Langsam wurde es Abend. Ich habe mir den Tag vertrieben mit Serien und Videospielen, so wie sich es für Sommerferien gehört. Drei Folgen von Stadtgeschichten am Stück, ein Segen für meinen Kopf, und dannach The Legend of Zelda auf der Switch. Ich bin ein absoluter Nintendo Fanboy, im gegensatz zu anderen Publishern bringen sie authentische Charaktere heraus, welche über Generationen in aller Munde sind und nicht nur Ballerspiele die komplett sinnfrei sind. Natürlich nicht alle, aber einige.
Jetzt ist es bereits 18:30 und ich steh vor meinem Schrank und muss mich zwischen vier Badehosen entscheiden. Dezent Hellblau, Im Look der amerikanischen Fahne, sachte Pastellstreifen oder Rosa Farbverlauf. Ein erste Welt Problem, sich Gedanken über seine Kleidung machen zu müssen. Wieso mache ich mir überhaupt Gedanken, immerhin ist um die Uhrzeit niemand im Freibad und für Lou muss ich nicht die richtige Shorts anziehen. Ich ziehe die mit Pastellstreifen an. Sie passt gut um meine schlanke Hüfte und zu meiner gebräunten Haut. Der Sommer war bisher ziemlich warm, sogar einer der wärmsten die sie je erlebt hat, sagt Oma. Das haben Maxim und ich natürlich ausgenutzt, wir waren fast jeden schönen Tag im Freibad oder am See. Seine braunen leichten Locken wurden davon ziemlich hell, wie ausgewaschen.
Viel zu Früh packe ich meinen kompletten Rucksack, zwei Handtücher, eins zum Hinlegen, eins zum Abtrocken, eine Flasche Wasser, weils davon im Freibad nicht genug gibt, eine Wechselshorts, eine Unterhose, da die immer unter der Badehose anbleibt und Sonnencreme. Und doch keine Sonnencreme, immerhin ist es Abends und die Sonne wird mir nicht mir ins Genick brennen. Das benutzen von Sonnencreme haben meine Eltern mir nicht beigebracht, immerhin waren sie nie mit mir beim Baden, es waren immer Oma und Opa die Finn und mich einpackten und die Freibäder unserer Gegend aufsuchten. Man könnte meinen es ist für Eltern traurig wenn sie ihren Kindern nicht zuschauen können wie sie erste Schritte machen oder die ersten Schwimmzüge, aber unseren Eltern war das komplett gleichgültig. Hauptsache die Statussymbole waren von anderen Personen gut erzogen und konnten bei den wichtigen Leuten einen guten Eindruck hinterlassen.
18:42. Meine Tasche steht neben der Tür, ich stehe in Badehose vor der Tür. Puh, etwas lang zu warten. Ich schreibe Marie. Marie ist meine beste Freundin, sie ist ein unbeschreiblicher Mensch. Mit ihr rede, lache und weine ich über alle Sachen die man sich nur vorstellen kann.
- Ciao bella. Wie geht es meinem Engel?
marie kommt ursprünglich aus Italien, sie lebt aber hier seit ihrem dreizehnten Geburtstag. Besser gesagt einen Tag nach ihrem dreizehnten Geburtstag, ihre letzte Party war zur Feier ihres Geburtstages und zur, meiner Meinung nach, Trauerfeier ihres Abschiedes. Ich könnte weinen bei dieser Geschichte. Doch seitdem sind wir Freunde und kurz darauf beste Freunde.
Ihre Antwort lässt nicht lange warten.
~ Oh favorito, mir geht es gut und wie geht es dir Herzblatt?
-Lassen wir das Liebesgeplänkel, mir geht es hervorragend. Was machst du schönes?
~ Papà macht gerade unser Eis fertig. Und du?
- Welches???? Ich warte.
~Nocciola. Auf was wartest du??
- Ohh lecker, ich will bitte auch, es ist eine Schande Eis ohne mich zu Essen. Darauf das ich um 19:15 los zum Freibad fahren kann.
Das Haselnusseis von Maries Vater ist das beste Eis auf dieser Welt. Noch besser als das von Lorrenzo seiner Eisdiele in der Stadt.
~ Dann komm doch vorbei, wir haben genug. Mamma will dich eh wieder sehen. Um die Uhrzeit? Du willst wohl nur den kleinen Zeh ins Wasser halten.
- Wenn ich nur könnte, aber nächste Woche gerne. Nicht meine Idee. Louisa aus meiner Klasse kam auf die gloreiche Idee, sie sagt, der Bademeister wär da so intolerant wie dein Bruder bei Milch. Die meiner Meinung nach größte Strafe die ein Italiener haben erhalten kann.
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Der Sommer, in dem ich schwimmen lernte
RomanceLinus mag sein Leben, er mag die Schule, seine Mitschüler, seine Freunde und manchmal sogar seine Eltern. Vorallem in diesen Sommer. Doch wie bei jeden Teenager gibt es in dieser großen Welt Probleme. Probleme mit den allüblichsten Sachen.