(Foto: Richard)
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Ava war mit ihren Vorlesungen fertig und auf dem Weg nach Hause, als sie beim Schwimmbad einen Stop einlegte. Das Gute war, dass das grosse Bad mit riesigen Fenstern ausgestattet war und jeder einfach zuschauen konnte, wie sich da die Studenten im Wasser abrakerten. Sie stand ans Fenster und spähte hinein in der Hoffnung entweder James oder Morven zu erblicken. Eine Gruppe von Studenten stand am Beckenrand in Badekappen und Schwimmhosen, andere schwammen monotone Längen durch das hellblau Chlorwasser.
„Ava?“ Stattdessen stand Morven nun neben ihr. Er grinste sie breit an, sah zufrieden und glücklich aus. Er hatte noch nasses Haar vom Schwimmen und hatte rote Augen vom Chlor. Neben ihm tauchte James auf. Sie erstarrte sofort und errötete.
„Was machst du hier?“, fragte Morven lächelnd und ihm kam in den Sinn, dass er Ava ja James Verne vorstellen sollte.
„Nun, James, das ist Ava, eine Freundin. Ava das ist James.“
James lächelte höflich und begrüsste Ava. „Freut mich. Wir kennen uns ja schon... vom Sehen.“
Ava nickte ihm zu und lächelte angestrengt. „Ja... haha“, sagte sie leise und strich sich verlegen eine Strähne hinters Ohr. James Verne musterte sie aus seinen wachsamen braunen Augen.
„Wart ihr schwimmen?“, fragte sie und zeigte durchs Fenster zum Indoorpool. Die jungen Männer nickten zufrieden.
„Morven ist ein unglaubliches Talent!“, bemerkte James anerkennend und Ava nickte lächelnd, sah kurz zu Morven und dann wieder zu James.
„Und was machst du?“, fragte der junge Mann Ava neugierig und sie entgegnete: „Ich bin eigentlich gerade auf dem Weg nach Hause. Bin fertig hier für heute.“
„Wir wollten gerade zusammen Mittagessen gehen. Willst du nicht mitkommen?“, fragte James sie höflich und Ava zögerte. „Ja wieso nicht?“ Oh mein Gott sie musste dies unbedingt Rebecca erzählen. Sie würde nun mit James Verne zu Mittag essen!
Sie gingen nicht in die Kantine wie für gewöhnlich alle Studenten, sie verliessen den Campus und holten sich bei einer sehr populären Imbissbude etwas, die eine grosse und billige Auswahl hatte.
James Verne nahm Falafel und Salat, Morven Reis mit Poulet und Ava entschied sich für einen Fruchtsalat mit Joghurt und Müsli.
Sie setzten sich draussen auf einen betonartigen Absatz und genossen die Sonne.
Morven und James hatten sich ziemlich gut angefreundet. Sie lachten immer miteinander und Ava verstand nie wieso sie das taten. Sie ass ruhig ihren Salat und Morven fand, dass sie sich seltsam verhielt. Das Mädchen war still und ass Salat! Etwas, das zu Ava gar nicht wirklich passte. Sonst war sie immer die Lauteste und ass grosse Sandwiches, lachte, wenn es ihr ausseinanderfiel.
Wahrscheinlich war es James Vernes Anwesenheit, die sie so beinflusste...
„Also ihr wohnt im selben Haus?“, fragte James interessiert und Morven nickte. „Genau“, fand Morven. „ Aber wir sind nicht verwandt“, warf Ava schnell ein und errötete. James grinste.
„Bei ihrem Onkel, Richard.“ Morven ass seinen Reis genüsslich und erst jetzt fand er jene Tatsache seltsam. „Sag mal, Ava“, fuhr er fort. Kaute, schluckte und sagte dann: „Wo sind eigentlich deine Eltern?“ Noch nie hatten sie darüber gesprochen, wieso sie eigentlich bei Richard wohnte und nicht bei ihren richtigen Eltern. Denn eins wusste Morven, auch Menschen hatten Eltern. Er musterte sie fragend und Ava wollte nicht antworten.
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Cold Lung
FantasíaVor seinem inneren Auge sah er Sand und Wasser, die sich entgegen stürzten und zu einer grossen Masse heranwuchsen, die ihn verschluckte. Dann fiel und fiel er, bis es zu einem sinken wurde. Er konnte nicht feststellen in welche Richtung er sank. Na...