ꕤSerge Gnabry

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Ein letztes mal schaue ich in den Spiegel, ehe ich mir meine schwarze Jeansjacke überziehe.

"Nadine, kommst du?", höre ich meine Freundin Sophie, von unten rufen. "Wir müssen schon in zehn Minuten da sein!"

"Ich komm doch schon.", erwider ich etwas genervt.

Nachdem ich nun noch meine kleine, schwarze Handtasche von der Kommode genommen habe, eile ich die Treppe hinunter.

"Hat auch lange genug gedauert.", murmelt sie leise zu sich, was mich kurz die Augen verdrehen lässt.

"Ich will eigentlich gar nicht auf diesen Geburtstag. Also sei glücklich, dass ich überhaupt mitkomme.", erkläre ich ihr die Situation noch einmal, ehe wir in ihr Auto steigen und losfahren.

"Glaub mir, das wird super lustig!", berichtet sie mir und bekommt das Lächeln schon gar nicht mehr aus dem Gesicht.

"Für dich vielleicht.", murmel ich nur noch so leise, dass sie es nicht hört und gemeinsam machen wir uns schließlich auf den Weg.

Die Fahrt ist kürzer, als ich zunächst angenommen habe, sodass wir schließlich vor einem Mietshaus zum Stehen kommen, welches in einer ziemlichen reich aussehenden Gegend Münchens steht.

"Wie heißt das Geburtstagskind jetzt nochmal?", frage ich sicherheitshalber erneut bei meiner Freundin nach.

"Serge."

"Komischer Name."

"Er hat ihn sich auch nicht ausgesucht. Und jetzt steig endlich aus, sonst kommen wir noch zu spät.", erwidert Sophie weiterhin genervt, ehe sie die Tür ihres Autos aufmacht und aussteigt.

Innerlich sammel ich mich ein letztes Mal, in der Hoffnung so meine Stimmung immerhin ein wenig zu heben.

"Woher kennst du ihn?", stelle ich erneut eine Frage, welche in meinen Kopf herumschwirrt. "Ich könnte mich nämlich nicht erinnern, dass du mit Typen zu tun hast, die in so einer reichen Gegend wohnen."

Ein genervter Seufzer verlässt ihren Mund, während sie auf eine der vielen Klingeln drückt.

"Ist nicht so interessant.", kommt es als kurze Antwort zurück. Doch ehe ich noch weiter nachhaken kann, ertönt bereits das Türsummen und wir können eintreten. Musik dringt bereits durch den Flur und die ersten Stimmen werden immer lauter.

"Warum können wir nicht den Aufzug nehmen?", frage ich meine Freundin, nachdem meine Atmung schon schwerer wird, je mehr Etagen wir nach oben steigen.

Sie dreht sich kurz zu mir um und muss sich ein Lachen verkneifen, als sie mich erschöpft hinter sich herlaufen sieht. "Der ist deffekt."

Nachdem wir noch viele weitere Stufen hinter uns gelassen haben, empfängt uns eine männliche Stimme, in der obersten Etage des Hauses: "Sophie!"

"Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Serge.", begrüßt sie ihn und zieht ihn in eine kurze Umarmung. Der Mann, der offensichtlich der Typ ist, weshalb die ganze Party hier überhaupt stattfindet, ist gerade mal so groß wie ich. Sein schwarzer Afro und die dunklere Hautfarbe lassen darauf schließen, dass er seine Wurzeln nicht in Deutschland hat.

"Warum habt ihr nicht den Aufzug genommen?", hängt er hinten dran und blickt nun auch zu mir herüber.

Mein etwas künstlich inziniertes Lächeln, welches ich wenigstens für einen guten ersten Eindruck aufgesetzt habe, verschwindet schlagartig aus dem Gesicht und ich schaue meine Freundin mit einen warnenden Blick an. Jedoch ignoriert sie diesen, mehr oder weniger, gekonnt.

Fußball OneShots für @durchgekitzeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt