Kapitel 30 (Logan's Sicht)

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Logan

Ich höre plötzlich ein komisches Geräusch und reiße unerwartet die Augen auf.

Was war das?! Und wo bin ich?

Ich schaue mich müde um und stelle dabei aber fest, dass ich nicht in meinem Zimmer oder in meinem Bett bin.

Bin ich etwa noch bei Megan?

Ich schaue mich genauer um und stelle tatsächlich fest, dass es Megan's Zimmer ist.

Im gleichen Augenblick, bemerke ich auch, dass etwas auf meinem Arm ist, denn ich kann ihn kaum bewegen und er fühlt sich taub an.

Als ich wach genug bin, bemerke ich endlich auch, dass Megan ihre Arme um mich geschlungen hat und sich an mich gekuschelt hat.

Mein Linker Arm umfasst ihr Haar, samt ihrem Kopf zärtlich, während sie teilweise darauf liegt.

Wie es aussieht, sind wir gestern so eingeschlafen.

Ich bewege meinen Arm leicht und positioniere ihn so unter ihrem Hals, dass er nicht abgeklemmt wird.

Ich schließe noch einmal die Augen, um den Moment zu genießen.

Wenige Sekunden später, höre ich Schritte und eine weibliche Stimme.

Shit! Ich glaube, das ist ihre Mutter!

Im selben Augenblick, vibriert mein Handy und ich schaue sofort drauf.

Gia: Wo bist du?! Mum kommt in einer Stunde nach Hause und ich weiß nicht, was ich ihr sagen soll! Sie wird einen Suchtrupp nach dir losschicken und du kannst damit rechnen, dass Megan's Mutter und Megan Wind davon und von noch viel mehr bekommen werden!

Wenn sie nur wüsste! — Ich muss sofort los.

Nicht nur damit meine Mum nicht durchdreht und mir Probleme bereitet, sondern auch damit ich Megan's Mum nicht erklären muss, was hier los ist.

Ich hab das alles schon durchgekaut und sowas von keine Lust auf noch mehr Drama.

Ich ziehe meinen Arm also langsam von ihr weg und stehe langsam und leise vom Bett auf.

Jede Bewegung von mir, löst ein leises Geräusch aus und ich verziehe jedes Mal das Gesicht.

Ich ziehe meine Schuhe an, schnappe mir meine Jacke und öffne vorsichtig das Fenster.

Als das Fenster dabei Geräusche macht, bewegt sich Megan und macht ein Geräusch, dennoch wird sie nicht wach.

Zum Glück!

Ich steige auf die Fensterbank draußen und schließe vorsichtig das Fenster.

Es ist ziemlich hoch und ich bin vielleicht im zweiten Stock und gefühlte zehn Meter vom Boden entfernt, aber da ich noch nie wirklich Höhenangst hatte, habe ich kein Problem damit.

Ich klettere an der gefakten Leiter an der Hauswand, die für Blumen ist, herunter und einen halben Meter vor dem Boden, springe ich dann runter.

Ich richte meine Kleidung und will mich gerade umdrehen, um wegzuschleichen, als ich ein komisches Geräusch höre.

»Guten Morgen.«, höre ich eine männliche Stimme sagen und drehe mich ruckartig um.

Was zum...?!

»Morgen...«, bekomme ich nur vor Schock raus, als ich Sebastians Vater vor mir stehen sehe und er mich skeptisch betrachtet.

Verdammt! Das wird mir noch Probleme bereiten!

»Darf ich fragen, warum du an meinem Haus herunterkletterst und was du bei Megan's Zimmer verloren hast?!«, er verschränkt die Arme vor der Brust und betrachtet mich nicht sehr begeistert.

»Ich— äh— ich habe sie besucht.«, Ich schaue ihn an und weiche seinem Blick nicht aus, um ihm zu zeigen, dass er mich nicht einschüchtert.

Vielleicht, hasst er mich dann nicht so sehr.

»Warum hat Megan dann nichts davon gesagt?«, er sieht mich immer noch streng an und traut meinen Worten keinen Stück.

Ich fühle mich gerade, wie in einem Verhör.

Obwohl Brian nicht Megan's leiblicher Vater ist, sorgt er sich dennoch so um sie, wie es ein leiblicher Vater vermutlich tun würde.

»Das war auch spontan. Hören Sie, ich will keinen Stress—«, wo ich endlich versuche ihm klarzumachen, was hier läuft, unterbricht er mich plötzlich.

»Und ich will dass du dich von meiner Stieftochter fern hältst! Ich kenne so Typen wie dich, ich war schließlich auch mal an der gleichen Stelle.«, er sieht mich wieder ernst an.

Eigentlich, habe ich gerade null Respekt vor ihm und interessiere mich wenig dafür, was er zu sagen hat, aber in diesem Augenblick, frage ich mich tatsächlich, ob er wirklich auch genauso war, wie ich.

»Sie haben wirklich keine Ahnung, wer ich bin. Ich will mich hier auch nicht streiten oder so, aber wenn Megan nicht will, dass ich mich von ihr fernhalte, dann werde ich mich auch nicht von ihr fernhalten.«, Ich werfe ihm ein fieses Grinsen zu und gehe ohne weitere Worte nach Hause.

Sein Blick ist in diesem Moment unbezahlbar und er weiß genau, dass er dazu nichts sagen kann, denn wir Beide wissen ja, dass er nicht diese Macht über Megan hat, die ein Vater normal hätte.

Tja, er sollte sich nicht mit mir anlegen.

Ich öffne die Tür und gehe ins Haus rein.

Ich schließe die Tür leise hinter mir und ziehe meine Schuhe und Jacke leise aus, doch ich höre plötzlich ein komisches Geräusch.

Oh nein...

»Wo bist du gewesen?! Warst du etwa bei Megan?!«, Gia steht plötzlich vor mir und sieht mich aufgeregt an.

»Ja, und?«, Ich sehe sie genervt an.

Ich hätte wissen müssen, dass sie mich jetzt wieder löchern wird und mich mit dem Ganzen nicht mehr in Ruhe lassen wird.

»Du hast bei ihr geschlafen oder? Seid ihr jetzt etwa zusammen?!«, Gia sieht mich neugierig und skeptisch zugleich an.

Als ich versuche an ihr vorbei und hoch zu gehen, lässt sie mich nicht durch und sieht mich mit einem teils verabscheuenden Blick an.

Ist das jetzt etwa ihr Ernst?!

»Nein, noch nicht, aber selbst wenn — was interessiert dich das? Wenn Megan jemand anderes hat, dann hat Aiden keinen Grund mehr ihr hinterher zu laufen und du hättest ihn dann für dich alleine. Es wäre also eine Win Win Situation für uns Beide, stimmt's?«, Ich schaue auf sie herab.

Ihr Blick verändert sich in diesem Augenblick und ihr wird vermutlich klar, wie recht ich tatsächlich habe.

»Ja, so würde ich das jetzt nicht sagen, aber ja...«, stottert sie etwas und lässt mich dann doch durch.

Während ich hochgehe, bemerke ich ihre verwirrten und bedrückten Blicke auf mir.

Vermutlich, ist ihr selber nicht mal klar, wie sehr sie Aiden wirklich mag.

Meiner Meinung nach ist das Ganze totale Zeitverschwendung und vermutlich wird er sie nie genauso lieben, aber das werde ich ihr nicht sagen.

Allein, weil sie mir dann nicht mehr so schön alle Hindernisse vom Weg räumen würde.

Ich gehe in mein Zimmer und will mich gerade ins Bett schmeißen, als ich Gia an meiner Zimmertür sehe.

Was ist denn jetzt?

»Ist es falsch?«, sie schaut mich bedrückt an, doch ich muss nur grinsen und schüttele den Kopf.

Daraufhin schließt sie die Tür wieder und geht.

Vermutlich, weit aus mehr.

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