„Was gibt’s denn da zu bereden?“ fragte ich ihn und verschränkte die Arme.
„Ick denke, 'ne Menge.“ meinte Flo.
Meine Ahnung bewahrheitete sich leider. Ich wusste, dass Flo eine guter Analytiker und auch ein guter Freund war, aber wie konnte er das herausgefunden haben? Hatte er es überhaupt herausgefunden? Oder war wegen etwas anderem hier? Das musste es sein!
„Und was? Hab ich was verpasst?“ fragte ich und legte die Hände in den Schoß.
Flo verzog das Gesicht. „Nee, ick denke nicht.“
Die Hoffnung verließ mich schlagartig. Flo war einfach zu gut in Leute beobachten, als das man ihm etwas vormachen könnte.
„Ich höre.“ seufzte ich. Doch bevor Flo was sagen konnte, klopfte es an der Tür.
„Ja“ rief ich und Jule kam mit einer Tasse Tee, einer Flasche Mate und einem Teller Kekse herein.
„Hier bitte.“ sagte sie lächelnd und brachte alles an seinen Platz. „Und wenn was sein sollte, einfach rufen.“ Ich nickte und damit war Jule auch schon wieder verschwunden.
„Willst du nicht es mir nicht lieber erzählen?“ fragte Flo und öffnete die Flasche mit einem lauten „Zisch!“.
„Und was soll ich dir erzählen?“
„Das solltest du dich selbst fragen.“
„Aha.“ machte ich, beruhigte mich ein wenig. Ich schaute auf.
„Jakob Joiko.“ sagte ich „ist Musiker und lebt in Berlin. Er ist 23 Jahre alt, hat braune Haare und, wie ich finde, grün-braune Augen, obwohl sie mehr braun sind als grün und das grün ist nicht bei jedem Licht zu sehen. Er ist, für meine meine Verhältnisse, groß. Wenn er Gitarre spielt …“ ich senkte meinen Blick um ein Lächeln zu verbergen „ … klingt das wunderschön. Er hat eine wundervolle Stimme, mit der er sowohl sehr tief als auch sehr hoch singen kann.“
„Und ich liebe ihn!“ fügte ich in Gedanken hinzu.
Flo schwieg.
„Ich habe Jako durch Lindhauch kennengelernt, als Zhong nicht konnte; dafür bin ich ihm echt dankbar.“ Ich lachte kurz auf „Und durch Jako hab ich euch alle kennengelernt.“ Mein Lächeln erstarb. „Er hat seit gut zwei Wochen eine Freundin, und scheint damit glücklich zu sein … aber die kennst du ja.“
Ich schaute auf und Flo an. Die halbe Flasche Mate war bereits geleert.
Er schaute mich an und nahm dann einen großen Schluck. „War's das?“ fragte er.
Ich nickte. Auch Flo nickte, stellte die Flasche auf meinem Nachttischchen ab und zog sich seine Schuhe an.
„Nun gut.“ sagte er und ging Richtung Tür. „Bis nachher.“
Mit diesen Worten ging er durch die Tür.
Die Mate nahm er einfach mit.
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Es hätte nicht so sein sollen...
FanficEs lief alles perfekt ... doch jetzt tut es einfach nur noch weh ... Wann wird es vorbei sein?