ꕤJulian Brandt

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"Vanessa, es ist vierunddreißig Grad draußen. Können wir nicht einfach hier in der kühlen Wohnung bleiben, anstatt an den Strand zu gehen und uns den größten Sonnenbrand des Jahrtausends zu holen?", erwider ich etwas genervt, nachdem meine beste Freundin bereits mit einer fertig gepackten Schwimmtasche vor mir steht.

"Nein, keine Wiederrede!", antwortet sie daraufhin und zieht mich mit einem ordentlichen Ruck vom Sofa. "Wir fahren doch nicht extra an die Nordsee, ohne auch nur einmal im Meer gewesen zu sein."

Spontan haben wir uns dazu entschieden für eine Woche nach Sylt zu fahren, nachdem meine Freundin durch Zufall an eine Wohnung gekommen ist.
Jedoch sind die Temperaturen so durch die Decke gegangen, dass man es Draußen nicht einmal fünf Minuten aushalten kann, ohne einen Hitzeschlag zu bekommen.

Ich gebe lediglich noch einen Seufzer von mir, ehe ich in mein Zimmer trotte und mir den nächst besten Bikini nehme und ihn unter meinem weißen Top und der schwarzen Hotpants anziehe. Nachdem ich mir noch eine Tasche gesucht habe, wo ich ein Handtuch und die Sonnencreme reinpacke, setze ich mir meine Sonnenbrille auf und gehe zurück Vanessa.

"Geht doch!", sagt sie mit einem siegesreichen Lächeln und gemeinsam gehen wir in Richtung ihres Autos.

Sie weiß genau, womit sie meine Laune wieder steigern kann, weshalb sie direkt die aktuellsten Sommerlieder über ihr Handy abspielt, als wir auf dem Weg zum Meer sind.

Lauthals singen wir zu den Liedern mit.
Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass der Text, den wir da vor uns her trällern, absolut falsch ist, doch das interessiert uns herzlich wenig.
Stattdessen befinden wir uns schon kurze Zeit später auf dem Parkplatz, welcher sich etwas abseits der Nordsee befindet und, wie zu erwarten, komplett voll ist.

Nach langem Suchen finden wir doch noch eine freie Parklücke und gemeinsam begeben wir uns anschließend zum Strand.
Schon vom weiten kann man sehen, dass die verschiedenen Besucher beinah Handtuch-an-Handtuch liegen.

"Sollen wir nicht lieber zu einem anderen Strand?", frage ich Vanessa, da mich allein schon der Gedanke anwidert, gleich direkt neben einem fünfunfünfzig Jährigen Mann liegen zu müssen.

"Dann müssen wir aber wieder über die halbe Insel fahren. Außerdem wird es an den anderen Stränden bestimmt nicht anders aussehen.", entgegnet sie und setzt daraufhin schon ihren Weg fort.

Geschlagen folge ich ihr und gemeinsam versuchen wir nun einen Platz zu finden, wo man mindestens in einem Umkreis von zwei Metern niemanden um sich hat.
Es dauert ein wenig, doch irgendwann haben wir eine freie Lücke ausgemacht.

"Wer zuerst im Wasser ist!", ruft meine Freundin auf einmal, wobei sie schon ihr T-Shirt und ihre Hose, welcher sie über ihrem roten Bikini angezogen hatte, ausgezogen hat.

"Das ist nicht fair!", erwidere ich sofort, da ich gerade mal dabei bin mein Top auszuziehen.
Doch da ist Vanessa schon längst los gerannt und ich kann ihr nur hinterher gucken, wie sie mit Anlauf in das kühle Nass springt.

"Jetzt beeil dich, Nadine!", schreit sie, nachdem sie wieder aus dem Wasser aufgetaucht ist.

"Ja, ja.", murmel ich eher zu mir selber, ehe auch ich meinen Weg zum Meer suche.
"Platz machen!", rufe ich ihr schlussendlich entgegen, als ich ins Wasser renne und schließlich einen Bauchklatscher direkt neben ihr mache.

Sie gibt einen leisen Schrei von sich, als ihr das Wasser direkt ins Gesicht spritzt.
Sie setzt daraufhin direkt zum Gegenzug an und drückt mich an meinen Schultern unter die Wasseroberfläche, gerade als ich wieder aufgetaucht bin.

Hilflos zappel ich unter Wasser, bis ich eines ihrer Beine packen konnte, sodass auch sie ihr Gleichgewicht verliert und nur kurze Zeit später ebenfalls nach Luft ringt.

Fußball OneShots für @durchgekitzeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt