Kapitel 7

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Megan

Als ich aus dem Gebäude rausgehe, steht Aiden schon und wartet auf mich.

Seinem Blick nach zur urteilen, ist er etwas angespannt.

Ich habe die leise Vermutung, dass er gleich wieder auf mich einreden wird.

Wieso, kann er mich nicht einfach damit in Ruhe lassen?

»Hey, wir können los.«, Ich lächele und tue so, als würde ich nicht ahnen, dass er gleich irgendwas sagen wird.

»Hey... kann ich dich was fragen?«, Aiden schaut unsicher zu mir rüber, während wir zur Bushaltestelle gehen.

Da weder Aiden noch ich ein Auto haben, gehen wir beide immer zusammen zur Bushaltestelle und fahren mit dem Bus nach Hause.

Unsere Häuser sind in der selben Straße, praktisch sogar gegenüber, weswegen der Busfahrer uns an der gleichen Stelle abholt und rauslässt.

Ich kann's aber ehrlich gesagt, kaum abwarten bis ich das Geld für einen eigenen Wagen zusammen hab! Busfahren ist doch ziemlich lästig...

»Ja, was gibt's?«, Ich sehe ihn neugierig an, aber hoffe innerlich, dass er mich jetzt nicht, wegen den Anderen ausfragt.

Ich hab sowas von keine Lust mit ihm zu diskutieren.

»Stehst du eigentlich immer noch auf Asher?«, Aiden sieht mich intensiv an, während wir an der Bushaltestelle ankommen.

Mir stockt der Atem und da wir warten müssen, bleibt mir keine Flucht Möglichkeit.

Meine Worte müssen also gut gewählt sein.

»Was? Ich— äh— nein! Auf gar keinen Fall! Wie kommst du darauf?!«, Mit piepsiger Stimme und hohen Puls, versuche ich aus diesem unangenehmen Gespräch gut davon zukommen.

Warum, fragt er mich denn jetzt sowas?! Natürlich, will ich nichts mehr von Asher!

»Ok, nur weil er plötzlich so seltsam nett zu dir ist und ich mir sorgen mache, dass du ihm wieder verfällst und am Ende nur wieder enttäuscht bist. Du weißt, dass er nicht gut für dich ist.«, Aiden sieht mich mit seinem besorgten süßen Hundeblick an, als auch gerade der Bus kommt.

Seine Sorge ist verständlich und ich fühle mich total geschmeichelt, dass er sich so um mich sorgt.

»Mach dir keine Sorgen, das wird nicht wieder passieren. Ich bin nur auch nett, weil er erstens, meine Hilfe braucht und zweitens, weil meine Beliebtheit sich durch ihn enorm steigern könnte. Du weißt, wie wichtig es mir ist, dass mich die Anderen endlich auch akzeptieren.«, Ich lächele verständnisvoll, während wir in den Bus einsteigen und uns Plätze suchen.

Ich hoffe, er versteht dann, dass er mir ruhig vertrauen kann.

»Hey, Aiden.«, Ein blondes Mädchen mit einem hübschen Lächeln und einer zierlichen Figur, setzt sich gegenüber von uns an den Viererplatz.

Sie wirkt sehr nett, doch ihr Gesicht ist mir nicht bekannt.

Wer ist das denn?

»Hey, Gia!«, Aiden lächelt und umarmt das mir fremde Mädchen freundlich.

Es scheint so, als würden sie sich schon länger und ziemlich gut kennen. Das verrät die Umarmung zumindest.

»Meg, das ist Gia eine ziemlich gute neue Freundin von mir. Gia, das ist Megan meine beste Freundin von der ich dir erzählt habe.«, Aiden lächelt und stellt uns einander vor, während seine Grübchen auch zur Geltung kommen.

Sie muss offensichtlich noch nicht so lange hier sein.

»Freut mich. Du kennst mich wahrscheinlich eher als die Schwester von Logan Lee.«, Sie lächelt und lacht etwas über ihren eigenen Satz.

Eigentlich, müsste sie das vermutlich schon nerven, dass sie als die Schwester von Logan abgestempelt wird, aber sie scheint ganz und gar nicht so.

Sie scheint damit gut zurecht zu kommen.

Ich kann irgendwie nicht glauben, dass dieses nette Mädchen und dieser unberechenbare Bad Boy verwandt sind! Sie sind das komplette Gegenteil!

»Tatsächlich, wusste ich nicht, dass du diese Gia bist, die mit Logan verwandt ist. Das muss bestimmt komisch sein, wenn alle dich nur wegen deinem Bruder kennen...«, Ich lächle leicht, aber versuche meine Überraschung zu verstecken.

»Wenigstens einer...«, Sie lacht, aber schaut dabei etwas auf den Boden bevor sie fortfährt.

»Es wäre besser, wenn er nicht so viel Scheiße gebaut hätte. Bevor wir hierher gezogen sind, hat er zwar ein wenig Blödsinn mit seinen Freunden gemacht, aber seit wir hier wohnen, hat er so viel Mist gebaut und das in nur einem Jahr. Asher und die Anderen sind eigentlich ein sehr schlechter Einfluss, weswegen auch du aufpassen solltest, wenn du dich mit ihnen abgibst.«, Sie schaut mich ernst an und redet praktisch auf mich ein.

Na, toll! Hat Aiden das etwa arrangiert? Er versucht wohl mit allen Mitteln, dass ich keinen Kontakt aufbaue! Aber nachdem sie alle so freundlich und hilfsbereit sind, fällt es mir sehr schwer zu glauben, dass sie mir schaden könnten.

»Das muss nicht besonders toll sein. Ich hab schon einiges über sie gehört und weiß, dass sie gefährlich sein könnten, aber dennoch werde ich nicht unhöflich sein. Ich werde am Ende selbst entscheiden, wie ich zu ihnen stehen werde, aber vorerst werde ich freundlich sein. Ich will sie ja schließlich auch nicht auf mich hetzen.«, Ich lächle leicht. Ich kann nämlich auch nicht die Chance auf mehr Beliebtheit aufs Spiel setzen.

Was ist schon dabei, wenn man sich einfach nur gut mit den Coolen Kids versteht? Vermutlich, rein gar nichts, also sollten alle aufhören daraus ein Drama zu machen!

»Gut, solange du weißt, was du tust. Ich hab gehört, du warst mal in Asher verliebt—«, sagt sie, aber wird dann daran gehindert, mehr zu sagen.

»Das stimmt zwar, aber jetzt fühle ich nichts mehr dergleichen! Ich helfe ihm nur noch bei ein paar Fächern und bin nett, mehr ist da nicht dabei.«, ich unterbreche sie schnell, denn ich hab das Gefühl, mich wieder mal rechtfertigen zu müssen.

»Das klingt doch gut...«, antwortet sie leicht lächelnd, während sie dann das Thema wechselt und wir uns über die Schule und weitere private Sachen unterhalten.

Dabei muss ich immer wieder feststellen, wie viel sie eigentlich mit Aiden und mir gemeinsam hat.

»Das ist vielleicht etwas voreilig, aber wollt ihr beide vielleicht mit zu mir? Ich wohne nicht besonders weit von euch entfernt. Unser Haus ist nur ein paar Häuser weiter.«, Sie lächelt hoffnungsvoll.

Sie ist ziemlich schnell... vermutlich, hat sie auch nicht viele Freunde und freut sich, wenn sie nette Leute zu sich einladen kann. Bei Aiden und mir ist sie auf jeden Fall richtig.

»Klar, wieso nicht.«, Ich lächele freundlich und Aiden stimmt zu.

Meine Aufregung steigt, denn ich war schon lange nicht mehr bei jemand anderem zuhause, als bei Aiden. Meistens lerne ich andere auch nur durch Aiden besser kennen.

Sie mögen ihn einfach, aber wer würde es ihnen auch verübeln. Aiden ist einfach ein toller, einfacher, liebenswerter, respektvoller Mensch.

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