Der Auftritt

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Dad trug einen sehr schicken Anzug und um weniger Aufmerksamkeit zu erregen, hat er sich die Haare vor die Augenklappe gekämmt.
Wir sind vor ungefähr zehn Minuten angekommen und nach einer kurzen Begrüßung führte Pacifica mich rum. Ich hätte echt erwartet ein Butler würde das machen aber hey, ich will mich nicht beschweren.
Dad ist im Hauptsaal geblieben, während ich in einem Hinterzimmer bin um die Gitarre die mir zur Verfügung gestellt wurde zu stimmen.

Ganz ehrlich, diese Gitarre sah aus wie von einem Einhorn ausgekotzt. Silbern mit verschieden farbigem Glitzer und viel zu strahlend.

Nach einer Minute hatte ich die Gitarre fertig und richtete mir meine Noten noch ein letztes Mal zurecht. Wieso war ich so nervös? Ist ja nicht so als hätte ich nicht schon mal vor Publikum gespielt. Außerdem waren die anderen auch da, von daher.
Mit einem letzten Seufzer lies ich mich von dem Butler der Familie nach draußen führen.

Wie in meiner Erinnerung war der Saal voll mit reichen und einflussreichen Leuten. Nicht alle, aber sehr viele Blicke waren auf mich gerichtet. Na dann mal los...

Ich fing an zu spielen. Meine Finger strichen wie so viele Male zuvor mühelos über die Seiten. Nach einigen Minuten spürte ich nichtmal mehr die Blicke auf mir. Mein Kopf blieb die ganze Zeit über gesenkt und mein Blick auf meiner Linken Hand die die Akkorde hielt. Nach zwei instrumentalen Stücken hörte ich erstmal auf und der Saal füllte sich mit Klatschern und manche, wie zum Beispiel der Basketballer jubelten.

„Zugabe!", hörte ich von weiter hinten. Mein Blick schief über das Publikum um sicher zu stellen, dass ich mich nicht verhört hatte, doch die Rufe nach Zugabe wurden wiederholt.

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich will das Publikum ja nicht enttäuschen. Also blätterte ich kurz durch meine Noten und strich erneut über die Seiten meiner Gitarre. Die Menschen verstummten um meinem Spielen erneut zuzuhören.

„We'll meet again...
Don't know where, don't know when,
But I'm sure we'll meet again
Some sunny day!"

Es war das erste Lied das mir einfiel, okay? Also sang ich Es auch.

Nachdem ich fertig war, verbeugte ich mich und verließ endlich die Bühne.
Ich sollte wahrscheinlich langsam gehen, schließlich will ich nicht rausfinden wie es sich anfühlt Holz zu sein.

So schnell ich konnte, platzierte ich meine Gitarre wieder in ihrer Tasche und verstaute meine Noten. Als das erledigt war, nahm ich meine Gitarren Tasche über meine Schulter und verließ das Zimmer.

„Jetzt nichts wie raus hier...", murmelte ich.

„Du willst schon gehen?"

Erschrocken drehte ich mich herum, nur um Mable und Candy vor mir stehen zu sehen, einen traurigen Ausdruck in ihren Gesichtern.

„Ja, ich bin nicht wirklich der Typ für Parties... Ich war ja eh nur hier für die Unterhaltung", erklärte ich. Es war ja nichtmal wirklich gelogen.

„Aber ohne dich wird das voll die blöde Party!", sagte Mable verzweifelt.
„Kannst du nicht noch bleiben? Nur eine halbe Stunde oder sowas!"

„Ich weis nicht Mable..."

„Es gibt einen Schoko und Käse Brunnen!"

Ich hab mich schließlich mit einem Lächeln geschlagen.

„Na gut. Aber wirklich nur eine halbe Stunde!"

Der Natcho ist echtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt