Fast hätte ich mich lauthals darüber aufgeregt, wie er sich überhaupt herausnehmen konnte dass ich ihn küssen musste, aber.. das hier war gerade vielleicht genau meine Chance abzuhauen.
Eigentlich hätte er nichts besseres sagen können.
,,Okay, aber dann will ich dass du mich erst von diesem Stuhl befreist, sonst kann ich das ja gar nicht richtig genießen." Ich versuchte dabei so verführerisch wie nur möglich zu klingen.
Daniel sah mich erst skeptisch an, aber die Vorfreude darauf mich wieder küssen zu können, ließ ihn wohl etwas unachtsam werden. Er öffnete die Seile, mit denen er mich fest gebunden hatte, so, dass ich nun ohne Fesseln auf dem Stuhl saß.
Ich stand langsam auf, spürte wie seine Hände langsam an meine Hüften glitten, während ich eine Hand um seinen Nacken legte. Langsam näherten sich seine Lippen meiner, doch bevor sie sich überhaupt berühren konnten, holte ich aus und schlug ihm so heftig wie möglich ins Gesicht.
Taumelt ging er ein paar Schritte zurück, bevor er letztendlich zu Boden fiel. Ich musste mich beeilen, denn er würde nicht lang unmächtig bleiben und wenn doch, dann wäre ich selbst ziemlich von mir überrascht.
Sofort lief ich an Daniel vorbei, direkt in den Flur der sich in diesem Keller befand. Ich musste mich erst einmal orientieren, da ich bisher nur in diesem Raum eingesperrt war.
Ich versuchte einfach meinem Instinkt zu folgen und lief den schmalen Gang entlang, bis ich vor einer Holztreppe stand, die direkt nach oben führte. Vielleicht führte sich mich endlich zum Ausgang?
Schnellen Schrittes lief ich die Treppe nach oben, öffnete die Tür und stand mitten in einem alten Holzhaus.
Alles war verstaubt, die Möbel waren wohl seit Jahren unbenutzt, überall hingen Spinnennetze. Ich lief in Richtung des Ausgangs und wollte sie öffnen.. doch sie war verschlossen.
Fuck, das hätte ich wissen müssen.
Wie bekloppt rüttelte ich an der alten Holztür, bis ich durch die Fenster immer wieder die Lichtstrahlen von mehreren Taschenlampen sah.
Ob das etwa die Jungs waren?
Langsam ließ ich meine Finger von der Tür und wollte nach ihnen rufen, doch dazu kam ich nicht mehr, da Daniel mich von hinten packte, mir den Mund zu hielt und wieder zurück in den Keller zog. Mit all meiner Kraft versuchte ich mich gegen ihn zu wehren, doch ich schaffte es nicht, ich war zu schwach.
Flashback 2010
Seit Tagen hatte ich Daniel nicht mehr zu mir nach Hause eingeladen. Es war.. einfach komisch zwischen uns Beiden.
Nach dem wir uns das erste Mal geküsste hatten, war es nicht nur dabei geblieben. Immer wieder fing er damit an, obwohl ich das doch eigentlich gar nicht wollte. Aber.. ich konnte es ihm einfach nicht sagen, immerhin hatte ich das ja sonst auch nicht.
Aber so langsam wurde mir das alles zu viel, denn nun wollte er schon ein paar Schritte weiter gehen und das war wohl das eindeutigste Zeichen das Ganze zu beenden.
Ich wollte Daniel nicht als Freund verlieren, aber wäre das jetzt überhaupt noch aufzuhalten?
Nervös ging ich in meinem Zimmer auf und ab, ich hatte ihn zu mir nachhause eingeladen, vielleicht sogar zum letzten Mal.
Ich hörte wie schnelle Schritte meine Treppen hinaufliefen und sich daraufhin die Zimmertür öffnete. Daniel stand vor mir, mit einem Lächeln auf den Lippen, aber zugleich ziemlich unsicher darüber warum wir uns jetzt erst wieder sehen konnten.
Ich hatte ihn über die Tage immer wieder damit hingehalten dass wir Besuch von Verwandten hatten und das Haus schon voll genug war. Natürlich stimmte das nicht.
,,Hey, alles gut bei dir?" Fragte er mich, nachdem er die Tür geschlossen hatte und immer näher auf mich zu kam, doch ich wich aus. Skeptisch sah er mich an, versuchte es nach einmal, doch ich hielt seine Hände von mir ab.
,,Was ist?" Fragte er mich mit einem gezwungen Lächeln auf den Lippen. Ich hatte keine andere Wahl, ich musste ihm die Wahrheit erzählen.
,,Daniel.. also.. das was zwischen uns ist.. ich denke wir sollten das beenden. Ich weiß, das geht jetzt schon seit ein paar Wochen so.. aber ich fühle dabei nichts und ich will dich nicht noch länger anlügen weißt du?
Ich hab das alles für dich getan und hab gehofft dass ich vielleicht auch irgendwann Gefühle für dich entwickle, aber das kann ich nicht.
Ich liebe dich nicht.. es tut mir Leid."
Wie erstarrt stand er vor mir. Sagte nichts, scheinbar atmete er nicht einmal. Ich ließ ihn jedoch seine Zeit, die er brauchte.
,,Mia.. ich.. bitte gib mir noch eine Chance!" Flehte er mich an, woraufhin er wieder etwas dichter kam.
Hatte er das gerade alles nicht verstanden? Also das mit "ich liebe dich nicht" und "ich habe keine Gefühle für dich"? Wieder ging ich ein Schritt zurück.
,,Daniel versteh doch.. ich möchte wirklich nicht.." Doch ich kam gar nicht dazu weiter auf ihn einzureden, da seine Lippen sich auf einmal auf meine pressten. Ungläubig darüber was er gerade tat, schubste ich ihn von mir weg, so, dass er auf den Boden fiel.
,,Ist das gerade dein ernst?! Verpiss Dich." Vielleicht war ich zu hart zu ihm, aber ich konnte einfach nicht glauben was er da gerade getan hatte.
Dieser Typ der gerade vor mir, wie ein kleines Würstchen, auf dem Boden lag war nicht mehr Daniel. Das war nicht der Typ mit dem ich monatelang endlich wieder Freude empfinden konnte.. dieser Typ war wer ganz anderes.
Jemand der nur noch auf seine Gefühle setzte, egal was der Andere empfand.
Natürlich musste es hart für ihn gewesen sein, dass ich nichts für ihn empfand, aber das gab ihm nicht dass Recht mich so zu belästigen. Stumm stand er auf, sah mich nicht einmal mehr an und verschwand hinter der Tür.
Flashback Ende
Ich musste durch den Sauerstoffmangel Ohnmächtig geworden sein. Als ich wieder aufwachte, war ich wieder an den Stuhl gefesselt, nur um einiges fester als vorher.
Mein Plan hatte nicht funktioniert und nochmal würde er mich wohl sicher nicht los binden. Alleine würde ich es hier nicht mehr raus schaffen.
Ich hoffte gerade einfach nur dass es die Jungs waren, die vor dem Haus mit Taschenlampen geleuchtet hatten.
Sie waren nun meine einzige Chance hier wieder rauszukommen.
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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Über Likes & Kommentare würde ich mich wirklich freuen!
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lea ☀️
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「 ✓ 」𝐓𝐈𝐌𝐄 𝐎𝐅 𝐌𝐀𝐒𝐊 | 𝐠𝐥𝐩
Fanfiction「 Fortsetzung von "die Zeit vor der Maske" 」 Nachdem sich Mia und Manuel zusammen eingelebt hatten und langsam Normalität in ihre Beziehung eintrat, bahnte sich eine neue Herausforderung an. Eine Person meldete sich, die dabei war wieder alles auf d...