Kapitel 4

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P.O.V Tara

"Hier bewahren wir die kostbarsten Gegenstände, die eigentlich nicht in Gebrauch geraten sollten auf. Aber das hier ist wohl ein spezieller Fall."
Mit seiner Hand präsentiert er mir das Innere des Raumes, in dem wir uns gerade befinden.

"Ich hoffe Sie wissen was Sie tun Doktor", murmle ich etwas unbeholfen vor mich hin, aber etwas zu leise. Ich beobachte weiterhin gespannt die Schritte des Doktors. Er scheint etwas bestimmtes in dieser alten, öden, aber ordentlichen Kammer zu suchen. Jede Fläche, jeder Millimeter an den Wänden ist vollständig bedeckt mit Antiquitäten wie Bücher, Karten und zu guter Letzt eine Menge Staub. Doch die Art wie alles eingerichtet ist gibt der Kammer eine gewisse Bequemlichkeit. Es ist, als hätte man die Sachen zuletzt vor Jahren eingeräumt und seither den Raum nicht mehr betreten.

Er schreitet in die hinterste und düsterste Ecke im Raum, während alle anderen Regale von einem hellen Licht beleuchtet sind.

Alle, bis auf diese eine Stelle.

Seine Augen wandern zu einer Glasvitrine, die mit einem Schloss versiegelt ist. Nicht wirklich einfallsreich, wenn man hindurchsehen kann.

Magier haben wohl auch ihre Schwächen.

"Da ist es ja", gibt er begeistert von sich und reibt sich die Hände, bevor er das Siegel aufschließt und nach dem Buch darin greift.

Das Buch sieht ziemlich uninteressant und blass aus, keine einziges Symbol und auch keine Schrift schmückt den Einband.
Er ist nur in einem langweiligen Rot gehalten.

Nichts besonderes würde man sagen, aber jeder Mensch weiß, dass die wahre Seite von so wertvollen Dingen meist versteckt bleibt.

Trotz dessen sehe ich es skeptisch in seiner Hand an und werfe ihm ebenso ein
Was-ist-das-Blick zu.

"Lassen Sie sich nicht von dem Äußeren täuschen. Das Buch ist unersetzlich und lehrreicher als jenes andere, dass Sie je zu Gesicht bekommen könnten. Man muss bedacht damit umgehen."

Dann bin ich wohl die falsche Person dafür.

"Und Sie wollen es mir einfach so händigen?", frage ich ihn verwirrt.

"Nicht ganz. Ich habe lediglich gesagt, dass ich Ihnen helfen werde, nicht dass ich Ihnen die wichtigste und zugleich gefährlichste Lektüre in die Hand drücken werde."

Wieso zur Hölle bringt er mich dann bis tief hier nach unten und zeigt mir das gute Stück, wenn es nur zur Schau dient?

"Wie lautet dann Ihr Vorschlag Mr. Strange?"

"Ein Test", antwortet er betonend und mit fester Stimme. Dieser Mann könnte einen perfekten strengen Lehrer abgeben.

Er setzt fort.
"Wir werden einen Test bei Ihnen durchführen. Bestehen Sie ihn, dann werden wir die Lösung für diese Träume finden."

"Wir?" Langsam scheint er von meiner Fragerei genervt zu sein. Tja, sein pech.

"Ich und die Älteste", antwortet er mir.

Er redet so, als hätte ich Ahnung von wem er spricht. Dabei habe ich keinen blassen Schimmer wer sie ist, doch lasse meine Fragerei stecken.

"Und was, wenn ich nicht bestehe?" Etwas vorwurfsvoll verschränke ich meine Arme und warte, was er zu antworten hat.

"Dann werden wir einen anderen Weg finden." Er klingt vielleicht bestimmt und sicher, aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass die zweite Option eher die unerwünschtere und kompliziertere ist. Er rechnet damit, dass ich es schaffe.

Ich hoffe einfach nur, dass Mr. Strange sein Wort hält und nicht einfach ein verrückter Wissenschaftler oder gar Fanatiker von nicht existierenden übernatürlichen Kräften ist. Obwohl, in meinen Augen gibt es immer noch genug Sachen, die jenseits unserer Vorstellungskraft in diesem weiten Universum existieren. Es wäre egoistisch zu behaupten, dass nur jene Dinge echt sind, die wir Menschen entdeckt haben.

Eine Sache wüsste ich aber immer bezüglich seiner Hilfe noch gerne.

"Aber wieso sollten Sie mir überhaupt behilflich sein und sich freiwillig die Zeit dafür nehmen?"

Er scheint mit dieser Frage gerechnet zu haben und sein Blick verrät, dass die Antwort die nun folgen würde eine Selbstverständlichkeit für ihn darstellt.

"Weil es mein Job ist die Menschen vor ihrer eigenen Realität zu beschützen. Und in dem Fall spielen Sie eine große Rolle in jener Zukunft, die vorerst nicht ganz so blendend aussieht. Sie wissen nur nicht genau den Zusammenhang."

"Werde ich es erfahren?", kommt es von mir zögerlich, aber neugierig.

"Womöglich. Aber das wird nicht das größte Problem sein." Er macht eine Pause und setzt dem Gespräch mit einer etwas lockeren Haltung ein Ende.

"Für heute wars das dann, wir holen Sie wenn nötig."

"Aber woher-.."Meine Stimme wird von einem Strahl unterbrochen und ehe ich mich versehe werde ich durch ein Portal in mein gewohntes Zimmer teleportiert. Bevor ich mich umdrehen und zur anderen Seite hindurchsehen kann, schließt es sich auch schon in Binnensekunden.

Was zum Geier war das denn?

The Fate Of Us (Avengers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt