Kapitel 2

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Sabine konnte gar nicht schnell genug aus dem Raum flüchten. Sie stolperte die Treppe hinunter und in die Waschküche.

"Und was haben dir diese drei Hexen heute für unendlich viele Aufgaben gegeben?"

Zeb kroch aus dem Mauseloch unter dem Tisch auf dem Sabine die Wäsche abgelegt hatte. Er kletterte das Tischbein hoch und setzte sich vor seine Freundin.

"Eigentlich glaube ich Pryce ist heute gut drauf. Sie sagte, wenn ich mit meiner Arbeit fertig bin habe ich den Rest des Tages frei. Und so viel ist es nicht. Trotzdem fange ich lieber an."

"Ja wäre vermutlich besser, sonst denkt der alte Drache, dass du nur 'faulenzt' und streicht dir deinen freien Tag", scherzte Zeb.

Sabine musste kichern.

"Ja, du hast recht."

"Ich hab immer recht", sagte die kleine Maus stolz und hob das Kinn.

"Und wovon träumst du nachts?", neckte sie.

"Haha, sehr witzig", grummelte Zeb.

Sabine verkniff sich ein Lachen und ging nach draußen, um Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen. Sie ließ den Eimer in das tiefe Loch hinunter bis er auf der Wasseroberfläche landete. Langsam, um nichts zu verschütten, zog sie en Kübel wieder rauf, rug ihn in die Waschküche und leerte den Inhalt in eine kleine Holzwanne.

Zuerst kümmerte sich Sabine um Moreenas Kleid, da ihre Stiefschwester es bis drei Uhr zurück wollte. Das Mädchen machte die ganze Wäsche fertig, bügelte noch alles und legte es zusammen. Sie legte alles wieder in den Korb und das Kleid schön daneben, damit es nicht zerknitterte. Dann machte sie sich noch einmal auf den Weg zum Brunnen, um Wasser zu holen und ging in die große Halle, da sie zuerst den Boden reinigen wollte.

Sie stellte den Eimer auf den Marmor, setzte sich daneben, nahm einen Lappen und fing an das wertvolle Gestein zu schrubben. Plötzlich hörte sie von oben ein Klavier spielen zusammen mit einer Querflöte, während jemand dazu sang.

Pryce tippte ohne Fehler die Tasten, anders als Moreena und Ketsu. Erstere blies viel zu stark in die Flöte und daher kam nur Gequietsche heraus, während Ketsu, mit rauer Stimme die ganze Zeit schief sang.

Sabine summte zu dem Lied dazu und überlegte, wie wenig Farbe es im Haus gab seit ihre Mutter verstorben war. Sie arbeitete jetzt schon eine Stunde und war fast fertig, sodass sie sich ihren anderen Aufgaben widmen konnte, als ein Klopfen an der Tür sie unterbrach. Fragend blickte sie zur Tür und stand auf. Sie schloss auf und vor ihr stand eine königlicher Botschafter mit einer Wache.

Sie trugen wunderschöne hellblaue Uniformen mit goldenen Stickereien und dem Wappen der königlichen Familie. Für die meisten ein oranger Vogel. Für Sabine ein emporsteigender Phönix.

Die junge Frau liebte dieses Zeichen schon immer, vor allem, weil die Idee und der Entwurf von einem ihrer Vorfahren kam. Ihre Familie war schon immer sehr künstlerisch.

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als der Botschafter anfing zu sprechen: "Der König und die Königin laden alle heiratsfähigen Mädchen des Königreichs zu einem Ball ein, um die zukünftige Braut des Prinzen Ezra auszuwählen. Bitte übergeben Sie diese Einladung an die Herrin des Hauses."

Er übergab Sabine, die ein wenig geschockt war, ein Kuvert, dankte ihr und ging wieder zusammen mit der Wache. Die junge Frau trat zurück ins Haus und schloss die Tür. Sie machte sich auf den Weg nach oben, um ihrer Mutter und ihren Schwestern die Neuigkeiten mitzuteilen.

Die 17-jährige klopfte laut genug an die Tür, damit die anderen sie hörten und öffnete sie dann.

"Sabine, du weißt, dass es dir verboten ist den Musikunterricht zu stören", tadelte Pryce.

"Aber der Brief hier ist aus den Schloss und von größter Dringlichkeit", verteidigte sie sich.

"Aus dem Schloss!", riefen Moreena und Ketsu zusammen und fingen gleich an, um das Stück Papier zu kämpfen.

Pryce nahm den beiden den Brief aus den Händen und las ihn durch.

"Oh, König Kanan und Königin Hera laden ein zu einem großen Ball, um eine Braut für den Prinzen zu finden. Alle heiratsfähigen Mädchen des Landes haben zu erscheien."

"Ich bin damit gemeint!"

"Ich bin heiratsfähig!"

"Sobald mich der Prinz sieht wird er sich unsterblich in mich verlieben."

"Wer sagt, dass der Prinz dich will."

"Tja, dich will er ganz bestimmt nicht."

"Oh" Nimm das zurück!"

"Bring mich dazu!"

Die beiden Schwestern fingen sofort an zu streiten und Sabine verdrehte einfach nur die Augen. 'Und das soll die Zukunft von Lothal sein. Die beiden werden niemals Prinzessinnen. Höchstes Prinzessinnen der größten Idioten der Welt', dachte sie sich. Doch dann wurde ihr etwas klar.

Als Pryce versuchte ihre Töchter zu beruhigen, stellte sie fest: "Das heißt ich darf auch kommen?"

Jetzt hörte alles auf. Ketsu und Moreena starrten Sabine zur geschockt an, während Pryce sie anfunkelte. Doch das Mädchen ließ sich nicht einschüchtern und blickte weiter in die eiskalten blauen Augen ihrer Stiefmutter, bis Ketsu diesen Starrwettbewerb unterbrach.

"Du, willst auf den Ball? Du?"

Sie und ihre Schwester fingen an zu lachen und Sabine zu verspotten, aber diese blieb standhaft.

"Sicher, warum nicht? So lautet der Befehl. Alle heiratsfähigen Mädchen des Königreichs haben zu erscheinen und schließlich bin ich auch eine Tochter dieses Hauses."

"Ja, so steht es hier", stimmte Pryce ihr zu. Das ließ Ketsu und Moreena verstummen und Sabine geschockt zu ihrer Stiefmutter blicken. Die Älteste sah zu Sabine und erklärte: "Wenn du alle deine Aufgaben fehlerfrei erledigst und außerdem ein passendes Kleid findest, darfst du mitkommen."

Das Mädchen konnte es gar nicht fassen, doch sie kam schnell aus ihrer Trance und nickte enthusiastisch.

"Ja, natürlich das verspreche ich!"

Die junge Frau lief schnell davon, um sich an die Arbeit zu machen und später in ihrer Freizeit ein passendes Gewand für den Ball zu finden. Sie glaube nicht, dass jemand sie beachten würde, sie wollte einfach gerne den Palast sehen. Ihre Mutter hatte dort früher als Magd gearbeitet, da sie schon immer eine unabhängige Frau war, genau wie ihre Tochter jetzt und erzählte Sabine von den wunderschönen Bildern und den Gemälden. Diese wollte das Mädchen sich nun endlich selbst ansehen. Ursa versprach, dass sei Sabine eines Tages mitnehmen würde, wenn sie älter sein, doch dazu kam es nie. Und vielleicht, aber nur vielleicht wollte sie auch den Prinzen sehen.

Sabine freute sich schon auf morgen.


Hallo, ich bin es wieder. Das ist mein zweites Kapitel dieser Geschichte. Ich werde versuchen täglich zu aktualisieren, da ich nächste Woche wieder zur Schule muss.

Neue Lehrer, neue Mitschüler die sitzen geblieben sind und Hausaufgaben.....

Yay.

Für die, die es nicht mitbekommen haben war dies Sarkasmus.

LG Marlinsbins1 ;)


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