5. Kapitel

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Der Fuchs stieß eine Mischung aus Keuchen, Husten und Schreien aus. Er zuckte noch ein paarmal und blieb dann regungslos liegen. Für diese paar Sekunden hatte ich meinen eigenen Schmerz vergessen. Jetzt blickte ich hinunter zu meinem Bein und mir wurde schwindelig. An meiner Haut rannte Blut und Eiter herunter und man sah deutlich, wo der Fuchs zugebissen hatte. Ich schätzte die Bisstiefe auf so... 3 Fingernagelbreiten.
Verdammt! Ich weinte. War das alles dumm von mir? Nein! Ich wusste dass ich Recht hatte. Wenn sie mich loswerden wollten, hätten sie mir das sagen können! Obwohl... Wäre es dann anders gekommen? Ich setzte mich auf. Die Wunde brannte höllisch. Meine Finger gruben sich in die Erde. Jedoch raffte ich mich auf, um hier weg zu kommen. Wenn irgendein Tier das Blut riecht... Ich stand auf und schaute unschlüssig zu den Leichnam des Fuchses. Das Fell könnte nützlich sein... Schoss es mir durch den Kopf. Kurzerhand packte ich die Leiche im Nacken und hievte sie hoch. Als ich mit dem zusätzlichen Gewicht so da stand, gab mein verletztes Bein unter mir nach. Ich fluchte laut, so als ob es den Heilungsprozess beschleunigen würde.
Dann nahm ich meine Kraft zusammen und robbte weiter. Wohin wusste ich nicht.

Nach kurzer Zeit hörte ich in der Nähe einen Bach rauschen. Erst jetzt merkte ich, was für einen höllischen Durst ich hatte. Ich beeilte mich, um schnell zu meiner Rettung zu kommen. Als ich den Bach dann schließlich sah, tat sich. ein breites Lächeln in meinem Gesicht auf. Das Wasser war klar, und der Lauf von glatten Steinen umgeben. Ich rutschte samt Fuchs einen kleinen Hügel hinunter und setzte mich an das Ufer. Vorsichtig ließ ich mein Bein in den Strom gleiten, damit die Kälte den Schmerz lähmte. Es half zwar nicht viel, aber wenigstens etwas. Ich sah mich nach einen schalenförmigen Stein um, damit ich besser das Wasser aus dem Bach schöpfen konnte. Schnell fand ich einen Geeigneten. Ich tauchte ihn in das Rinnsal und leerte mit wenigen Zügen das „Gefäß". Ich verspürte dieses wunderbare Gefühl, als mich das Wasser durchfloss. Kaum zu glauben, dass ich erst heute morgen die Höhle verlassen habe... Ich atmete aus und schloss die Augen. Endlich konnte ich mich etwas beruhigen. Dann erinnerte ich mich, dass ich mich um meine Wunde kümmern musste. Ich prüfte mein Umfeld auf Moos und Kräuter, und fand auch zügig welche. In der Schüssel verarbeitete ich die Kräuter mit Wasser zu einer Pampe.
Das hat Paloma mir beigebracht... Seufzend strich ich die Masse in die Verletzung und wickelte Moos herum. Jetzt merkte ich, wie müde ich war, also sah ich mich nach einem Baum um, der zwar hoch genug, aber leicht zu erklimmen war.
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Wie konnte ich euch nur so lange warten lassen?! ;0; Na ja, hier ist endlich das neue Chap. Ich hoffe es gefällt euch :)

Ylva die die Wölfe sahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt