Kapitel 9 - Sonne und Licht

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9

Das Mädchen war der Ströhmung ausgesetzt gewesen, alle Kraft hatte ihren Körper nach und nach verlassen. Das braune Haar schimmerte goldig im Licht und ihre Wimpern waren dicht und dunkel. Ihre Haut war goldig gewesen und ihre Lippen himbeerrot. Sie war das Licht gewesen. Wie ein Drogensüchtiger hatte er nach ihr gelangt und ihre Wärme zu spüren versucht, bis er merkte, dass die Wärme den menschlichen zarten Körper verliess... Er hatte das Mädchen umschlungen, spürte ihre seidige dunkle Haut auf der kalten weissen seinen. Aus düsteren grünen Augen hatte er sie betrachtet und gerne hätte er sie lächeln gesehen. Anstatt sie mit sich in die Tiefe zu ziehen, so wie es alle Fischmenschen taten, wenn ihnen ein warmes Wesen der Erde in die Hände fiel, brachte er sie zurück an Land. Seither war er immer in ihrer Nähe geblieben. Das Licht. Er wollte am Licht sein und sich an ihr wärmen...

Morven ging am nächsten Morgen an den Strand einfach weil er nichts Besseres zu tun hatte. Er stand mit den Füssen ins Wasser und schloss die Augen. Seit einigen Tagen plagten ihn Kopfschmerzen am Morgen. Bestimmt weil er sich noch nicht gewöhnt war im Trockenen zu schlafen und der Sonne so direkt ausgesetzt zu sein. Trotzdem genoss er die warm werdende salzige Luft und war eigentlich nicht mal überrascht, als er das gewohnte Plätschern einer Schwanzflosse vernahm. Der junge Mann öffnete die Augen und da sass auf einmal Arroyo vor ihm im untiefen Wasser und grinste böse.

Morven seufzte. Würde ihm Arroyo jetzt nie mehr Zeit geben, um das Meer in Ruhe zu geniessen? Jedes Mal wenn er schwimmen ging, wurde er paranoid. Jedes Mal wenn Ava schwimmen ging, bekam er Panik.

„Was willst du?“, fragte er und sah sich um ob jemand in der Nähe war.

„Nichts.“ Er zuckte mit seinen blanken weissen Schultern. „Aber du vielleicht.“ Aus kalten blauen Augen sah er zu seinem Freund auf. Dann streckte er ihm auf einmal das weinrote Kettchen von Ava entgegen. Morven schnappte nach Luft und enriss es ihm augenblicklich.

„Gestern, da hat sie verzweifelt danach gesucht, das Mädchen. Geweint hat sie sogar. Nur für dieses hässliche Kettchen.“ Arroyo lachte laut und es klang wie das Grollen eines Donners.

Morven musste sich arg beherrschen, um dem Fisch nicht ins Gesicht zu schlagen.

„Sag mir, wer ist dieses Mädchen...?“, schnurrte Arroyo und seine Zähne blitzten im frühen Sonnenlicht. Arroyo war ein Geschöpf der Dunkelheit, Morven gehörte nun ins Licht. Er sah auf den Fisch hinunter und wusste, dass sich Arroyo an der Sonne verbrennen würde, wenn er zu lange so an der Oberfläche bleiben würde.

„Wieso willst du das wissen?“, fragte Morven entgeistert.

Arroyo betrachtete ihn empört.

„Ich dachte immer wir wären beste Freunde. Und dann auf einmal warst du weg. Als wäre ich... Als hätte ich gar nie...“ Arroyo beendete den Satz nicht. Der Meerjungmann sah weg und Morvens Aufregung legte sich einbisschen.

„Erst wolltest du nicht mehr aus dieser Gegend weichen und dann bist du endgültig an Land gegangen. Und jetzt? Hast du neue Freunde gefunden? Menschfreunde? Und mich vergisst du jetzt einfach?“ Der junge Fisch verzog das Gesicht und Morven setzte sich zu ihm ins Wasser.

Cold LungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt