P.O.V. Tara
*3 Monate zuvor*
Müde und erschöpft latsche ich mit meinen durchnässten Schuhen die grau asphaltierte Straße entlang und begegne dabei keiner einzigen Menschenseele. Es erscheint mir als sehr ungewöhnlich, weshalb ich meine Schritte in Richtung Kaufhäuser verdopple.
Es kann nicht sein, dass eine Stadt wie diese sich so ruhig verhält. Irgendetwas hier stinkt ziemlich faul nach Ärger, doch ich kann nicht definieren was genau es sein könnte.Nach etweiligen Abkürzungen bin ich nach wenigen Minuten am gewünschten Ziel angekommen. Doch anders als erwartet steht nichts mehr an Ort und Stelle. Ein riesiges Feuer brennt an dem Platz wo eigentlich die berüchtigte Statue der Unabhängigkeit zu sehen sein sollte. Die Umgebung nehme ich benebelt wahr, die Gläser der Schaufenster sind zersprungen in ihre kleinste Bestandteile.
Was zur Hölle ist hier passiert?
Langsam versuche ich über die zersplitterten Scheiben und Bruchstücken, die den Boden bedecken, zu eines meiner Lieblingsgeschäfte zu gelangen.
Naja, das was von ihm eben übrig geblieben ist.
Es bereitet mir große Angst keine Ahnung zu haben, was sich da in wenigen Stunden hier abgespielt haben muss. Gab es einen Überfall?
Vielleicht.
Sind die Menschen hier alle gestorben?
Nein, das war weniger möglich. Sonst würde es hier nur so von Leichen wimmeln.Meine Neugier bringt mich schließlich durch die Tür des gewünschten Ladens und lässt mich im Türrahmen verharren. Im Inneren liegt alles noch an Ort und Stelle, sauber und ungerührt. Als wäre nie irgendetwas passiert.
Langsam begebe ich mich wieder nach draußen und sehe, wie sich die nächsten Wolken breitmachen.Ein gewaltiger Sturm ist im Anflug.
Ehe ich reagieren kann, schlägt plötzlich ein Blitz vor meinen Augen auf eines der Kaufhausdächer ein und lässt es mit einem lauten Knall zusammenkrachen.
Meine Augen nehmen dabei ein großes Funkeln wahr, bis sie letzten Endes nur noch verschwommen sehen.
*Piep, piep, piep..
Schweißgebadet schrecke ich hoch und spüre, wie stark mein Herz die ganze Zeit über geklopft haben muss.
Ich versuche krampfhart meinen Atem unter Kontrolle zu halten. Langsam lässt das Hämmern auch wie gewünscht nach, doch das merkwürdige Gefühl in mir werde ich auch nach einer halben Stunde nicht los.Nicht schon wieder.
Solche Träume habe ich in letzter Zeit immer häufiger und dagegen anzukämpfen hat bis jetzt nicht wirklich etwas gebracht. Die ganzen Therapiesitzungen, Untersuchungen und Kontrollen, nichts davon hat mich auch nur ein Stück schlauer gemacht.
Es war alles nur eine reine Zeitverschwendung. Am Ende muss ich doch sowieso selber damit klar kommen, wie zuvor am großen Fest an der Greenstreet 52.
Das erste Ereignis das ich glücklicherweise verhindert konnte.
Gleich darauf bin ich umgezogen, um dem ganzen Chaos so fern wie nur möglich zu sein. Doch wie es aussieht bin ich diejenige, die es auf Schritt und Tritt verfolgt.
Ein weiterer Traum, eine weitere Katastrophe.
Lustlos schwinge ich mich hoch, spähe kurz aus meinem Zimmerfenster und erkenne, dass ein weiterer nerviger Tag im Anmarsch ist.
Welcher Mensch freut sich denn schon auf einen Tag der um 5 Uhr morgens beginnt?Heute lasse ich gekonnt meine ganze Morgenroutine weg und schnappe mir stattdessen meine Tasche und werfe etwas Geld und Kaugummi hinein. Lediglich meine Zähne putze ich.
Aus dem Schrank fische ich irgendeine schwarze Hose und einen dunklen Kapuzenpulli heraus. Heute bin ich wirklich nicht in Stimmung in hellen und spektakulären Sachen herumzulaufen, auch wenn mein Schrank unter dem Wort "Basic" getauft wurde.
In Nullkommanichts streife ich mir irgendwelche Socken über und letztendlich meine schwarzen Sportschuhe. Die Kapuze übergezogen und die Tasche umgehängt öffne ich die Eingangstür und begebe mich nach draußen. Die Tür hinter mir zugesperrt eile ich zur nächsten Tankstelle, um mir etwas essbares zu holen.
Auf dem selben Weg begegne ich den selben Leuten in dieser trostlosen Straße, wie auch die Tage zuvor. Am Boden vor sich hingekauert hoffen sie darauf eines Tages das selbe Leben wie die Normalschicht, oder gar die Reichen zu führen.
Woher ich das weiß?
Ihre Blicke verraten sie, ihre sehnsüchtigen und gierigen Blicke. Einerseits beneide ich sie, wieviel Hoffnungen sie sich machen können, doch andererseits tun sie mir Leid, dass sie es dennoch tun.
Hoffnungen hatte ich mir zu meinen jüngeren Jahren ebenfalls gemacht, doch habe ich nie so gelebt, wie ich es gerne gehabt hätte. Man könnte sogar sagen, dass ich die Überreste einer zerstreuten und komplizierten Familie war.
Familie. Ein Wort, mit dem ich nichts schönes verbinde, rein gar nichts. Gekannt habe ich sie nicht, doch ich habe genug von ihnen gehört. Dass sie mich gehasst und verabscheut haben. Ein kleines Kind, welches nicht einmal richtig sprechen konnte und keine Ahnung von dieser ekelerregenden Welt hatte.
Ein Kind, dass sich keine Fehler leisten konnte, da sie sonst auch noch von den einzigen Leuten die ihr blieben, versetzt worden wäre.
Mit jeder Erinnerung verbinde ich nur noch Wut. Wut, dass sie mich nicht wollten und mich verlassen hatten. Aber auch Wut auf mich selbst, dass ich es immer noch nicht wahrhaben kann. Ich hoffe immer noch tief im Innersten, dass sie jedenfalls einen Grund dafür gehabt haben.
Doch ich lebe, und das ist wohl das was für mich zählt.
Ich war so vertieft in Gedanken, dass ich nicht einmal mitbekommen habe, wie ich vor der berüchtigten Tür, über die die ganze Menschheit spricht, stehe.
Trotz seiner Offenbarung bleibt er im Geborgenem, niemand genau weiß, dass hinter dieser Tür eine unglaublich magische Person steht. Ich wusste es ebenfalls nicht, bis man mir einen Zettel in der Wohnung hinterlassen hatte.
Eine geheime Einladung, die mir Visionen bereitet hat und mich letztendlich tatsächlich hierher geführt hat.
177A Bleecker Street.
Was genau ich da zu suchen habe? Das weiß ich leider Gottes selber auch noch nicht.
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The Fate Of Us (Avengers FF)
Fiksi PenggemarEin Donnergott, mächtiger und aufbrausender als jedes andere Wesen im Universum. Ein durchschnittlich scheinendes, jedoch sehr geheimnisvolles Mädchen. Ein tapferer starker Soldat in einer Zeit gefangen, die ihm völlig fremd ist. Eine Halbgöttin mit...