Kapitel 7

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Kanan und Hera grinsten sich wissend an, als ihr Sohn mit diesem Mädchen im Garten verschwand.

"Ich wusste, dass der Ball eine gute Idee war", sagte Kanan triumphierend.

"Ja, das hast du wohl, Süßer." Hera verdrehte liebevoll die Augen.

Der König gab Wedge, einen der Bediensteten in diesem Schloss, ein Zeichen damit er die Vorhänge bei der Tür hinunterließ, um seinem Sohn und dessen neuer Freundin nicht zu stören.


Apropos Ezra und Sabine, so brachte Ersterer beide zu einer Steinbank mit perfekter Aussicht auf den Rest des Gartens. Sie setzten sich und hielten sich unwissend immer noch an den Händen.

"Es ist wunderschön", brach Sabine die Stille.

"Ja oder. Und vor allem mit dem klaren Sternenhimmel. Wie im Traum", flüsterte Ezra zurück.

Zögernd legte er einen Arm um Sabines Schultern, wobei er rot wurde. Ebenso wie das Mädchen neben ihm. Nach einer Weile entspannten sich beide wieder und Sabine lehnte sich ein wenig in die Geste.

"Woher kommst du eigentlich?", versuchte der junge Mann ein Gespräch zu beginnen.

"Ähm...", zögerte Sabine. Sollte sie ihm wirklich erzählen wer sie war? Was sie war? Oder woher sie kam? Sie wollte nicht alles erzählen, da Sabine wusste, dass sie ihn höchstwahrscheinlich nie wiedersehen würde. Aber den Jungen komplett anzulügen oder gar überhaupt nicht zu antworten, wollte sie auch nicht. Die junge Frau entschied sich also für die halbe Wahrheit. "Ich komme.....aus der Gegend. Und du?"

Ezra war für einen Moment wie erstarrt. Wusste dieses Mädchen etwa nicht wer er war? Wenn nicht, dann wollte er es für diesen Augenblick so belassen. Der Prinz wollte herausfinden, ob sie sich nur für ihn interessierte, weil er der Thronerbe war oder ihn wirklich liebte.

"Ebenfalls. Hobbys?"

Wieder entschied sich Sabine diesem Fremden nicht alles zu erzählen. "Ich habe viele Pflichten und arbeite manchmal mit Tieren."

"Ich auch. Vor allem reite ich gerne, das hat mir meine Mutter beigebracht. Und du?"

"Ich kann nicht reiten, aber ich wollte es schon immer mal ausprobieren." Sabine errötete leicht.

Ezra sah sie an. "Wenn du willst kann ich es dir beibringen."

Das Mädchen sah geschockt auf. "Ja, wirklich?", fragte sie hoffnungsvoll. Der Mann sah ihr in die Augen und sie strahlten Wärme und Zuneigung aus.

"Natürlich. Das mache ich sehr gerne."

Ezra lächelte die Fremde sanft an.

"Wieso bist du eigentlich hier. Etwa auch um den Prinzen um den Finger zu wickeln?", fragte er beiläufig. Er wollte wissen ob seine Tanzpartnerin auch nur so eine verzogene Göre war, die den Prinzen, also ihn, abstauben wollte.

"Nein eigentlich nicht. Ich meine ich würde ihn wirklich gerne sehen, bis jetzt hatte ich noch nicht die Chance dazu. Aber ich habe viel über ihn gehört und über seine Streiche." Sabine musste kichern und Ezra errötete leicht, doch dies bemerkte das Mädchen nicht und sprach weiter: "Allerdings hörte ich auch jede Menge Gutes über ihn. Wie er zum Beispiel dem Waisenhaus, seine alten Spielsachen gespendet hatte und es renovieren ließ. Oder auch wie er den Bauern in der Hauptstadt, beim Bau der Lothcat-Brücke geholfen hatte. Er ist albern und kindisch, hat aber dennoch ein gutes Herz."

Sabine starrte geradeaus in den Sternenhimmel, während ihr Partner sie erstaunt ansah.

Er wollte noch etwas sagen, doch plötzlich schlug die Uhr Mitternacht und das Mädchen erschrak. Sie sprang schnell auf und rief: "Oh nein! Ich hab die Zeit komplett vergessen!" Sie drehte sich zu ihm um und sagte hektisch: "Tut mir leid, aber ich muss los!" Sie lief davon blieb aber noch kurz stehen: "Danke für den Tanz." Damit rannte das Mädchen wieder in den Ballsaal.

Ezra war wie vom Pferd getroffen, doch fing sich schnell wieder. Er lief ihr hinterher und schrie: "Stopp! Warte! Geh nicht!!"

Sie rannten durch den Saal zwischen der Menge hindurch. Der Prinz wurde ein wenig aufgehalten und mit den verschiedensten Fragen bombardiert. Sabine hingegen, konnte sich leicht durchschlängeln.

Sie lief die Stufen hinauf, durch die Flure und Korridore bis sie den Eingang hinunter sprintete. Ezra, der sich von den anderen Gästen befreien konnte, dicht auf den Fersen. Sie rannte so schnell, dass sie einen Schuh auf der Treppe verlor. Ihr blieb jedoch keine Zeit, denn der siebte Glockenschlag erklang schon und so raste das Mädchen in die Kutsche und rief: "Fahr los!" Und Sato tat es. Er lenkte die Pferde in Richtung Ausgang und machte vor nichts Halt.

Der Prinz befahl das große Tor zu schließen, doch sie schafften es gerade noch rechtzeitig hinaus.

Die Glocke ging weiter und ein paar hundert Meter vor ihrem Zuhause wurde der Zauber rückgängig gemacht.

Sabine stand vom Boden auf und lächelte.

"Das war der schönste Abend in meinem Leben", sagte sie verträumt.

"Du hast doch nen Knall. Wir hätten es fast nicht geschafft", grummelte Zeb.

Das Mädchen lachte und schüttelte den Kopf. "Kommt schon. Lasst uns nach Hause gehen."

"Ich meine es ernst, dank dir wären wir beinahe aufgeflogen", machte Zeb weiter.

"Lass gut sein, Zeb", mischte sich nun auch Kallus in die Unterhaltung ein.

Zuhause angekommen, waren die anderen Familienmitglieder noch nicht da. Sato und Rider stapften in die Ställe, wo sich ihre Schlafplätze befanden.

Sabine und ihre kleinen Freunde gingen in ihr Zimmer. Völlig erschöpft ließ das Mädchen sich auf ihr Bett fallen und schlief mit einem Lächeln auf dem Gesicht ein.


Zurück im Schloss hatte der Prinz es nicht geschafft, seine Geliebte abzufangen. Enttäuscht, doch nicht hoffnungslos, schlenderte er zurück zum Eingang. Doch als er die Stufen hinauf ging, stieß er auf etwas. Er sah nach unten und entdeckte einen der Schuhe des Mädchens. Ezra hob ihn auf und sein Blick wurde entschlossen.

"Ich werde dich finden und wenn ich das ganze Königreich absuchen muss", schwor er.



Hey, tut mir leid das es so lange dauerte, aber hier ist das neue Kapitel. Hoffe es gefällt euch.

LG Marlinsbins1 ;)


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