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eine ausnahme.
das streichholz leuchtete auf, entzündete die kerze, licht flackerte auf.

schwache, gelbliches licht erfüllte nun den raum. das zimner meiner eltern.

für einen moment musste ich meine dunkelnheit verlassen um weiterzuführen, was ich mit dem mord meiner eltern begonnen hatte.
sie vernichten. alles von ihnen.

vor mir lag ein stapel bilder. familienfotos.

ich hasste sie. jedes einzelne von ihnen war eine qual.

die kerze flackerte, warf seltsam verzerrte schatten auf alle möbel im raum.

ich hasste diesen raum.

ich griff nach dem ersten bild, hielt es über die flamme. sah zu, wie es feuer fing. das fotopapier glomm auf, kräuselte sich. das darauf abgebildete verschwand, wurde von den flammen zerfressen und als winzige asche in die luft gewirbelt.

ein faszinierendes schauspiel, so fand ich.

immer und immer wieder wiederholte ich das ganze.

ein loch in die mitte des bildes brennen, von rechts beginnen, von links beginnen, oben, unten.

wieder und wieder.

das letzte bild.

es zeigte mich, meine eltern, meinen besten freund.

ich wollte es über die flamme halten, zögerte.

mein bester freund.
nichtsahnend. dachte, ich wäre im urlaub. der gedanke an ihn schmerzt irgendwo da, wo jeder normalsterbliche sein herz hatte. ein herz mit gefühlen.

nein - das foto flammte auf, wie alle anderen auf, dann  löschte uch die kerze wieder aus. meine dunkelheit begrüßte mich wieder.

ich hatte keine gefühle. mein herz war nur das organ, welches mich am leben hielt.

ich verließ den verhassten raum.

𝑨𝒍𝒍 𝑮𝒐(𝒐)𝒅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt