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Ich atmete schwer. Ich konnte kaum glauben, was ich da hörte. Ich wusste, dass es nicht so gemeint war, wie ich es mir gewünscht hätte, aber es jemals aus seinem Mund an mich gerichtet zu hören war irgendwie … tröstend.

„Ich dich auch“ dachte ich und vergrub mein Gesicht in seinem T-Shirt.

„Wenigstens so“ nuschelte ich kaum hörbar in den Stoff hinein.

„Hmm?“ machte er und drückte mich von ihm weg „Was hast du gesagt?“

„Danke.“ sagte ich leise lächelnd.

„Du bist wie eine kleine Schwester für mich, und kleine Schwestern hat man nun mal lieb.“

Diese Worte versetzten meinem Herzen einen Stich.

„Wie … eine Schwester?“ fragte ich ungläubig und mein Lächeln fiel in sich zusammen.

„Ach, jetzt guck' doch so erstaunt. So schlimm ist nun auch wieder nicht meine „Schwester“ zu sein.“ sagte er grinsend und tippte mir auf die Nase.

Ich verzog das Gesicht und schüttelte ungläubig den Kopf.

„Nein.“ flüsterte ich und schaute zu Boden.

„Na siehst du.“ sagte Jako und lächelte.

„Nein“ dachte ich „Du verstehst nicht“

Ich war wie eine Schwester … Schwestern kann man nicht lieben, nicht so wie ich ihn liebte.

„Komm, wir müssen „arbeiten“.“ sagte er, stand auf, ging und ließ mich allein auf dem Balkon sitzen.

„Ich liebe dich“ flüsterte ich „Mehr als alles andere.“

Ich hob meine Hand und tastete nach der Stelle, wo Jako meine Stirn geküsst hatte.

Tief durchatmend schloss ich die Augen und versuchte mich an das Gefühl zu erinnern, als seine Lippen auf meine Haut trafen. Es war vielleicht nur ein paar Minuten her gewesen, aber ich konnte mich nicht mehr daran erinnern. Ich ärgerte mich darüber; da passierte so etwas und dann vergaß ich wieder den wichtigsten Teil daran.

Jakos Wörter brannten sich dafür umso tiefer in mein Gedächtnis.

„Du bist wie eine Schwester für mich.“ hallte es in meinem Kopf und jeder Widerhall versetzte mir einen Stich.

Ich ließ die Hand wieder sinken und spürte wie Tränen über mein Gesicht flossen.

Ich wischte sie weg, atmete tief durch und versuchte mich zu beruhigen. Ein letztes Mal öffnete ich meine Augen, stand auf und ging wieder hinein.

„Ist's besser?“ fragte Lindhauch als ich die Tür hinter mir schloss.

„Jap.“ antwortete ich knapp und wischte mir noch einmal durchs Gesicht.

„Und was habt ihr jetzt geplant?“ ich stemmte die Hände an die Hüfte und schaute Lindhauch an.

„Komm ich zeig's dir.“ sagte er und winkte mich an den Computer.

Er erklärte mir, wie die Szene auszusehen hatte und was meine Aufgabe dabei war.

„Guck einfach das der ISO okay ist und schau auch beim Bildausschnitt mal drüber. Ich weiß, dass du gut darin bist und Jako vertraut dir, dass du das gut hinbekommst.“

Ich atmete scharf ein. „Okay, ich denke, das bekomme ich hin.“

Lindhauch nickte und klappte den Rechner zu. „Das war's auch schon. Wir chillen jetzt hier noch ein bisschen, aber das kennst vielleicht von „Was geht ab?“ oder so bestimmt schon, aber wenn es dir nicht so gut geht, kannst du auch nach Hause gehen.

Es hätte nicht so sein sollen...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt