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„Nun denn", sprach Dad, ehe er meine Handgelenke los lies. „Wenn du so viel Angst davor hast, solltest du dann nicht ein wenig üben?", fragte er und ging schon Richtung Haus. Ich sprang schnell vom Stein auf und folgte ihm. „Wahrscheinlich..." murmelte ich. „Um deine Kleidung können wir uns dann am ende der Woche kümmern", erklärte er und ging ungestört weiter. „So spät? Aber-" Ich unterbrach mich als Dad leise lachte. „Anika, du vergisst dass ich ein Dämon bin." Er drehte seinen Kopf um 180 Grad, was mir einerseits einen leichten Schauer über den Rücken fahren lies, andererseits zum schmunzeln brachte. Er hatte ja recht, ich sollte mir weniger Sorgen machen. Ich nickte ihm also zustimmend zu, um ihm zu zeigen dass ich ihm glaubte und vertraute und er wendete sich wieder von mir ab. Mittlerweile waren wir bereits fast zuhause angekommen. Von weitem konnte ich unser prächtiges Anwesen schon zwischen den Bäumen erkennen. Ich versank ein wenig in Gedanken.
Schon komisch wie sehr sich mein Leben verändert hat. Von heute auf morgen... Ich kam aus einer normalen Familie, mit normaler Menge an Geld, mit einem normalen Leben...hier her. Eine andere Dimension, mit einem Dämonen als Vater in einem gigantischen Anwesen als Zuhause. Das ist so surreal... und doch ist es jetzt mein Leben. Ich lächelte. Mein Leben... mein eigenes. Ich kenne all diese Leute, auch wenn sie mich nicht kennen. Ich kenne diese Stadt, diesen Wald, diese Familie... und ich werde das beste aus diesem neuen Leben machen. Das ist ein kompletter Neuanfang, ich kann alles daraus machen! Und ich werde das richtige daraus machen. Voller Euphorie öffnete ich die Tür und rannte nach oben. Erst jetzt wurde mir richtig klar, was alles in den letzten Tagen passiert war. Und ich bereute nichts. Nein, ganz im Gegenteil! Ich war froh drüber. Und so wie ich sie kenne, so sollen sie mich kennen lernen. In meinem alten Leben war ich schüchtern, unbeliebt und alleine. Aber jetzt... jetzt hab ich ein neues Leben und Gravity Falls wird mein wahres Ich kennen lernen. Bei dem Gedanken fing ich an zu grinsen. Ich schnappte mir meine Gitarre, mein Handy und fing an mir Noten raus zu suchen. Es war zwar nicht mein Stück, aber ich kann echt nicht Komponieren. Also werde ich mich wohl etwas an YouTube orientieren müssen...
Und nachdem ich zwei Liedchen rausgesucht habe fing ich auch schon an zu üben. 

Der Natcho ist echtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt