Sincerilys Sichtweise 3

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Ja richtig, es schreibt immer noch die Schulmatratze:

Der elend langweilige Erdkunde-Unterricht, in dem ich mich hier gerade zu Tode langweile wird jeher unterbrochen, als es auf einmal an der Tür klopft. "Herein!", ruft der Lehrer. Der Direktor betritt den Klassenraum und ihm folgt ein fast schon unverschämt gutaussehendes Mädchen in meinem Alter. Sie sieht aus wie ein kleiner Engel, ihr Stupfnäschen, ihre vollen Lippen und ihre blauen Augen fügen sich wunderbar ins Gesamtbild ein! Auch hat sie viel gesündere, hellblonde Haare als ich es habe. Aus so einem tollen Aussehen schließe ich ganz automatisch, dass sie nur eine ganz tolle Persönlichkeit haben kann. Die Jungs werden sie vergöttern - das könnte ein Problem für mich werden! Nicht dass sie mir noch die ganzen Kerle wegschnappt! Ich werde gelb vor Neid und frage mich echt: Hat dieses Mädchen eigentlich irgendwelche Fehler???

Der Direktor beginnt zu sprechen: "Hallo, das ist eure Mitschülerin Catilynn". Catilynn, was für ein stilvoller und wunderbarer Name! Der ist geschmackvoller als meiner! "Sie kommt aus North Dakota", sagt der Direktor weiter. Aha, da haben wir es! Sie hat also doch ein Manko. North Dakota ist schließlich der langweiligste und unbedeutendste Staat den es gibt, außer Büffeln und den Badlands gibt es dort ja nichts. Ha, jetzt habe ich etwas mit dem ich sie ärgern kann, falls es mal dazu kommt.

Der Direktor rät ihr, sich hinzusetzen und daraufhin redet sie die ganze Stunde lang in normaler Lautstärke mit ihrer Sitznachbarin. Der Lehrer macht auch einfach so mit dem Unterricht weiter und schimpft gar nicht mit ihr. Das tut er wahrscheinlich, weil es sonst vom Fokus der Story ablenken würde und damit die beiden Figuren ein Setting haben, in dem sie sich unterhalten können. Soll mir recht sein dass die Logik hier nicht stimmt, da muss ich wenigstens das langweilige Gequatsche über Erdkunde nicht hören.

In der Pause bin ich mal wieder mit meiner Gang unterwegs, um Unfrieden und Ärger zu stiften. Wir haben insgesamt drei Mädchen zum weinen gebracht und ich habe wieder mit zwei Jungs schnellen Sex im Gebüsch gehabt. Irgendwann laufe ich Catilynn über den Weg. Mein Gott, wie kann man nur so hübsch sein? Ich muss die echt mal zurechtweisen, damit sie mal sieht wer hier die Chefin in der Mile High ist. "Sieh an, sieh an, sieh an! Na, wen haben wir denn da?", sage ich, um ihr zu zeigen, dass ich hier als der Antagonist in der Story auftrete. Geschickt nutze ich ihren Schwachpunkt aus: "Das Bauernmädchen aus North Dakota. Wie lebt es sich denn so, wenn man bis zum Hals in Büffelkacke steckt?". Boah, voll der schlagfertige Spruch von mir!

Wütend sagt sie: "Nur damit ihr's wisst, ich habe nur ein Jahr in North Dakota gewohnt und bin in New York geboren!". Das lässt mich innerlich zusammenzucken. Auch noch eine echte New Yorkerin? Verdammt, dieses Mädchen hat wohl wirklich gar keine Fehler! Ich übertünche also meine Unzulänglichkeits-Gefühle ihr gegenüber und habe keine andere Möglichkeit als ihr zu drohen: "Hey, nicht frech werden, hier! Du bist die Neue, und musst darum wissen: Wir sind hier an der Schule die krassen Mobber, und nur wir machen jeden fertig! Wenn Du das nicht respektierst, dann...". Ich balle die Faust und schlage mir damit in die andere Hand. "Aber, wieso gebe ich mich mit Dir noch ab, ich mache mir da nur die Hände schmutzig. New York hin oder her, Bauernkind bleibt Bauernkind, hahahahaha!", sage ich und wir gehen mit gekünsteltem Lachen weg, weil mir echt nichts mehr einfällt.

Als wir weiter gehen, sehe ich von Weitem Stan-Hardy. Er lehnt depressiv an einem Baum. Er trägt eine Motorrad-Jacke und sieht heiß aus wie eh und je. Oft sieht man ihn an der Schule nicht, da er meistens schwänzt. Mittlerweile hat er die Klasse sogar so oft wiederholt, dass wir in der gleichen Klasse sind. Da er aber nie zum Unterricht erscheint, bringt mir das auch nichts. Traurig gehe ich an ihm vorbei, da ich einfach keine Chance bei ihm habe. Ich kann mit jedem Jungen Sex haben mit dem ich will, aber den welchen ich am allermeisten wollte, will mich nicht!

Im Anschluss läutet die Schulglocke und wir haben Mathematik bei Mr. Smith. Oder Schmitty, wie ich ihn immer nenne. Ich hasse den Kerl, jeder hasst ihn, er ist der fieseste Lehrer der Schule. Doch in Mathe bin ich selbst eigentlich gar nicht so schlecht, und ich weiß auch dass er eine Schwäche für mich hat. Darum lässt er mir recht viel durchgehen. Mit seiner Cordjacke, seiner Fliege, seiner Hornbrille und seiner Ledertasche wirkt er wie aus einer anderen Zeit. Er hat ein spitzes Kinn, eine Hakennase, einen fiesen Blick und rotbraune Locken, die hinten und an den Seiten kurz geschnitten und am Oberkopf etwas länger gelassen sind.

Heute haben wir Bruchrechnen. Was, ernsthaft, Bruchrechnen? Das ist doch längst nicht mehr Thema in der 10. Klasse. Doch das ist wieder eine von diesen peinlichen Logikfehlern, die wir einfach mal ignorieren müssen. Schmitty schreibt eine lächerlich einfache Aufgabe an die Tafel, welche eher für Fünftklassler gedacht ist. "So, dann kann jetzt mal einer nach vorne kommen, und das an der Tafel vorrechnen!". Sowas macht Schmitty sehr oft, er liebt es die Schüler zu demütigen. "Dann fangen wir doch mal mit unserer neuen jungen Dame an", sagt er und schaut Catilynn an. "Da kannst Du gleich mal zeigen, was Du so kannst! Oder nicht kannst", sagt er mit einem fiesen Grinsen.

Catilynn und der Bädboi - BonusmaterialWhere stories live. Discover now