Die Hüter des Lichts

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Es war Dunkel. Das war komisch. „Lumos“ Ich musste bei dem grellen Licht blinzeln. Doch als ich mich umguckte, durchfuhr mich ein Schock. Wo war Brid? Und wo war ich? Es sah aus wie eine riesige Höhle. Links und rechts führten Gänge weg und allgemein sah es hier wie ein halbes Labyrinth aus. Ich begann mich zu orientieren, schärfte meine Sinne und begann mir alles genau einzuprägen. Doch ich hatte nach einiger Zeit trotzdem das Gefühl mich zu verlaufen. Wenn ich doch nur Kreide oder etwas ähnliches hätte. Und diesen Zauberspruch um Leuchtmarkierungen zu hinterlassen wusste ich auch nicht. Aber ich musste Brid finden. Wie war das eigentlich passiert, dass wir nicht an der gleichen Stelle abgesetzt worden waren? Ich hatte auch schon nach ihr gerufen, allerding hatte mir nur mein Echo geantwortet. Ich legte die Stirn in Falten. Da meldete sich plötzlich eine Stimme. „Du scheinst nachdenklich.“ Ich erkannte es als die Stimme meines Handys, trotzdem hatte ich einen Schock bekommen. „Erschreck mich nicht so!... Ja, weißt du vielleicht wo wir hier sind?“ „Ich könnte eine Ultraschalluntersuchung machen.“ „Das wäre echt cool.“ Auf dem Display erschienen mehrere Zahlen und Quelltexte. Ich runzelte wieder die Stirn. „Was machst du da?“ „Ich schreibe ein Programm zu der Untersuchung, da diese Funktion eigentlich nur für Entfernungsmessungen konfiguriert ist.“ Meine Kinnlade klappte runter, als ich diese Worte verstand. Mein Handy wurde wirklich immer mehr zu einem Mensch eingesperrt in einem Handy. Allerdings machen einen Menschen Gefühle aus. Und diese hatte es bisher noch nicht so gezeigt.  Ein Loading- Balken war auf dem Bildschirm erschienen. Dann erschien eine kleine Karte, allerdings war nur ein Teil mit Wegen versehen. „Fehler.“, sagte das Handy. „Die Hardware kann nur eine Entfernung bis 10 Meter messen.“ „Ohh. Aber trotzdem danke.“ Ich merkte, wie dringend ich ein Name für es brauchte. „Allerdings könnte ich deine Bewegungsroute aufzeichnen.“ „Ohh ja, das wäre großartig.“ Ich wusste bald nicht mehr, was ich sagen sollte. Ich setzte mich in Bewegung. Achtete nicht mehr darauf in welche Richtung ich ging, ließ das Handy seine Scans machen. Ich landete mehr als einmal in einer Sackgasse. Das Komischste war jedoch, dass es hier anscheinen Brücken gab. Aus schwarzem Stein handgebaut. Und hier und da hingen Käfige von der Decke. Und ich fühlte mich mehr als einmal beobachtet. Ich muss mich an einer Stelle korrigieren. Am aller, aller Komischsten war es, als ich plötzlich vor einer Tür stand und diese in ein Arbeitszimmer und daneben ein Schlafzimmer führte. Hier unten lebte jemand! Oder hatte gelebt. Und bald wusste ich auch wer es war. Der Gang führte mich zu einer größeren Kreuzung und hier stand auf einem Podest eine riesige Weltkugel. Aus Bronze, wenn mich nicht alles täuschte. Und dann ergab fast alles einen Sinn. Nur nicht warum Brid und ich nicht zusammen war. Ich blinzelte mit den Augen und dann konnte ich ihn auch sehen. Pitch Black. Der Boogeyman. Der Alptraumkönig. Er lag auf dem Boden vor seien Kugel an dem mit einem Mal viele Lichter leuchteten. Und mir wurde auch klar warum ich mich beobachtet gefühlt hatte. Die Alptraumpferde waren überall! Langsam und vorsichtig näherte ich mich Pitch. Wie es schien war er ohnmächtig. Seine Pferde scherte es nicht als ich ihn auf den Rücken drehte und nach seiner Atmung horchte, auch wenn ich nicht wusste ob er wirklich Atmen musste. Dennoch spürte ich dann einen kalten Hauch an meinem Ohr. Ich zögerte, doch dann dann nahm ich ihn Huckepack. „Ähm, Handy?,“ Mir musste verdammt nochmal ein guter Namen einfallen. „Ja?“ „Kannst du mich nochmal zu diesem Raum führen mit dem Bett und so?“ „Ja.“ Es navigierte mich ohne weiteres durch die vielen Gänge, Treppen und Brücken. In dieser Zeit konnte ich viel nachdenken, sodass ich, als ich Pitch auf seinem Bett abgelegt und zugedeckt hatte, sagen konnte: „Gyde.“ „Was?“, fragte mein Handy. „So wie Guide, also Führer. Ich glaube das ist der perfekte Name für dich.“ Es herrschte Stille. „Gefällt dir der Name?“ Wieder keine Antwort. Ich schaute auf den Bildschirm. Ein Smiley war darauf abgebildet. Ein vor Rührung heulender. „Er ist perfekt.“, sagte Gydes leider nicht ganz menschliche Stimme. Ich lachte ebenfalls. „Freut mich.“

Nachdem ich stundenlang mit Gyde gequatscht hatte, sodass ihr Akku bald leer war, weil es hier ja keine Sonnenenergie gab, hatte ich mich auf einen Schwarzen Stuhl gesetzt und war eingedöst. Jetzt weckte mich ein leises Geräusch. Ich schlug die Augen nicht ganz auf. Aber es reichte um das graue Gesicht und die gold- silbernen Augen vor mir zu sehen. Mit einem Schrei sprang ich auf und hielt den Stuhl wie eine Waffe vor mich. Vor mir stand Pitch. Er starrte mich interessiert an. Ich räusperte mich und stellte den Stuhl zurück. „Du bist wach“ Es war eine Feststellung und weil  er nichts darauf antwortete fuhr ich fort: „Erschreck mich nicht so….“ Er sagte immer noch nichts. „Ich weiß nicht ob ich das fragen sollte, aber wie geht’s?“ Es dauerte etwas dann meinte er: „Ganz gut… Wie bist du herein gekommen, der Eingang war doch versiegelt?“ „Ach das war ein dummer Zufall. Aber könntest du mir zeigen wo hier der Ausgang ist?“ Natürlich war es gefährlich Pitch zu vertrauen, aber andererseits mochte ich ihn irgendwie bzw. hatte Mitleid. Seine Vorgeschichte war wirklich sehr traurig. „Wieso nimmst du nicht den Weg, mit dem du hier hereingekommen bist?“ „Das ist so ,ne Sache.“, sagte ich und lachte verlegen. „Es gibt keinen, er ist verschlossen, wenn du keinen neuen kennst“ Fuhr er ungerührt fort.  Ich überlegte kurz. „Dann zeig mir den alten.“ Er schaute mich kurz an dann ging er  ungerührt aus der Tür. Ich folgte ihm kurzer Hand.

Die siebte DimensionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt