Liebe Gäste, bald landen wir in Los Angeles. Wir bitten sie an ihre Plätze zurückzukehren und vergewissern sie sich, das ihr Handgepäck auch da ist.
Mit meinen Gedanken in den Wolken - Im Wörtlichen und Bildlichen Sinne - spühle ich schnell die Seife von meinen Händen, gehe aus der Mikrokleinen Toilette und gehe zurück auf mein Platz. Schnell bewege ich mich durch den schmalen Gang in der richtung meines Sitzes, die Stewardess Entschuldigend, die ruhig darauf wartet bis ich platz nehme.
Ich schnalle mich an und stelle sicher ob das Lichtsignal aus ist, und schaue auf mein Sitznachbar. Er hat sich nicht mal ein Schritt wegbewegt. Ich denke, das er schläft. Ich frage mich wie er das macht, das er so ruhig bleiben kann. Obwohl mir das Reisen mit dem Flugzeug eine enorme Freude bereitet, bin ich beim Abflug immer etwas besorgt.
Die Sonne scheint so stark, dass ich das Rollo etwas runter lassen muss, damit sie mich nicht komplett blendet. Irgendwo weit sehe ich ein anderes Flugzeug, das in einer niedrigeren Höhe fliegt als wir. Wir fliegen durch die Wolkenzone, die eine leichte turbulenz hervorruft, und dann fängt der boden allmählich an, darunter sichtbar zu werden. Ich gehe näher an das Fenster und bewundere die Aussicht. Alles scheint so klein von hier oben! Diese Art zu reisen hat mich schon immer fasziniert. Anders als viele andere liebe ich es, ins Flugzeug einzusteigen und mich blitzschnell an anderen Ende der Welt zu befinden, verschiedne Kulturen zu entdecken, die so zahlreich auf unserem Planeten sind, und verschiedene Menschen kennenzulernen. Ich glaube, ich habe diese Leidenschaften von meinem Vater geerbt, einem echten Weltenbummler.
Die Stewardess nimmt eine leere Tasse von dem Klapptisch vor mir und streicht mir beim Vorbeigehen die Hand. Ich schließe den kleinen Klapptisch und nehme eine Zeitung „Miami Herald", welche ich vor dem einsteigen am Flughafen gefunden habe. Ich werde hier alle Neuigkeiten aus meiner Heimatstadt finden. Ich schaue durch die folgenden Seiten als plötzlich meine Aufmerksamkeit ein Artikel auf sich zieht:
Am vergangenen Dienstag, dem 1. September, haben Bundesagenten eines der mächtigsten Drogenkartelle in Miami zerschlagen. Im Rahmen der monatelangen Ermittlungen wurden beinahe Rekordbeschlagnahmen durchgeführt. Auf diese Weise können aus Kolumbien zurückkehrende Vernehmer mit einer Medikamentenladung verhört werden - sagt der Polizeichef von Miami
Ich schaue von der Zeitung auf und schaue wieder aus dem Fenster. Das Flugzeug begann vor ein paar Minuten zur Landung abzusteigen und die Inschrift auf dem Bildschirm oben sagt mir, dass wir am Flughafen von Los Angeles in genau 22 Minuten sein werden. Ich fühle, dass mein Sitznachbar neben mir aufwacht. Er beginnt sich zu strecken und reibt sich die Augen.
- In wie vielen Minuten landen wir? - fragt er, noch verschlafen.
- In etwa 22 Minuten
Er dankt mir und holt das Handy aus der Hosentasche. Ich verbessere meine Position in meinem Sitz und obwohl ich Angst habe, weiterzulesen, kehre ich zurück.Wir möchten Sie daran erinnern, dass jedes Jahr mehrere Dutzend Menschen dieser Prozedur zum Opfer fallen. Das letzte Opfer, ist ein achtzehnjähriges Mädchen, das vor einigen Wochen in einem sehr schweren Zustand aufgefunden wurde. Immer noch ist sie am Rande des Todes.
Miami ist seit Jahren der führende Knotenpunkt, durch den eine Welle von Drogen ins Land strömt. Dies ist eine Belastung, die die Behörden immer noch nicht bewältigen können. Der Gouverneur von Florida, Mike Shenning, sagte vor einigen Tagen während einer Pressekonferenz, dass diese alarmierende Situation nicht länger anhalten könne und dass die Dienste von Florida daran arbeiten, diese Geißel so schnell wie möglich auszurotten. Ein konkreter Aktionsplan wird in den kommenden Tagen erstellt.Ich falte die Zeitung mit Tränen in den Augen. Jede Woche das selbe. Die vierte Seite der Zeitung ist Nachrichten über das Ende des Drogenhandels in und um Miami gewidmet. Wenn ich diese Worte lese, gehen Bilder durch meine Augen wie eine Reihe von Schnappschüssen, die schockierend und schmerzhaft sind. Ich werde diesen Julitag nie vergessen.
In fünf Tagen sind es genau zwei Monate her, seit dem Rosie nicht bei uns ist, da sie sich im tiefen Koma befindet, das von den Ärzten coma carus genannt wird - was das letzte Stadium vor dem Tod bedeutet. Die Ärzte sagten, kurz nachdem sie Rosie ins Krankenhaus gebracht hatten, klar und deutlich: Selbst wenn sich ihr Zustand bessert, wird sie niemals aufwachen.
Ich werde immer das Gesicht ihrer Mutter vor meinen Augen haben, als sie diese Nachricht vom Arzt gehört hat. Amber und ich waren direkt neben ihr - sie sank in unsere Arme. In diesem Moment wurde mir klar, dass es für Rosie keine Hoffnung gab. Es war eine schreckliche Erfahrung, sie auf solch grausame Weise zu verlieren, und ich weiß nicht, ob ich jemals darüber hinwegkommen werde. Ich weiß ganz genau, wenn Rosie von uns geht - werde ich zusammenbrechen. Ich werde sie nie wieder lachen hören, wenn wir Horrorfilme gucken, ich werde sie nicht ihre Nägel malen sehen, während sie falsch unter der Nase singt und uns zu erzählen - Amber und mir - wie viel Leben eigentlich wert ist, gelebt zu werden. Sie wird nie mehr mit mir Cupcakes backen, nie mehr wird sie am frühen Sonntagmorgen an der Tür klingeln, um mit mir zu joggen, was wir gerne taten. Ihre Lebensfreude wird unsere Tage niemals wie die Sonne im Sommer erleuchten. Ich vermisse sie schrecklich. Mit dem Handrücken wische ich mir die Tränen, die meine Wange runterlaufen, weg.
Ein erfülltes Leben zu führen, ist jetzt die einzige Möglichkeit, sich an sie zu erinnern, und ich beabsichtige, es genau wie für sie und für mich zu tun. Ich werde dich nie vergessen, Rosie.
Ich breche aus meinen Gedanken aus und fühle eine Hand auf meiner Schulter. Ich drehe den Kopf und sehe die Stewardess, die sich über meinen Nachbarn beugt, der diese Nähe zu schätzen scheint.
- Ja?
- Haben sie einen richtig angeschnallten Gürtel?
Ich hebe die Hände und zeige, dass ich richtig angeschnallt bin. Sie lächelt mich an und wünscht mir ein angenehmes Ende der Reise und geht dann zu den nächsten Passagieren weiter.Ich bewege sanft meine Hände über mein Gesicht. Nur noch acht Minuten bis zur Landung, acht Minuten bis zum Beginn meines neuen Lebens. Jetzt kann ich nicht zurück, obwohl ich immer noch eine Prise Angst steckt. Der Tag kommt, an dem sich alle fragen müssen: Was will ich wirklich mit meinem Leben anfangen? Diese Wahl muss im letzten Jahr der High School getroffen werden. Eine entscheidende Wahl, die dich erschreckt oder glücklich macht, und vielleicht beides. In beiden Fällen wird es deine Zukunft bestimmen. Wen. Es um mich geht, hat es mich in einer besonderer Weise erschreckt. Vor mir, einer Tochter geschiedener Eltern, gab es mehrere Möglichkeiten: Ich könnte mit meiner Mutter in Florida bleiben und an der Universität von Miami studieren oder zu meinem Vater gehen, der seit sieben Jahren in Brasilien ist, und wie er leben, das heißt in perfekter Symbiose mit der Natur.
Keine dieser beiden Versionen passte zu mir. Ich möchte mein eigenes Leben leben, meine Flügel ausbreiten, Entscheidungen treffen, die ich für das Beste für mich halte.
Ich habe lange nachgedacht, und deshalb bin ich jetzt in Los Angeles gelandet, um an der UCLA, der berühmten Universität von Kalifornien in Los Angeles, teilzunehmen. Ich habe immer davon geträumt, eine bekannte Journalistin zu werden, um die Welt zu reisen und Berichte zu erstellen, die zeigen, wie man tausend Kilometer von zu Hause entfernt lebt. Und weil die journalistische Abteilung der UCLA eine der besten ist, fiel die Entscheidung leicht. Und als ich angenommen wurde, konnte ich nicht glücklicher sein. Aber ich konnte mir nicht einmal vorstellen, was mich dort erwartete.
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Somit stelle ich euch den ersten Teil von "Bad Boys, nur etwas anders" vor :) I hope u like it. Die Kapitel werden nicht wirklich mehr als 1200 Wörter haben und ich hoffe so eine Grenze passt euch. Ich hab vor mich erstmal nur auf diese Geschichte zu Konzentrieren :) Mehr zu sagen hab ich auch nichts mehr..
Wörter Story: 1255
Wörter Insg: 1320❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆
Danke fürs Lesen!
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Bad Boys, nur etwas anders
Teen FictionLiliana Wilson hätte damit nicht gerechnet, dass sich ihr Leben so drastisch ändern würde, als sie angefangen hat an der Universität von Los Angeles Journalistik zu studieren. Sie vermisst ihre Freundin Rosie schreklich, die höchstwahrscheinlich für...