➵ 14: Die Zeit heilt alle Wunden

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Seufzend beobachtete Thomas wie Helene mit ihren Tänzern und Akrobaten rumalberte. Er war sich nicht sicher ob die anderen bemerkten, dass sie ihre Traurigkeitsgefühle einfach ignorierte und verdrängte, ob sie möglicherweise das selbe versuchten oder ob sie es einfach ignorierten. Aber irgendwie waren heute alle neben der Spur. Selbst Uwe war ein wenig durch den Wind und merkte, dass die Tournee ihm doch mehr bedeutet hatte als erwartet. Erneut seufzte er, als er ahnte, dass Helene nun zur Maske musste. Er sah wie sie traurig hinter Uwe hinterher trottete und einen kurzen Blick zu ihm warf, der so ziemlich alles sagte. Unauffällig winkte er ihr noch zu. Helene ahnte, dass sie nun alles nur noch durch einen Schleier wahrnehmen würde. Und das ärgerte sie- immerhin wollte sie das letzte Konzert noch einmal richtig genießen. Außerdem wusste sie, dass es egal war ob sie richtig anwesend war oder nicht, ihr Körper bekam alles mit und stimmte sie emotional. Noch etwas was sie ärgerte. Sie bekam nichts mit, aber würde am liebsten durchgehend heulen. Lächelnd kam Melanie durch die Tür nachdem Helene ein zaghaftes ,,komm rein" entgegnet hatte. Lächelnd trat die junge Frau ein, auch sie schien ziemlich mitgenommen. Sonst lief sie immer total aufgekratzt herein und konnte gar nicht aufhören zu reden. ,,Na du?" ,,Hm.", antwortete Helene nur. Erneut lächelte Melanie leicht und Strich ihrer Freundin über die Haare. Sie beobachtete sie im Spiegel und wusste genau was los ist. ♡ Noch immer ziemlich unglücklich saß Helene da und ließ die ganze Prozedur einfach über sich hergehen. Von den gespielten fröhlichen Art war plötzlich nichts mehr zu sehen. Erschrocken zuckte sie zusammen, als es klopfte. Sonst klopfte es nie während der Maske. ,,Ja.", wisperte sie gerade laut genug, dass man es draußen hören konnte. ,,Darf ich reinkommen?", fragte Thomas dennoch unsicher und schaute durch die Tür. Seit wann war er so schüchtern? Die Tatsache, dass er da war und anscheinend für sie da sein wollte lenkte sie tatsächlich an und ließ sie lächeln. Kurz stand sie auf, deutete auf ihren Stuhl. Ein kleines Grinsen legte sich auf seine Lippen, als er erahnte was sie vorhatte. Auch wenn die Position grundsätzlich für Melanie teilweise besser war durch die Höhe, war es dennoch ein wenig schwierig auch, da Helene nun so weit vorne saß. Doch dies war kein großer Umstand und schließlich bemerkte sie wie sehr Helene seine Nähe suchte. Aber was war eigentlich zwischen den beiden. Eine Frage die Melanie schon im Kopf hatte, als Thomas den Kopf durch die Tür gestreckt hatte. Noch immer blickte sie total verwirrt.

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