Kapitel 7

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Ich lehne mich an eine Wand und schau hoch zur Decke. Ich musste als erstes Wache halten, was ich an sich nicht so schlecht fand. Der Raum wurde wieder vom Mondlicht erhellt. Meine Gedanke schweifen ab zu dem Thema, welches wir vorher hatten. Also wurde wirklich ganz Südkorea angegriffen? Egal, wo wir gewesen wären, uns wäre das gleiche Schicksal passiert. Ich senke meinen Kopf und fuhr mir mit einer Hand durch mein Haar.

"Was geht dir jetzt schon wieder durch den Kopf?"

Hyungwon setzt sich neben mich und ich sah ihn fragend an.

"Nichts. Nur, wie jetzt das Leben weiter geht. Werden wir irgendwann entdeckt und gefangen genommen?"

Hyungwon sagt wieder nichts, doch er legt seinen Arm um meine Schulter.

"Mach dir mal deswegen keine Sorgen."

"Wie soll ich mir deswegen keine Sorgen machen?", kam es leicht genervt von mir.

Ich sah wieder die Bilder vor mir. Meine Familie, wie wir glücklich am Essenstisch saßen und als da sganze Chaos passierte. Tränen stiegen mir wieder in die Augen.

"Ehrlich gesagt, bewundere ich dich, Minhyuk."

Ich sah ihn fragend an, doch er sah nur gerade aus.

"Ich versteh nicht, wie du innerlich so zerstört sein kannst, aber trotzdem für andere lächelst."

"Ich hasse es einfach, wenn andere traurig sind und sich um mich sorgen müssen..."

Ein kleines Lachen ertönt von Hyungwon und er zog mich mehr zu sich, sein Arm lag immernoch über meine Schulter.

"Dennoch hat sich Kihyun immer um dich gesorgt. Er hat immer von dir und deinen dummen Denken erzählt. Je mehr er von dir erzählte, desto neugieriger wurde ich."

"Wie meinst du das?"

"Ich konnte einfach nicht glauben, dass es so einen Dummkopf in Wirklichkeit geben soll. Doch Kihyun hat wohl nicht übertrieben."

"Yah!"

Als ich gerade den Arm von Hyungwon von meinen Schultern nahm und ihn leicht boxen wollte, spüre ich eine Hand auf meinem Mund und bemerke, dass schon alle schlafen und meine Stimme etwas zu laut gewesen sein muss.

Ich sah Hyungwon an, wessen Hand immernoch auf meinem Mund lag. Auch er schaut jetzt zu mir und wir verblieben eine Weile so. Ehrlich gesagt, konnte ich nicht wissen, wie lange wir in dieser Position waren. Seine Augen fesselten mich einfach. Sie waren kalt, fast emontionslos, dennoch strahlen sie Wärme aus.

Plötzlich schienen seine Augen zu leuchten, auf seinen Mund erschien ein Lächeln. Er lacht leise, nahm seine Hand von meinem Mund und sah hoch zur Decke.

"Manchmal erinnert mich dein Blick an einen kleinen Hund..."

"Was?"

Er sah mich an. Auf seinen Lippen zierte sich immernoch ein kleines Lächeln. Mein Herz schlug aufeinmal schneller. Aus irgendeinem Grund konnte ich nicht weg von ihm sehen. Ich bemerke, dass mein Gesicht leicht erwärmt. Wieso? Wieso sah dieser Typ so gut aus wenn er lacht?

Ich schrecke kurz auf, als ich seine Hand auf meinem Kopf spüre, welche gerade meine Haare zerzausten.

"Ich kann nicht glauben, dass du wirklich Älter bist, als ich. Dein Charakter bestätigt das so gar nicht."

Sofort wurde mein Gesicht noch wärmer. Ich versuche nach seiner Hand zu greifen, doch ihm gelingt es ein paar Mal meinen Griffen auszuweichen.

"Dann behandel mich auch wie ein Hyung, verstanden?", lache ich, als ich sein Handgelenk endlich in meiner Hand hielt.

