"Lucius, was hat das zu bedeuten?",
Narcissas Stimme war panisch.
"Ich habe keinen blassen Schimmer, ich kann es mir nicht erklären! Sind sie es wirklich???"Ehepaar Malfoy hatte sich ohne Worte zu Verstehen gegeben, dass sie beide die Adoptiveltern ihres Sohnes entdeckt hatten.
Zumindest dass sie glaubten, sie gesehen zu haben...Ein grausamer, aber zugleich schöner Gedanke nahm in Narcissa Gestalt an.
Was, wenn alles ein Irrtum gewesen war?
Wenn ihr Sohn, von dem sie geglaubt hatten, er sei ein Squib, doch ein Zauberer war?
Wenn er vor fünf Jahren seinen Hogwarts Brief bekommen hatte?
Jetzt im fünften Schuljahr der Schule für Hexerei und Zauberei war?
War all die Sorge umsonst gewesen?
Lucius schien ihre Gedanken zu erraten, doch er schüttelte nur den Kopf.
"Das ist nicht möglich, mein Schatz, der Zauber war eindeutig!""Aber was, wenn wir uns doch geirrt haben? Es könnte doch sein, dass sich seine Magie eben erst später entwickelt hat!?"
"Ich weiß es nicht, ich habe keine Ahnung , genauso wenig habe ich einen Plan, was wir machen sollen."
"Ansprechen können wir sie nicht", sagte Narcissa nachdenklich, "wir dürfen kein Aufsehen erwecken.
Wir sind Malfoys, wir können nicht einfach mit Muggels reden!""Sie würden sich sowieso nicht mehr daran erinnern ", bemerkte Lucius.
"Narcissa, ich gehe jetzt los", sagte Lucius und nahm seine Frau liebevoll und vorsichtig in den Arm.
Narcissa wimmerte nur.
Ihre Augen waren gerötet, sie kauerte auf einem Sessel im Wohnzimmer und umklammerte eine schwarze Eule."Es wird schnell und schmerzlos sein, das weißt du doch, es ist besser für ihn und die ganze Familie", versuchte Lucius sie aufzumuntern.
Ohne ein weiteres Wort verschwand er, er war disappariert.
Narcissa fing an zu schluchtzen.
Vor dem gleichen Haus, in dem sie zuvor den kleinen Jay abgegeben hatten, tauchte Lucius wieder aus dem nichts auf.
Zielstrebig ging er auf das Haus zu und klopfte.Die Tür öffnete sich, die brünette Frau stand im Rahmen.
Beide sagten nichts, sie schaute zwar verwundert, doch bat ihn herein.
Im Wohnzimmer saßen Mann und Sohn, Lucius' Sohn.
Ohne einem von ihnen in die Augen zu sehen, zog er seinen Zauberstab hervor. "Es tut mir so leid ",dachte er.
"Obliviate ", sagte er, und richtete seinen Zauberstab zuerst auf Mann und Sohn, dann auf die Frau, alle drei einen verwunderten, leicht panischen Blick , ausser der Junge.
Als die Blicke der drei verschwammen , drehte Lucius sich um und verließ schnellen Schrittes das Haus.
Die Blicke der drei klärten sich erneut.
"Recht hast du, aber was sollen wir denn sonst tun?
Einen Gedächtniszauber sollte man doch aufheben können ", überlegte Narcissa."Nein, kann man nicht, das ist ja eigentlich auch nicht der Sinn der Sache. Nur mit äusserst komplizierter und aufwendiger Magie wäre es möglich, aber auch dann kämen nur Teile der Erinnerung zurück... "
"Aber es muss doch einen einfacheren Weg geben ",beharrte sie.
"Nein, wenn du es wissen willst, der einzig andere Weg ist anhaltende und schreckliche Folter, aber das willst du doch deinem eigenen Sohn hoffentlich nicht antun!"
Narcissa wurde blass. "Natürlich nicht."
"Wir werden abwarten ",sagte Lucius, und als Narcissa ihn fragend ansah, fuhr er fort: " Bald ist Schulanfang, wir gehen nach Kings Cross und sehen ob wir sie mit ihm an Gleis 9 3/4 treffen.
Zurückholen können wir ihn uns sowieso nicht, wir brauchen ja nur Gewissheit. "
"Du hast leider Recht, so machen wir es ", sagte Narcissa und seufzte.
Die Hoffnung, ihren Jay zurückzubekommen, erlöschte so schnell, wie sie aufgekommen war...
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Squib.
FanfictionLange Zeit vor ihrem Sohn Draco bekamen Lucius und Narcissa Malfoy einen Sohn. Er wurde in einer kalten Septembernacht geboren, doch zum großen Schrecken der beiden stolzen Reinblütern ist er kein Zauberer. Er ist ein Squib. Aus Angst vor dem Dunkl...