das Aussehen gab. Sie entschied sich für eine luftiges rosa Kleid und zog dazu noch rosa Flip-Flops an. passend dazu machte sie eine pinke Schleife in ihre Haare und schminkte sich leicht, da ihr Vater es gar nicht gerne sah, wenn sie sich heftig schminkte. Fertig verließ sie ihr Zimmer und stieg die Treppen runter, da gerade die Haustür aufgemacht wurde. Zum Vorschein kam ihr Onkel Kerem, der sie mit einem strahlen anschaute. Schnell lief ich auf ihn zu und fiel ihm in die geöffneten Armen.

„Nazli, meine kleine Prinzessin."

„Amca.", sagte sie lachend und ließ sich von ihm knuddeln, da er wusste, wie sehr sie es liebte. Er ließ sie los und sie umarmte auch ihre Tante Melek, die sie ebenfalls anlächelte.

„Hübsch siehst du aus, Nazli. Genau wie deine Mutter."

Nazli bedankte sich lächelnd und führte die beiden in den Garten, wo schon ihre Eltern standen. Während sie sich begrüßten, ging Nazli wieder in das Haus rein, um die nächsten Gäste zu begrüßen. Ihre Großeltern und ihr Onkel Fatih der Familie. Sie küsste die Hände ihres Opas und ihrer Oma, die sie von oben bis unten mustert, bis sie zufrieden nickte.

„Du siehst hübsch aus, mein Schatz.", sagte sie und tätschelt ihre Hand. Nazli bedankte sich.

„Mama und Papa sind im Garten.", teilte sie ihnen mit, worauf die beiden in den Garten gingen, ihr Onkel und ihre Tante folgte den beiden, sodass Nazli mit ihren Cousins alleine im Flur standen.

„Na, kleine. Ich habe gehört, dass deine Brüder wieder da sind.", meinte Baris, einer der Zwillinge und zwinkerte mir zu. Die drei wussten, dass sie sehr an ihren Brüdern hing und immer traurig war, wenn sie ins Ausland gingen.

„Ja, endlich. Sie sind übrigens in ihren Zimmern, wenn ihr sie sucht.", die beiden nicken und stiegen die Treppen hoch, während Nazli mit ihrem jüngeren Cousin Bilal in den Garten ging und sich zu ihren Großeltern setzte. Ihre Großmutter fand immer etwas an ihr auszusetzen, aber Nazli wusste, dass sie es nur gut meinte.

Komplizierte LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt