Feuerzeug und Spiritus (ZusatzKapitel)

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Die/Der liebe Aeranell-chan brachte mich durch einen Kommentar auf die Idee, das ganze erste Kapitel neu und in Dazais Perspektive zu verfassen.  Ich möchte mich hier einmal für die lieben Kommentare bedanken, wenn ihr Glück habt, verwandle ich diesen OneShot in naher Zukunft in eine komplette FanFiction.

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Zusatz Kapitel
„Feuerzeug und Spiritus"

Knisternd sank der dunkle Mantel in sich zusammen, dominiert von der Macht des Feuers. Dazai starrte regungslos auf die Flammen, die sein ehemaliges Kleidungsstück verschlangen und zerrissen. Sein Inneres tobte, verzweifelt, voller Angst vor dem, was kommen würde, doch sein Äußeres war kühl und beherrscht. Wie immer.

Er blickte hinab auf die hässliche Flasche Spiritus, die ihn aus seiner Hand böse anstarrte. Dazai hatte sie in einem Fachgeschäft erworben, wie jeder normale Bürger Yokohamas es auch tun konnte. Nur war er kein normaler Bürger, er war der Größere des gefürchteten Duos Double Black, er war der jüngste Unterwelt Boss den es je gegeben hatte und er war einer der gefährlichsten Männer der Mafia.

All das, all das, was ihn ausmachte und immer ausgemacht hatte, würde er nun hinter sich lassen. Die Mafia verlor einen ihrer besten Männer, den Mann, der die Chance gehabt hatte, nach ganz oben zu kommen, an den Platz, an dem im Moment ein schmuddeliger Arzt namens Mori Ogai saß. Und mit ihm verlor sie auch Double Black, die mächtigste
menschliche Waffe, die die Mafia besaß und je besitzen würde.

Doch nicht nur die Mafia verlor all dies, auch Dazai verlor es. Er verlor den Mann, den er als Vater bezeichnen konnte, er verlor seine treuen Untergebenen, die ihm immer verlässlich gedient hatten und er verlor seinen Partner, den kleinen Rotschopf mit dem Hut und dem Agressions-Problem. Den Menschen, dem er am nächsten stand und am meisten vertraute, den Menschen, der ihn besser kannte als er sich selbst, den Menschen, den er schätzte und liebte.

Die Flammen hatten sich beruhigt, waren stumm geworden und hinterließen nur einen kleinen, leise glimmenden Haufen von Asche und angesengten Fetzen. Sein Austritt war besiegelt, es gab kein zurück.

Mit einem Geräusch, das in dem stillen, leeren Raum lauter klang als es eigentlich war, landete die grüne Flasche im Papierkorb und das Feuerzeug auf dem Schreibtisch, wo es unschuldig zwischen den Unterlagen liegenblieb, so als ob es nie etwas Böses getan hätte.

„Du hast bis heute Abend Zeit, gib dir Mühe Chibi." murmelte der Braunhaarige und verließ das Büro.

Der Mann mit den grauen Haaren blickte ihn an, scannte ihn und die muffige Gasse, in der sie standen, auf der Suche nach einem Hinterhalt. Als er allem Anschein nach nichts Verdächtiges an seinem Gegenüber und der Umgebung festgestellt hatte, blickte er Dazai in die Augen.

„Mich erschütterte die Nachricht von
Sakunosuke-sans Tod. Als ich diese Nachricht erhielt, war mir noch nicht bewusst, dass ich einige Zeit später einen Brief erhalten würde, in dem er mir seinen letzten Wunsch offenbart. Den Wunsch, Dazai Osamu in meine Detektei aufzunehmen und ihn vor der Mafia schützen."

Dazai waren die Worte des Älteren nicht unbekannt, Odas letzter Wunsch, als er starb und ein Brief, der zwei Wochen nach seinem Tod bei dem Mafioso eingegangen war, hatten ähnliche Informationen enthalten.

Den Kontakt zu einer feindlichen Organisation, der Braunhaarige war gleichermaßen überrascht wie wissend gewesen, als die Information bei ihm ankam. Oda war nie ein Fan der Mafia und des Tötens gewesen, doch dass er soweit ging und Kontakt zum Feind suchte...

„Sayonara, Chuuya"{-Soukoku-}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt