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die küche war dunkel, als ich sie betrat und das, obwohl es mitten am tag war. kurz vor 14 uhr, mitten im sommer, doch ich hatte alle jalousien herunter gelassen, weshalb es dunkel war.

stockfinster. so wie ich es liebte.

doch ich fand mich zurecht. ich lebte seit 17 jahren hier, seit meiner geburt also. ich kannte alles in und auswenig. ich fand mich blind in diesem haus zurecht.

meine geliebte dunkelheit war also kein problem für mich.

quasi blind öffnete ich eine der küchenschubladen, griff hinein, zog einen langen dolch daraus hervor.

25cm lange klinge, ein griff auf metall, von echtem leder umwickelt.

die tatwaffe.

ich strich zärtlich über die scharfe klinge.

ein lächeln, besessen und psychopathisch, erschien auf meinen lippen. behutsam setze ich die klinge etwas unter meiner schulter auf meinem arm an. ein leichter druck genügte und das scharfe eisen drang in meinen arm ein, ließ einen süßen schmerz aufsteigen.

ich war süchtig danach. nach der macht dieses messers. wie leicht man damit drohen, verletzten, töten konnte. ich wollte es jeden tag am eigenen körper spüren.

eine krankhafte sucht. dich ich liebte sie.

ich verstaute den dolch wieder.

zwei tage waren vergangen.

in wunderschöner stille und dunkelheit. und ich wünschte mir nichts mehr, als noch weitere tage, mit meinem besten freund und meiner besten freundin.

das lächeln erlosch, als auch der schmerz verklang.

𝑨𝒍𝒍 𝑮𝒐(𝒐)𝒅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt