BIEP BIEP BIEP BIEP BIEP BIEP
Mit einem Ruck wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Was war das für ein unerträglich lautes Geräusch?!
Ich hörte Polizeisirenen. Blitzschnell drehte ich mich um: im Fenster blitzte das Blaulicht immer wieder auf. Verdammt! Ich griff nach meiner Tasche, schnappte mir die meisten der Akten und verschwand. Sofort richteten sich Suchscheinwerfer auf mich und blind stolperte ich die Treppe hinunter. Die blöden Passanten blieben stehen und gafften mir hinterher, doch es war mir egal. Ich rannte und rannte und rannte, mein Atem wurde schneller und heftiger, meine Seite stach und meine Beine drohten einzuknicken. Dennoch lief ich weiter. Ich hatte nur einen einzigen Gedanken. Wer bin ich?
Ich erreichte den Stadtpark und wagte es, kurz stehen zu bleiben und mich umzusehen. Weit in der Ferne sah ich das rotierende blau-rote Licht scheinen und leise Rufe ertönten. Ich griff mir an die Rippen, es tat höllisch weh. Langsam und vorsichtig, um mich ein wenig zu schonen, ging ich einen etwas abseits liegenden Pfad entlang, weiter in den Park hinein, dorthin wo keine Kinder spielten und wo ich eventuell Unterschlupf finden könnte. Ich hatte Glück: ich gelangte an einen kleinen Felsvorsprung am Rande des Parks, der an ein Wandergebirge grenzte. Dort fand ich eine kleine Höhle, ein wenig versteckt durch Rosenbüsche. Ich kratze mir beim Hindurchgehen die Arme auf, doch das war mir egal. Die Höhle war größer als ich gedacht hatte! In einer Ecke war der Boden etwas abgesenkt, fast wie eine Schlaf-Nische. Das spärliche Licht, das durch das kleine Loch drang, reichte gerade aus um den Großteil der Höhle zu erleuchten. Ich setzte mich auf den Boden, lehnte mich an die Wand und atmete tief durch. Dann griff ich zu meiner Trinkflasche. Sie war bereits halb leer. Ich besah mir erneut das Foto. Diese Frau hatte die gleiche Haarfarbe wie ich. Und die Nase des Mannes hatte Ähnlichkeit mit der meinen. Könnten dies meine wahren Eltern sein?
Ich hatte in der Eile einfach irgendwelche Akten mitgenommen, also beschloss ich, sie mir mal genauer anzusehen.
Der seltsame Fall der Ann-Sophie Krüger stand auf einer Akte. Ich schlug sie auf und mein Atem stockte. Ein Foto fiel heraus, so eines wie man es aus den Krimis kennt: eine Person von vorne und von der Seite, mit Nummer vor der Brust. Und die Person auf dem Bild kannte ich zu gut.
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Blutspritzen
Mystère / ThrillerWas wäre, wenn du plötzlich erfährst, dass du eigentlich gar nicht zu deiner Familie gehörst? Was wäre, wenn es irgendwo auf dieser Welt deine wahren Eltern geben würde, doch du wüsstest da nichts von? Dein Leben verwandelt sich in ein Spiel, ein Sp...