Kapitel 8

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"Minhyuk..."

Ich gab ein brummen von mir und versuche mich von der Person wegzudrehen, die mir gerade auf meinem Arm schlägt, um mich zu wecken.

"Komm schon, Minhyuk. Wir müssen los."

Kihyun zog sanft an meiner Wange, doch ich drehe mich wieder weg von ihm und rieb mir langsam meine Augen.

"Wie spät ist es?", murmel ich verschlafen und öffne langsam meine Augen.

"Keine Ahnung. Aber die Sonne ist schon aufgegangen."

"Mhhh..."

Ich strecke meine Arme und versuche, dass meine Augen nicht wieder zufallen.

"Habt ihr Hyungwon wach bekommen?", fragt Kihyun, stand auf und lief zu Jooheon, der bei Hyungwon saß und versucht ihn zu wecken.

"Naja... Könnte besser laufen."

Ich sah zu den anderen rüber, die vergeblich versuchen Hyungwon wachzurütteln. Ich setze mich auf und strecke noch einmal meine Arme, bevor auch ich aufstand und zu Hyungwon ging.

"Wartet mal, ich hab noch eine Rechnung mit ihm offen.", sag ich und hocke mich vor seinem Gesicht hin. Hyungwon schien immernoch tief und fest zu schlafen.

Ich lächel leicht, als ich sein schlafendes Gesicht sah, dann hielt ich ihm seine Nase zu. Es dauert nicht lange, bis er versucht sich zu wehren, aber eher noch im Schlaf. Ich hielt ihm seine Nase jedoch so lange zu, bis er seine Augen öffnet und mich wütend und zugleich verschlafen ansah.

"Jetzt sind wir quitt.", lache ich und stand auf. Hyungwon schnaubt kurz, bevor er gähnt und sich streckt.

"Da wir jetzt alle auf sind sollten wir von hier abhauen.", meint Kihyun, nahm seine Sachen und ging zu Tür.

Als wir aufbrechen bemerken wir, dass wir ziemlich weit in der Stadt waren. Dennoch hielt es uns nicht auf von hier wegzugehen. Ich lief still neben Kihyun, hatte sogar schon den Gedanken, dass wir es ohne Schwierigkeiten schaffen würden, als wir die Hälfte geschafft hatten, doch ich lag mit meinem Gefühl falsch.

"Hey!"

Wir zucken alle zusammen, als die Stimme von einem fremden Mann zu hören war. Ich sah in die Richtung und verfiel wie in eine Schockstarre. In einiger Entfernung war ein Mann zu sehen und man erkennt förmlich sein Gewehr, was er bei sich trug. 

"Shit! Weg hier!", zischt Kihyun, stupst mich kurz am Arm an und schon rennen wir alle auf Komando los, was dem Mann nicht gefiel. Ich zucke zusammen und stolpere fast, als ich einen Knall höre. Sofort teilen wir uns auf und rennen in verschiedene Richtungen. Ich wusste nach kurzer Zeit nicht, wo ich bin, wo die anderen sind und wo dieser Mann ist. Plötzlich sah ich Hyungwon und ging zu ihm. Völlig außer Atem verstecken wir uns hinter einem noch fast erhaltenen Gebäude.

"Ist er weg?", frag ich, noch völlig außer Atem und wir beide sahen in alle Richtungen.

Hyungwon und ich atme erleichtert auf, da wir dachten, wir wären in Sicherheit, als wir wieder Stimmen hören. Es war die gleiche Stimme von vorhin und noch eine weitere. Ohne weiteres rennen wir wieder los, soweit, bis wir die Stimmen nicht mehr hören können, doch so kam es nicht. Einer von ihnen hat uns entdeckt. Wir versuchen, dass wir uns hinter den Mauern von ehemaligen Häusern verstecken konnten und uns die Typen bald aus den Augen verlieren. Ich wusste nicht einmal, wohin ich schauen sollte. Auf den Boden, auf die Hindernisse oder sollte ich nachgucken, wo sich die Typen aufhalten? 

Wir hielten kein einziges Mal an, da uns die Laute von Schüssen nicht in Ruhe lassen. Meine Kehle fing langsam an zu brennen, konnte kaum noch Schlucken und Atmen, dennoch blieben meine Beine nicht stehen. Hyungwon und ich liefen gerade nebeneinander und verlangsamten unseren Gang, als ich plötzlich neben mir was höre, was keine Schüsse waren.

Ich sah gerade zu der Richtung und bemerke, dass Hyungwon, der eigentlich neben mir oder etwas hinter mir sein sollte, wie vom Erdboden verschluckt ist. Ein dumpfes Geräusch war zu hören und ich sah, wie Steine einen Abgrund runterfielen. Ich stocke mein Atem, als ich bemerke, dass genau dort, wo aufeinmal der Abgrund ist, Hyungwon eigentlich stehen sollte.

"Hyungwon?!"

Sofort ging ich zu dem Abgrund und sah, wie Hyungwon fast mit Steinen bedeckt war, die gerade mit reingefallen sind. Ich habe selbst den Abgrund gar nicht gesehen. Wir waren beide damit beschäftigt, uns in Sicherheit zu bringen. Ich rief nochmal zu Hyungwon, doch seine Augen blieben geschlossen und an seinem Kopf, sowohl an seinen Lippen ist eine Platzwunde zu erkennen.

Wie es auch in dieser Situation kommen muss, höre ich wieder die Stimmen von den Männern. Ohne nachzudenken ging ich vorsichtig den Abgrund runter, versuche die Steine von Hyungwon zu nehmen und nahm seinen Kopf in meine Hände und schüttel ihn sanft, um ein Lebenszeichen von ihm zu bekommen.

"Hyungwon? Wach auf, bitte!", sprach ich zu ihm mit zitternder Stimme. Meine Stimme war wegen den ganzen Rennen angeschlagen. Ich versuche, dass kratzige Gefühl in meiner Kehle zu ignorieren und schüttel Hyungwon nochmal, doch er zeigt keine Reaktion und seine Augen blieben geschlossen. Es dauert nicht lange, bis die Stimmen von den Männern näher kamen und bis ich ihre Schritte wahrnahm.

"Shit, Hyungwon!"

Ich schlag sanft mit meiner Handfläche auf seine Wange, wieder in der Hoffnung, dass er seine Augen öffnet, doch es geschah nichts.

Panik kam in mir hoch. Ich hatte Angst. Angst, meine Freunde und mein Leben zu verlieren. Meine Gedanken gingen zu Kihyun. Hat er es geschafft? Oder wurde er erwischt? Ich schloss meine Augen, drück Hyungwon zu mir und versuche, dass wir beide versteckt bleiben. Einzelne Tränen fließen über meine Wangen und ich fing wieder an zu zittern. Doch diesmal konnte Hyungwon mich nicht trösten und versuchen, dass ich mich beruihge. Ich war diesmal ganz auf mich allein gestellt. Ich biss mir auf meine Unterlippe und versuche, dass ich keinen Mucks von mir gab, vergrub mein Gesicht in Hyungwons Haare und drücke ihn mehr an mich.

"Da hinten ist einer!"

Ich verstärke meinen Griff und schon höre ich wieder einen Schuss. Ich zucke auf und bereite mich auf den Schmerz vor, da ich dachte, dass sie uns gefunden hätten und auch auf uns schießen würden, doch so war es nicht. Verwundert öffne ich meine Augen, als ich bemerke, dass ihre Schritten sich von uns entfernen. Ich sah nach oben, wo ich nur den Himmel sah. Ihre Stimmen verschwanden nach einer Weile ganz und es war nichts mehr zu hören. Sind sie jetzt weg und wir sind in Sicherheit? 

Ich wusste nicht, ob ich nachsehen sollte oder doch lieber hier unten bei Hyungwon bleiben soll. Langsam sah ich zu ihm, doch er lag immernoch bewusstlos in meinen Armen.

"Hyungwon..., sie sind weg, also mach bitte deine Augen auf!", bettel ich ihn an und schüttel ihn wieder sanft. Meine Tränen stoppen nicht, fließen über meine Wangen und landen auf Hyungwons Gesicht.

"Hey!"

Ich zucke auf, als ich wieder eine Stimme höre. Langsam sah ich nach oben und sah einen Mann, der zu uns runter sah. Er hatte normale Klamotten an und war auch nicht bewaffnet. Seine Augen weiteten sich, als er unseren Zustand bemerkt und kam zu uns runter.

"Seid ihr in Ordnung?", fragt er uns. Ich antworte nicht, sondern sah zu Hyungwon, was für ihn als Antwort genügt. 

"Geh hoch, ich trag ihn. Ich weiß nicht, wie lange mein Kumpel die Idioten ablenken kann."

Ich nicke. In dem Moment blieb mir nichts anderes übrig, als den fremden Mann zu vertrauen. Er nahm Hyungwon mit Leichtigkeit hoch und ich half ihm, dass wir gemeinsam dem Abgrund hochkamen.

Ohne weiter was zu sagen, gingen wir aus der Stadt raus. Lange müssen wir nicht suchen bis wir Kihyun und die anderen trafen. Ich sah sofort, dass Kihyun völlig mit den Nerven am Ende war, da er die ganze Zeit hin und her lief. Als sein Blick zu uns fiel bemerke ich, dass seine Augen schon leicht angeschwollen sind und schließlich einzelne Tränen seine Wangen runterlaufen.

"Min!", ruft Kihyun, der sofort zu uns kam. Sein Blick fiel auf den fremden Mann, der Hyungwon Huckepack trug.

"Was ist passiert?!"

We don't give up || HyunghyukWo Geschichten leben. Entdecke jetzt