"Sorry, ich versuch's."

Das war das erste Mal, dass ich ihn solange Lachen gesehen hab und es war das erste Mal, dass ich bemerke, dass Hyungwon ein total schönes Gesicht hat.

Ich lache verlegen und boxe ihn leicht auf seinen Arm, worauf er noch mehr lachen muss.

Wir unterhielten uns das erste Mal richtig miteinander. Ich erzähle ihm, wie Kihyun und ich uns kennengelernt hatten, über meine Familie, die Zeit mit Kihyun und meinem Bruder. Auch wenn ich es versucht habe, konnte ich mir die Tränen nicht unterdrücken. Ich war froh, dass Hyungwon doch nicht so ein kalter Typ ist, wie ich am Anfang dachte, denn er legte wieder seinen Arm um meine Schulter und ohne, dass ich es bemerke, lag mein Kopf auf seine Schulter.

Hyungwon erzählt schließlich auch etwas über sich. Ich wusste, dass er das selbe studiert hatte wie Kihyun, weil seine Eltern es wollten. Ich wusste aber nicht, dass sein richtiger Traumjob Modeln ist, was er neben dem Studium auch schon gemacht hat. Ich war zwar am Anfang etwas überrascht, dennoch nicht zu sehr. Ich mein, er ist groß und hatte das Aussehen dafür.

Nach einer ganzen Weile, wo wir unsunterhielten, musste Hyungwon schließlich gähnen. Es war kein kleines und kurzes Gähnen. Man merke, dass er müde und erschöpft war.

"Sollen wir die anderen dreiwecken?", frage ich, als ich Hyungwon ansah, mein Kopf immernoch auf seine Schulter ruhend. Ich schmunzel, als Hyungwon sich die Augen rieb und sein Gähnen nicht verschwand.

Ich stand auf und ging langsam zu den drei schlafenden Jungs. Ich weckte als erstes Kihyun, der mich als erstes sehr verschlafen ansah und nicht wusste, wo oder in welcher Lage wir uns befanden.

"Noch fünf Minuten, Min...", murmelt er verschlafen und dreht sich von mir weg.

"Kihyun, wir werden auch langsam müde.", flüster ich, als ich Kihyun nochmal sanft schüttel, damit er richtig zu sich kommt.

"Hyu~ng..."

Ich seufze, setze mich neben Kihyunhin und stupse ihn mehrmals in seine Seite. Ich kannte Kihyun nur zu gut, um zu wissen, dass er sowas nicht leiden konnte. Genervt seufzt er, rappelt sich auf und sah mich, immernoch mit verschlafenen Augen, an.

"Habt ihr irgendwas bemerkt, oder so?", fragt er verschlafen, als er sich seine Augen rieb und wieder wusste, wo wir uns befanden.

Ich schüttel den Kopf, was ihm genügt. Ich sah rüber zu den anderen und bemerke, dass Hyungwon schon Jooheon und Changkyun geweckt hat.

Die drei brauchen etwas, um richtig wach zu werden, während wir zwei endlich schlafen konnten.

Ich lag eine Weile da und konnte nicht wirklich einschlafen. Den anderen hatte ich den Rücken zugedreht, also konnten sie nicht sehen, dass ich meine Augen auf hatte. Ich seufze leise und zwang meine Augen sich zu schließen, doch das Einzige, was ich sah, war Hyungwon mit seinem Lächeln. Ich schlug meine Augen sofort auf und dachte, mein Herz setzt für kurze Zeit aus. Ich spüre, wie die Wärme wieder in meinem Kopf stieg und vergrub mein Gesicht in meinen Armen. Das Einzige, was ich vermeiden muss, ist mich zu verlieben. Vor allem in einem Mann und zudem auch noch in Hyungwon!

Ich schloss meine Augen und versuch an was anderes zu denken, was am Anfang schwerer war, als gedacht.

We don't give up || HyunghyukWo Geschichten leben. Entdecke jetzt