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eine woche war vergangen.

ab jetzt wurde es gefährlicher. jeden tag konnte irgendwer klingeln. nachbarn, freunde, die polizei.

egal - sobald die polizei hier war, würde ich mich freiwillig stellen. alles gestehen. ohne theater, doch ohne reue.

mir war gleichgültig was mit mir geschehen würde. ich hatte kein leben. hatte es nie gehabt.

ich brauchte niemanden.

nur mich, dunkelheit und stille. nichts anderes.

mit offenen augen lag ich auf meinem bett.

starrte in die endlose, wunderschöne dunkelheit, genoss die stille. ich würde sie mitnehmen.

dunkelheit und stille.

und irgendwann, irgendwann würde ich mich für immer zu ihnen gesellen.

doch nicht jetzt.
noch nicht.

ich wollte nicht jetzt gehen und dann als selbstmord begehender mörder in den nachrichten auftauchen.

nein nein - ich wollte zu sehen sein. dazu stehen. am besten sollte mein name erwähnt werden.
ich bereute nichts. nichts.

dazu würde ich stehen. wollte ich. musste ich.

mein name. ja - der sollte erwähnt werden. jeder sollte meinen namen mit etwas schrecklichem verbinden.
das wäre toll.

ein ton, der einem lachen ähnelt, enkam mir.

ich war krank. ein kranker psychophat. das war ich.
ja - aber nichts wollte ich lieber sein.

die welt war voll mit falscher fröhlichkeit, falschem lächeln.

lieber war ich ehrlich krank und anders, als mit falscher fröhlichkeit in der breiten masse der bevölkerung unterzugehen.

lieber ehrlich krank. oh ja - besser so als anders.

ein lächeln.

𝑨𝒍𝒍 𝑮𝒐(𝒐)𝒅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt