Kapitel 1

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Es war früher morgen. Etwa 6:00 Uhr. Sabine stöhnte als das Sonnenlicht durch ihr Fenster drang und hob das Kissen über ihren Kopf.

"Sabine, wach auf!", rief eine kleine Stimme neben ihr.

"Urg. Noch fünf Minuten", stöhnte sie.

"Du hast keine fünf Minuten! Du musst deine Aufgaben erledigen, damit du rechtzeitig das Frühstück richten kannst."

"Ist ja gut. Ich steh auf."

Das junge Mädchen hievte sich aus ihrem Bett und zu ihrem zerbrochenem Spiegel. Während sie eine Bürste aufhob um ihre kurzen, gefärbten Haare zu entknoten, hüpfte eine kleine violette Maus auf den Schminktisch vor ihr.

"Beeil dich du hast nicht mehr viel Zeit", quiekte sie.

"Beruhige dich, Zeb. Ich bin schneller als du denkst."

"Hoffentlich, sonst wirst du wieder bestraft."

Sabine lächelte nur und machte sich weiter fertig für den Tag. Das Mädchen ging zu ihrem winzigen Kleiderschrank. Seid ihr Vater weg ist wurde ihr Leben zur Hölle. Jeden Tag musste sie um sechs Uhr morgens aufstehen, um ihre Arbeiten zu verrichten, wie die Tiere zu füttern. Dann musste sie Frühstück, für ihre Familie, machen. Anschließend hatte sie noch allerlei anderer Aufgaben zu erledigen, dabei hatte sie so gut wie keine Freizeit. Ihre Stiefmutter gab ihr alte Lumpen zum Anziehen und warf Sabine aus ihrem Zimmer, wodurch sie jetzt am Dachboden leben musste.

Doch ihr machte es nicht viel aus.

Sabine war noch nie gierig oder selbstsüchtig. Sie liebte es sich um andere zu kümmern und zu helfen. Auch wenn es diese Spinner sind, die sie Familie nennt.

Anders als ihre Schwestern.

Denen ging es nur ums Aussehen und um Macht. Ketsu und Moreena verspotteten Sabine und machten sich über sie lustig. Sie waren gemein, hinterlistig und lachten ihre Schwester immer aus, wenn sie mit Asche, Schmutz und Ruß bedeckt war.

Sabine machte sich auf den Weg, während sie sich ihre Schürze umband. Auf leisen Sohlen in die Küche, um von dort in den Hof zu kommen. Sabine zog ihre dicken schweren Holzschuhe über ihre schwarzen Ballerina, dann band sie sich ein Kopftuch auf ihre bunten Haare und nahm einen Eimer mit Körnern für die Hühner draußen.

Die gefärbten Haare hatte sie von ihrer Mutter, welche genau wie Sabine, Farben liebte.

Die junge Frau trat aus der Tür und in den Hof, als alle Hühner, Gänse und auch Mäuse kamen, um sich ihr Frühstück zu holen. Sabine verteilte die Körner auf dem Boden.

"Dieser Ort könnte wirklich mehr Farbe vertragen."

Sabine sah sich um.

"Wenn du hier alles anmalst, würde Pryce dir den Hals umdrehen", murrte Zeb, als er sein Essen aß.

"Ich mein ja nur", verteidigte sie sich.

Plötzlich läutete eine Glocke und Sabine stöhnte auf.

"Ugh, die Arbeit ruft."

Das Mädchen rannte wieder hinein, zog die Holzschuhe aus und nahm das kochende Wasser, in der Teekanne, vom Herd. Sie stellte drei Tassen mit Unterteller auf drei Tabletts. In jede Tasse goss sie etwas Wasser und ließ anschließend einen Teebeutel in jedes fallen - für Pryce Kräutertee, Ketsu Schwarztee und Moreena Waldfruchttee.

Jetzt läutete schon alle drei Glocken, was bedeutete, dass ihre Familie wach war und auch ihr Frühstück wartete.

Die 17-jährige holte drei Teller aus dem Schrank und legte auf jedes ein Stück Kuchen mit einer Gaben und stellte diese ebenfalls auf die Tabletts. Sabine setzte sich das Erste auf den Kopf und nahm die beiden anderen, jeweils in eine Hand. Dann ging sie auf die Tür zu und stieß diese mit dem Fuß auf. Sabine balancierte mit dem Frühstück durch die große Halle, die Marmortreppe hinauf in Richtung der Schlafzimmer. Die Geländer waren mit Gold verziert und hatten Perlenränder.

Die Schlafzimmer waren sehr groß mit deckenhohen Doppeltüren. Der Raum von Ketsu war früher das Malstudio ihrer Mutter, Moreenas gehörte Sabine, denn bis diese auf den Dachboden verbannt wurde, schlief Moreena bei ihrer Schwester und das Schlafzimmer ihrer Stiefmutter teilte sie sich mit ihrem Vater. Jede der Türen waren cremefarben mit dunkelblauen Mustern bemalt. Damals waren sie nur weiß, doch Sabine durfte sie als Geschenk zu ihrem siebten Geburtstag anmalen. Ihre Eltern und sie waren den ganzen Tag damit beschäftigt und hatten bis am nächsten Morgen ein Lächeln im Gesicht. Das war einer der besten Tage in ihrem Leben.

Sabine vermisste ihre Eltern sehr.

Sie öffnete die erste Tür. Das Zimmer von Ketsu.

"Guten Morgen, Ketsu."

"Was hat das so lange gedauert! Wasch meine Wäsche dort hinten im Korb. Ich will sie heute um Punkt vier wieder zurück und keine Minute später!"

Sabine stellte das Tablett auf den Nachttisch neben dem großen Himmelbett, nahm den Korb mit der Wäsche und schlich sich leise wieder aus dem Zimmer, während sie leis murmelte: "Ja, Ketsu."

Das Mädchen ging weiter in das nächste Schlafgemach. Dieses Mal das von ihrer zweiten Stiefschwester, Moreena.

"Guten Morgen, Moreena."

"Tja, für mich ist es kein guter Morgen, denn ich musste auf mein Frühstück warten. Hast du die ganze Zeit gefaulenzt, dass du so spät kommst?! Dort hinten am Wandschrank hängt mein Sonntagskleid. Ich will, dass du es wäschst, bügelst und zusammenlegst, und zwar bis drei Uhr. Verstanden!"

"Ja, Moreena." Blöde Zicke, dachte sie sich.

Sabine übergab dieses Mal das Tablett und nahm das Kleid vom Kasten. Sie stieß die große Doppeltür auf und machte sich auf den Weg zu Pryce. Das Mädchen öffnete die Zimmertür und trat in den Raum.

"Guten Morgen, Mutter", grüßte sie höflich.

"Guten Morgen, Sabine. Du bist spät. Ich hoffe für dich, dass du nicht die ganze Zeit getrödelt hast. Bist du fertig mit denen Aufgaben für diesen Morgen?"

"Ja, Mutter. Tut mir leid, dass ich spät bin", entschuldigte sich die junge Frau.

"Dass, das nie wieder vorkommt."

Sabine nickte und stellte das Tablett auf den Nachttisch.

"Gut. Jetzt geh und erledige deine Arbeiten. Wenn du alles gemacht hast bekommst du den Rest des Tages frei. Doch zuerst wirst du die Vorhänge waschen, die große Halle sauber machen, die Betten aufschütteln, den großen Teppich abklopfen,-"

"Aber das hab ich doch gestern schon ge-"

"Schweig! Dann wirst du die Regale in der Bibliothek abstauben und das Essen kochen."

"Okay."

"In Ordnung. Jetzt geh."



Ich hoffe die Geschichte gefällt euch, es ist meine erste Fanfiction. Ich mag es, wenn Charaktere aus Filmen und Serien in die Rollen von anderen Geschichten schlüpfen. Ich selbst habe schon nach solchen Storys gesucht leider aber nur eine gefunden. Diese hat mir zwar sehr gut gefallen, war aber leide ziemlich kurz.

Es wird von mir wahrscheinlich noch mehr solcher Fanfictions geben, allerdings werde ich auch eigene erfinden, die mehr mit der eigentlichen Serie zu tun haben, nur mit anderen Handlungen und Verbindungen.

Viel Spaß mit der Geschichte!

LG Marlinsbins1 ;)


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