Früh am nächsten Morgen werden wir von den Vögeln, die anscheinend ganz in der Nähe unseres Lagers nisten, geweckt und machen uns nach einem kärglichen Frühstück auf den Weg durch den Wald. Auf einer Lichtung, auf der das Gras noch Nass vom Morgentau ist, greift Louis meine Hand und lächelt. "Bereit?" fragt er und ich nicke etwas unsicher, da ich ihm blind vertrauen muss, dass er uns tatsächlich an einen Ort bringt, der nur wenige Tagesmärsche von Hogwarts entfernt ist, denn wir wollen nicht zu dicht kommen, da die Gegend von Todessern streng überwacht wird.
Kurze Zeit später landen wir etwas unsanft mitten in den schottischen High Landes und ich würde momentan nicht mein Leben darauf verwetten, dass ich weiß wo wir sind, doch Lou gibt einen erkennenden Laut von sich und nickt mir zufrieden zu, wobei er noch immer keine Anstalten macht meine Hand loszulassen, also laufen wir so los.
"Was ich dich schon immer fragen wollte." beginnt der Kleinere neben mir, während wir durch die sich stetig ändernde und doch irgendwie immer gleich grüne Landschaft laufen. "Warum tust du, dass alles. Ich meine klar, du warst nicht mehr mit den Dingen die...naja...du-weiß-schon-wer getan hat, aber du hättest auch ganz einfach ohne mich abhauen können. Einfach Mal von einem Auftrag den man dir gibt nicht zurückkommen oder so." fährt er fort und zuckt am Ende unsicher mit den Schultern. "Ich weiß es um ehrlich zu sein nicht, seit dem ersten Tag an dem ich dich Foltern sollte, wusste ich irgendwie, dass ich nicht ohne dich fliehen kann, dass du es nicht verdient hast, dort zu bleiben." brabble ich vor mich hin und Louis lacht. "Du hast dich verändert, seit Umbridges Zeiten. Damals hast du noch alles gemacht, was man dir befohlen hat, egal wie skrupellos und jetzt fliehst du mit einem Hufflepuff in Richtung Hogwarts." meint er mit belustigtem Unterton und ich spüre, wie mir die Schamesröte, bei den Worten über mein fünftes Jahr, ins Gesicht schießt. "Ich glaube ich bin einfach erwachsen geworden und habe jemanden gefunden, für den es sich lohnt sich zu anderen." gebe ich zu, wobei meine Ohren noch dunkler rot anlaufen und Louis stößt sanft mit seiner Schulter gegen meine. "Da wird jemand zu einem Softie." sagt er mit spielerischem Unterton. "Na warte." drohe ich ihm spielerisch und lasse ihm etwas Vorsprung, während er lachend vor mir wegläuft, bevor ich ihm nachsetze.
So kommt es, dass wir kurze Zeit später lachend über einen der grasbewachsenen Hügel rollen und für wenige Sekunden die Schrecken der momentanen Zeit vergessen können. "Danke." murmelt Louis, während er den Kopf auf meiner Schulter ablegt und wir gemeinsam in den leicht bewölkten Himmel schauen.
Als wir am Abend unser Zelt aufschlagen und den Schutzkreis errichten, haben sich die Wolken verzogen und wir sitzen mitten im Gras und schauen zu, wie eine feuerrote Sonne das Land um uns herum in goldenes Licht taucht, während sich der Himmel langsam orange, rose und Flieder färbt. "Es ist so wunderschön." haucht der braunhaarige und ich betrachte fasziniert, wie sich die Sonne in seinen wundervollen braunen Augen mit einigen goldenen Sprenkeln, die gerade durch die untergehende Sonne besonders gut beleuchtet werden.
In diesem Moment stöhne ich leise auf und lasse mich nach hinten fallen, was mir einen belustigt-überraschten Blick von Lou einbringt. "Alles okay?" fragt er und ich nicke. "Ich schulde nur Hannah drei Galeonen." erwidere ich, was den anderen nur noch mehr zu lachen bringt, wobei er zwei Reihen makellosere Zähne entblößt, während ich meine Augen schließe und an Hannahs Worte aus einem ihrer letzten Briefe denke. 'Ich setze 3 Galeonen, dass du sobald ihr zusammen abgehauen seid, endlich begreifen wirst, dass du in ihn verknallt bist' Warum musste sie eigentlich immer recht haben, weil sie meine beste Freundin ist und mich am besten kennt, würde sie vermutlich jetzt erwidern.
Aber würde ich es Louis sagen? Vielleicht, irgendwann Mal, nur nicht jetzt, wo gerade alles gut war und er nicht nur das Bild des verwöhnten arroganten Bengels von mir sieht, wie alle anderen. Ich will diesem Moment nicht zerstören, also werde ich meine neu erkannten Gefühle erstmal für mich behalten.
"Draco, hörst du mir zu?" reißt mich Louis sanfte Stimme aus den Gedanken und ich schüttle den Kopf, um einen klaren Kopf zu bekommen. "Ich hab gefragt, ob du mit rein kommst, es wird langsam kühl draußen, außerdem will ich die Nachrichten auf Potterwatch hören, sofern wir den richtigen Kanal finden." meint der andere und ich ergreife seinen ausgestreckten Arm und lasse mir von ihm aufhelfen, wobei ein warmer Schauer durch meinen Körper fährt.
Den Kanal für Potterwatch finden wir zwar leider nicht, aber dafür einen Mugglesender der nette Music macht und in einem Anflug von Selbstsicherheit, biete ich dem schmalere meine Hand an und so tanzen wir eng umschlungen im kleinen Zelt, während sich draußen nach dem wunderschönen Sonnenuntergang ein Gewitter zusammenbraut und die ersten Tropfen aufs Zeltdach prasseln und aus dem alten Radio irgendwelche Music erklingt. Würde es nach mir gehen, müsste dieser Moment niemals enden.
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Keine Wahl?
Fanfiction~Draco Malfoly~ Weihnachtferien in Hogwarts, für jeden normalen Schüler seines Jahrgangs würde nun das siebte Jahr einfach normal Weitergehen, naja nunmal so normal wie, dass zu den unruhigen Zeiten möglich war, doch nicht für Draco. An ihm lang es...