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11 - Wie bin ich nur in diesen Schlamassel reingeraten? Dummheit lässt grüssen

Ich stand noch immer in der grossen weissen Halle des Flughafens und versuchte meinen Puls zu beruhigen. Langsam aber sicher würde ich hier noch einmal durchdrehen und eine Irrenanstalt besuchen müssen.

Erst als jemand vor meinem, in einem starrzustand befindendem Gesicht herumwedelte, fing ich mich wieder und konnte klare Gedanken fassen. Schnell eilte ich zu meinem Motorrad. Meine wunderschöne Kavasaki Ninja.

Hallo, oh du mein geliebter Schatz!

Schnell legte ich mir die schweren Sachen an, steckte den Schlüssel in das Zündschloss und drehte ihn um. Der Motor heulte auf und machte somit dieses unbeschreiblich schöne Geräusch, welches mir jedes Mal aufs Neue das Herz zum Erwärmen brachte.

Mit meinem linken Fuss, der sich in dem dicken und warmen Stiefel befand, legte ich den ersten Gang ein. Langsam liess ich die Kupplung los, während meine rechte Hand stetig mehr Gas gab. Gelassen setzte sich mein prächtiges, motorisches Gefährt in Bewegung.

Ich fuhr durch das grosse Tor, dass einer der gestressten Mitarbeiter dieser unfreundlichen Fluggesellschaft geöffnet hatte und raste davon. Ich musste meinen völlig verwirrten Kopf ein wenig frei bekommen von diesen bescheuerten Gedanken an Chris.

Kaum hatte ich die fast menschenleere Strasse erreicht, drehte ich das Gas auf. Ich spürte die immense Kraft, die von der hohen Leistung meines grün-schwarzen Motorrades kam. Der heftige Wind, der gegen meinen Körper drückte liess mich die vergangene Situation vergessen und ich genoss einfach das mir schon lange sehnlich gewünschte Gefühl der Freiheit.

Mit den Gedanken auf der langweiligen, geraden Strecke, fuhr ich irgendwo hin, ohne gross darauf Acht zu geben, welche Richtung ich ging. Nach Hause fand ich bis dahin immer, auch, wenn ich eine niete in Geographie war.

Ich bog und mal links und mal rechts ab. Und ohne es zu bemerken fuhr ich in eine Nebenstrasse. Die Gänge runterschaltend wurde ich langsamer, da ich das ungute Gefühl hatte, diesen kurvigen abgelegenen Weg schon einmal gefahren zu sein.

Nachdenklich schaute ich mich um und fuhr dann schulterzuckend weiter. Ich konnte nur herausfinden wo dieser Weg hinführt, wenn ich ihm folgte. Schulterzuckend fuhr ich weiter, ohne zu überlegen, wohin ich jetzt eigentlich ging.

Die Strasse war ziemlich kurvig, weshalb sich in ein kribbelndes Gefühl der puren Freude in mir ausbreitete. Ich bremste immer kurz vor den engen Kurven ab, lag mit meinem Traum von einem Motorrad hinein und beschleunigte aus der Kurve heraus, um diesen altbekannten Nervenkitzel zu spüren.

Die grossen Bäume, welche verhinderten, dass die wärmende Sonne auf die herabgekommene Strasse schien, flogen nur so an mir vorbei, als ich weiter beschleunigte. Es wurden immer weniger Kurven, sodass ich schneller fahren konnte.

Ich genoss die hohe Geschwindigkeit und den rauschenden Wind, der an mir vorbeizog. Als ich dann von weitem aus ein Tor sah, wusste ich wieder ganz genau, wo ich mich befand. Dieses mächtige goldene Tor, welches eine solch grosse Arroganz zeigte, wie die beiden dreisten Besitzer selbst, konnte man nicht vergessen.

Ich wollte sofort wieder Kehrt machen, als sich die Pforte wie von Zauberhand öffnete und ich eine erst frisch bekannte Stimme aus dem kleinen Lautsprecher neben diesem unheilvollen Ding vernahm.

Das Grinsen, welches sich auf den Lippen dieses Machos lag, konnte ich förmlich spüren. „Hallo du wunderschöne Lady. Ich wusste, dass du nicht widerstehen konntest. Folge einfach dem Weg. Unser Buttler, James, wird dein anmutiges Gefährt in Obhut nehmen. Keine Angst, er wird sich um dein Motorrad kümmern, als wäre es sein eigenes.", sagte der Bruder meines Erzfeindes.

Ich wollte gerade wieder gehen und hatte mein Motorrad bereits umgedreht, als ich sah, dass sich mir ein riesiger Van näherte. Die Sonne, welche in das dunkle, vermutlich panzersichere Glas schien, blendete mich, sodass ich mein Gesicht wieder wegdrehen musste. Nur kurz fuhr ich durch das Tor, da ich weder links noch rechts ausweichen konnte. Danke Bäume, für das kurioseste Abendessen meines kurzen Lebens.

Als das Monstrum von einem Van passiert war, wollte direkt wieder gehen. Leider war ich nicht schnell genug und das Tor schloss sich.

Verdammte Kacke aber auch.

Das Gefährt hielt an und jemand stieg aus. Ein riesiger Muskelprotz, der mit dem schwarz-weissen Anzug aussah wie ein fetter Pinguin, öffnete die hintere Wagentür und ein langer, dünner Stock... Ehm ich meinte Mann, der auf mich so unheimlich wirkte, dass ich mich zusammenreissen musste, nicht gleich in die Hosen zu pinkeln. Ängstlich öffnete ich langsam das verdunkelte Visier meines Helmes und schaute der, auf mich böse wirkende Kreatur, in die passenden fast schwarzen Augen.

„Guten Abend. Du musst die junge Dame sein, die mein Sohn zum Abendessen eingeladen hat. Bitte, steige ein. James wird sich um dein Motorrad kümmern.", er machte eine einladende Geste, die wohl bedeuten sollte, in den Wagen einzusteigen.

Nur über meine Leiche, würde ich mein Motorrad einem Fremden überlassen. Provokativ startete ich die zuvor abgewürgte Maschine und gab im Stehen ein wenig Gas. Der Motor heulte auf, was auf meinem Körper eine angenehme Gänsehaut verursachte, und der ältere Mann nickte verstehend. Er ging zurück in sein Auto, während ich widerwillig voraus fuhr. Gott sei Dank, war der Weg geteert, denn sonst würde ich vermutlich um mein über Alles geliebten Engel weinen.

Als ich dann vor der riesigen Villa meinen Motor ausschaltete, kam sofort einer dieser Pinguine auf mich zu und wollte mir allen Ernstes mein grün-schwarzes Gefährt abnehmen! „Sagen Sie mir einfach, wo ich es hinstellen soll, dann wird auch niemand verletzt.", sagte ich bedrohlich. Der Fettsack, Sorry, Muskelprotz, nickte und rannte in irgendeine Richtung, in der ich die Garage vermutete. Böse grinsend startete ich mein Motorrad und fuhr ich ihm hinterher.

Er öffnete das Garagentor und ich parkte, schön darauf bedacht, dass nichts den Lack beschädigen könnte. Ich stieg ab und der Mann führte mich ins Haus. Sofort wurde ich von einem kleineren, älteren Herr begrüsst, welcher auch einen dieser Pinguinanzüge trug.

Sag mal, waren das irgendwie Pinguinfanatiker, oder wie jetzt?!

„Guten Abend, Miss Edwards. Kann ich Ihnen ihre Motorradausrüstung abnehmen?", fragte mich der, ich nahm mal an, Butler. Ich zog meine Jacke aus, die Stiefel, den Helm und gab ihm das ganze. „Danke Miss. Bitte folgen Sie der jungen Dame. Sie wird Sie in ein Zimmer bringen, in dem Sie sich umkleiden können.", plauderte der Buttler weiter. Noch währenddessen wurde von der Frau in einen Raum geschoben.

Aus irgendeinem mir unerklärlichen Grund, hatte ich ein unwohles Gefühl in meiner Magengegend. Aber schon bald würde ich verstehen warum.

In dem neuen Raum befanden sich weitere Frauen. „Bitte warten Sie hier. Ich werde nur rasch Ihr Kleid holen gehen.", sagte sie und verschwand in ein anderes Zimmer. Zum ersten Mal, konnte ich mir die Umgebung ein wenig anschauen. Der Raum war sehr gross und hell beleuchtet. Die gegenüberliegende Wand bestand nur aus Spiegeln und Ablagen, auf denen tonnenweise Schminke abgestellt war. Links war ein Schrank und rechts eine weitere Tür.

Erst als ich die Frauen betrachtete, wurde mir bewusst, dass etwas nicht stimmte. Im Gegenteil. Da lief gewaltig etwas schief. Warum sollte ich mich umziehen? Sollte ich schreiend davonrennen und nach Hause fahren? Woher wussten die meine Kleidergrösse? Und wieso um Himmels Willen unternahm ich nicht einfach etwas dagegen?

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Leute ein total riesengrosses fettes Entschludigung!!
Ich hatte echt absolut keine Ideen mehr. Auch tut es mir leid,das dueses Kapitel total langweilig ist, aber ich versuche im nächsten etwas mehr Spannung rein zu packen...

Ich hoffe ich habe nicht alle meine Reader verloren ://

Ich hab euch alle lieb!! <3

Love eure Nicky :**

Bad GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt