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Heftig hustend schoss er nach oben. Sein ganzer Körper bebte, während er sich mit einer seiner bandagierten Hände kräftig auf die Brust schlug, sodass es beinahe weh tat. Doch gegen die Schmerzen welche seine Lunge ihm bereitete, waren dies nur Streicheleinheiten.

Neben dem Husten versuchte er noch immer wieder mit tiefen Zügen Luft zu bekommen, doch gelang es ihm nicht. Es war fast so, als würde er ersticken. Allerdings wollte er nicht auf diese Weise der Welt ade sagen.

Mühsam unterdrückte er das Husten und hievte sich auf, um an die Spüle zu kommen. Immer wieder entkam ihm ein unterdrückter Huster und es schmerzte.

Am Wasserhahn angekommen, drehte er diesen eilig und mit zitternden Händen auf und hielt seinen Kopf unter das fließende Wasser. Fast so, als wolle er untergehen.

Erst nachdem sein Hustenreiz besiegt und das Wasser von seinem Mund gewischt war, lehnte er sich Erschöpft zurück. Was war das denn für ein Erwachen?

Eben noch schlief er ganz friedlich in seinem Futon, hatte etwas wunderbares geträumt und dann erwachte er, weil er fast an Luftmangel starb.

Ein Seufzen entfuhr ihm, als er sich durch seine braunen Locken fuhr und sich wieder zu seiner Schlafstätte begab.

Mit den Händen verschränkt hinterm Kopf unter der Decke liegend, blickten seine rotbraunen Augen an die Zimmerdecke, während sein Hirn verzweifelt daran arbeitete, sich an den Traum zu erinnern.

Das Gefühl von Kälte umgab ihn, es fühlte sich schwerelos an. Das Rauschen des Meeres war zu hören, bevor er unterging. Genau, das war es.

Er hatte von seinem Freitod geträumt. Von einem wunderbar friedlichen Ertrinken, dass sogar mal geklappt hat.

Als ihn diese Erkenntnis traf, verzog sich Dazais Gesicht in eine genervte und enttäuschte Grimasse. „Verdammt, war nur'n Traum." grummelte er unzufrieden, als er sich auf seine linke Seite drehte.

Aber weiter in seinem vergangenen Traum schwelgen konnte er nicht, da sein Blick auf die Uhr fiel, welche in neongrünen digitalen Lettern 09:00 Uhr anzeigte.

Demonstrativ zeigte Dazai, dass er keine Lust hatte, als er sich kurzerhand auf seine rechte Seite drehte und die Augen schloss. Doch lange blieb er nicht in dieser Position.

Keine 5 Minuten dauerte es, bis er aufsprang, sich in Windeseile fertig machte und dann Raus zur Agency eilte. Auf zu viel Gemecker von Kunikida hatte er nun wirklich keine Lust. Immerhin kam er schon zwei Stunden zu spät. Das dürfte für den Idealisten doch zum Nörgeln reichen.

Etwas gehetzt, aber nicht außer Atem, blieb er letztlich vor der Tür des Büros stehen. Einen kurzen Augenblick sammelte Dazai sich, bevor er die Tür aufstieß und mit einem breiten Grinsen im Gesicht rein ging, während er rief „Guten Morgen alle zusammen!"

Doch entgegen seiner Erwartungen kam keinen Reaktion. Niemand ließ ein Wort des Grußes verlauten oder sah geschweige den auf. Nein, jeder hatte seinen Blick weiterhin auf die Arbeit welche sie verrichteten gewendet.

Nicht einmal Kunikida, kam zu Osamu, um ihn für sein zu spät kommen zu rügen. Der Dunkelblonde tippte einfach weiter konzentriert auf seiner Tastatur herum.

Irritiert entglitten dem ehemaligen Mafioso die Gesichtszüge und wurden durch einen Mund ersetzt, der sich wie bei einem Fisch auf dem trockenen öffnete und schloss.

Allerdings hatte der Braunhaarige sich schnell wieder gefangen und tänzelte in alter Manier hinter Kunikidas Computerbildschirm. Langsam schaute er über diesen und betrachtete die Brillenschlange einen Moment, bevor er anfing die besten Grimassen zu ziehen, welche er kannte.

SeelenspielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt