Kapitel 5

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Ein Morgen voller Überraschungen

Ginny wurde von einem lauten Geräusch geweckt, das offensichtlich aus einem der unteren Stockwerke kam. Kerzengerade saß sie im Bett. 'Was das wohl gewesen war?!' Schnell sah sie zur anderen Seite des Bettes, doch da schlief der Malfoy ganz in Ruhe. Wer konnte das also nur sein? Schnell schlüpfte sie in ihre Hausschuhe und einen Morgenmantel, den sie sich gestern rausgelegt hatte. Leise verließ sie das Schlafzimmer und schlich in die Küche. Dort konnte sie niemand entdecken. Im Wohnzimmer bemerkte sie ein offenes Fenster und wollte es gerade schließen, als sie ein lautes Maunzen hörte. Schnell drehte sie sich um. Dort auf dem Sofa saß Krummbein mit einem Brief vor den Pfoten. Sie ging erleichtert auf ihn zu. Offensichtlich hatte er sich durch das gekippte Fenster gedrückt und dabei das Fenster ganz aufgedrückt. Den Lärm hatte sie oben natürlich gehört. Der Kater sprang vom Sofa wobei der Brief hinunterfiel. Sie bückte sich danach und las. Hermine wollte sie und die Kinder um viertel vor acht abholen um sie in die Schule uns den Kindergarten zu bringen und hinterher einkaufen zu gehen. Viertel vor acht... sie sah auf dir Uhr und erschrak! Schon sieben Uhr! Schnell lief sie nach oben in Lillys Zimmer. Malfoy konnte ruhig verschlafen, so ging er ihr weniger auf die Nerven. Sie stürmte in das Zimmer und riss das Fenster auf. Dann sauste sie zum Kleiderschrank und legte ihrer Tochter eine Hose und ein hübsches T-Shirt mit Blümchen raus. Dann wollte sie sanft ihre Tochter wecken, doch sie war schon wach und krabbelte aus dem Bett. „Morgen Mami, wann gibt's Frühstück?" „Kommst du bitte in fünfzehn Minuten runter, dann kannst du mir noch helfen ja? „Ok" Die Kleine hüpfte ins Bad. Ginny ging hinterher um sich zu vergewissern dass Johanna alles allein konnte, doch die putzte schon Zähne. Schnell ging sie weiter in Lukas' Zimmer. Dabei bemerkte sie nicht dass sie vom oberen Treppenabsatz aus beobachtet wurde.

Dass sie ihn so offensichtlich hatte verschlafen lassen war irgendwie klar gewesen, dennoch ärgerte es ihn. Und auch jetzt schien sie, wie gestern Abend, alles unter Kontrolle zu haben. Als er aufgestanden war, hatte er erst einmal schön geduscht und wollte sich dann anziehen. Doch in seinem Kleiderschrank fand er nur Anzüge, also hatte er wohl oder übel einen anziehen müssen. Er war sich sicher, dass diese Aufmachung etwas mit seiner Arbeit heute zu tun hatte. Ginny kam gerade aus dem Kinderzimmer und lief in die Küche hinunter. Schnell folgte er ihr. Sie hatte ihn wohl gehört, denn sie sagte ohne sich umzudrehen „Hermine holt mich und die Kinder um dreiviertel acht ab und wir bringen die Kinder in die Schule. Ich und Hermine gehen dann noch einkaufen. Vielleicht wird ich bei ihr noch eine Tasse Kaffee trinken." „Ich wird dich nicht vermissen Weasley!" sagte er schroff und ging zu dem großen Tisch hinüber. Er wollte sowieso bei Zabini vorbeischauen und dann mit ihm zur 'Arbeit'gehen. „Malfoy!! Würdest du endlich mal zuhören und mir helfen?! Du könntest mal den Tisch decken. Aber beeil dich bitte. Ich hab eh nicht mehr viel Zeit!" Übertrieben langsam zog er seinen Zauberstab, aber anstatt das Geschirr zu verzaubern, lies er das Marmeladeglas in Ginny's Händen platzen. Ginny war überall mit Marmelade beschmiert. „Du elender Mistkerl!" spie sie ihm entgegen und lief nach oben. Jetzt hatte er ja genug Zeit. Er ließ das Geschirr und das Frühstück auf den Tisch schweben und lachte in sich hinein. Das hatte sie davon. Ihn einfach so zurechtzuweisen! Da polterten auch schon Lilly und Scorpius, der mit Hilfe seiner Schwester auch fertig angezogen war, nach unten. „Wo ist denn Mami?" fragte Scorpius. Draco grinste und meinte „Mami ist sich umziehen gegangen und wir frühstücken jetzt mal ja?"

Ginny stand vor dem Spiegel, auch sie hatte geduscht und den Morgenmantel gegen eine Bluejeans und eine Bluse getauscht. Sie war Malfoy schon nicht mehr böse, dafür würde ihre Rache einfach besser sein. Sie lächelte und ging wieder nach unten. Sie umarmte ihre Kinder noch einmal und ignorierte Malfoy völlig. Sie schmierte gerade das zweite Pausenbrot, als es an der Tür läutete. Malfoy zog nur ärgerlich die Augenbrauen zusammen rührte sich aber nicht. So musste Ginny aufstehen und die Tür öffnen. „Hey Hermine! Schön dass du da bist. Und wer ist die Süße da?" „Hey Ginny!" Hermine umarmte sie schnell. „Das ist Mara, meine einzige Tochter. Ich und Michael haben nur ein Einzelkind bekommen. Bist du fertig?" „Ja gleich." Sie drehte sich um und wollte die Kinder gerade rufen, als Malfoy mit den beiden auch schon vor ihr stand. Offensichtlich hatte er ihnen die Rucksäcke schon gepackt. Er umarmte die kleinen und sofort liefen beide nach draußen zu Mara und Hermine. Plötzlich spürte Ginny einen Zug und mit einem Ruck lag sie auch schon im Arm von Malfoy. Er grinste diabolisch und kam ihr mit seinem Gesicht immer näher. Gerade als sie dachte er würde sie küssen, lies er sie los. „Na dann einen schönen Vormittag." Grußlos drehte er sich um und ging gemessenen Schrittes die Treppe nach oben. Perplex schloss Ginny die Haustür und ging raus auf die Straße zu Hermine. „Ginny?!! Was war das denn eben?" Hermine sah sie mit tellergroßen Augen an.

Ein einfaches Schulprojekt oder doch mehr?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt