~ david ~22:48
Lachend betreten wir den dunklen Flur, der zur Bar führen soll. Endlich habe ich Matteo dazu überredet bekommen, mich mal zu begleiten - selbst Hans war dafür und jetzt stehen wir hier. Sofort lachen mich einige bekannte Gesichter an, ein Junge den ich noch von damals kenne lehnt an der Bar und prostet mir mit seinem Bier zu, jemand mit kurzen lila gefärbten Haaren lacht laut über die Musik hinweg. Ich fühle mich so unfassbar sicher an diesem Ort, dass ich einfach die Hand meines Freundes nehme und ihn an die Bar ziehe. Ich will mich gerade zu ihm gesellen - er schaut nur genervt in der Gegend herum - als Tim, der Junge, den ich damals im queer Jugendtreff kennengelernt habe, mir einen Arm um die Schultern legt. "Tanzen?" Tanzen.
~ matteo ~
23:04
Meine Laune sinkt noch ein Stückchen, als David mit einem blonden Jungen auf die Tanzfläche verschwindet. Der einzige Grund, wegen dem ich hier bin, tanzt jetzt Also mit einem anderen. Perfekt.
Ich bin so sehr mit meinen beschissenen Gedanken beschäftigt, dass ich nicht merke, wie der dunkelhäutige Barkeeper mit den kurz geschorenen Haaren mir einen Drink zu schiebt und mich angrinst. Dankbar nicke ich und kippe das, viel zu süße, Getränk in meinen Rachen. Die kalte Wärme Flüssigkeit rinnt meine Kehle hinunter und ich merke Stück für Stück, wie ich mich langsam aufwärme.
23:17
Der Barkeeper heißt Adam und ist nett, glaube ich.
23:36
Wo bleibt David eigentlich?
23:51
Adam ist luschtig ich muss die ganze Zeit la-lachnn.
~ david ~
Ich merke gerade erst wieder, wie ich das vermisst habe. Tanzen mit meinen Mädels, lachen mit Tim, über früher reden. Doch jetzt - ich habe nicht die geringste Ahnung, wie viel Zeit vergangen sein mag - beschließe ich, mal nach Matteo zu schauen - vielleicht ist er ja endlich warm geworden. Doch das Grinsen verschwindet ruckartig aus meinem Gesicht, als ich meinen Freund an der Bar lehnen sehe, ein Typ dicht hinter ihm, seine Arme um Matteos Bauch geschlungen. Es ist wie ein Alarm, der in meinem Kopf losgehen möchte, wie ein körperlicher Schmerz in meiner Brust, ein Stechen, als ich das Lachen meines Freundes vernehme und Fingernägel, die sich in meinen Hand graben, als ich auch nur eine Sekunde auf den gierigen Blick dieses lächerlichen Kerls schaue. Und ich weiß nicht genau, was mich dazu bringt oder wer mich davon abhalten hätte können, aber plötzlich stehe ich hier und reiße ihn von meinem Freund weg. "Was soll die Scheiße?", brüllt er über die laute Musik und ich muss mich zurückhalten, um ihm keinen Schlag in die Fresse zu verpassen. "Er gehört mir." Mit diesen Worten greife ich nach der warmen Hand des Jungen, der sich noch immer an meiner Taille festklammern und ziehe ihn durch die Menge nach draußen.
"Ich fühl' mich schmu- schmutzikk." Matteos fallende Stimme unterbricht die Stille des Abends, in dem ich meinen Freund zu mir nach Hause ziehe. "Warum?" Er zuckt schwerfällig mit den Schultern, dann klopft er sich am Rücken herum. "Ich mag nich, wenn andere Leute mich anfassen." Und seine verfickt besoffenen Worte sind Balsam für mein schmerzendes Herz.
01:21
"Psshht! Wir dürfen Laura nicht wecken." "PsSsHhHtT!!!", äfft Matten mich mit der Flüsterstimme eines Betrunkenen nach, die dem Begriff flüstern nicht anatzweise gerecht wird. Vorsichtig schließe ich die Wohnungstür auf und transportiere ihn - wie auch immer, in mein Bett. Es ist erst halb 2, doch ich fühle mich, als hätte ich die anstrengendste Nacht meines Lebens hinter mir. Aber als Matteo im Schlaf seine Arme um mich schlingt, muss ich Lächeln.
ihr seid süs
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#davenzidienstag
FanfictionDavenzi Oneshots. "Was?" "Ich sags nicht nochmal!" "Was hast du gesagt?" "Weil ich dich liebe." "...ich lieb' dich auch..."