Herbstliche Morgenstunde

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Blutrot und doch nicht tot.
Grauen verbirgt dich in sich dicht.
Nebelschwaden, dick und grau.
Hindurch kommt kein Licht.

Horror breitet sich aus.
Der Nebel gehalten von einer unsichtbaren Wand.
Was versteckst du in dir?
Er greift langsam nach meiner Hand.

Kommt näher und näher,
Versucht mich in sich aufzunehmen.
Raben fliehen.
Angst und schrecken verbreiten ist sein größtes Sehnen.

Die Sonne erhebt sich über den Schrecken,
Versucht ihn unter sich zu begraben,
Ihn zu verscheuchen und aufzulösen,
Dabei kreisen stetig die Raben.

Der Raps sendet seinen Duft gegen ihn aus,
Will ihn intensiv vertreiben.
Die Sonne kämpft mit ihm zusammen.
Der Graue will aber bleiben.

Eine Laterne, die verschlafen hat,
Fängt an zu flackern und zu summen.
Sie spricht zu mir und sagt ganz leis':
"Der Tag ist nah" und ist endgültig am verstummen.

Mit aller Pracht und Wärme
Strahlt nun die Sonne nieder
Das Blut verwandelt sich in gleißendes Gelb.
So wundervoll kehrt sie jeden Tag wieder.

Sie lockt den Raps und auch die Raben
Mit ihrem Tagwerk anzufangen.
Die einen blühen wunderbar,
Die anderen krechtzen und sangen.

Sie singen ein schauriges Lied
Von Tod, Verlust und Trauer -
Und wenn man ihnen zu nahe kommt
Wird ihre Stimme noch rauer.

Doch lass ich mich nicht mehr von euch schrecken,
Genieße die Sonne auf der Haut und die Morgenskühle,
Bin angetan von dem Gesamtkunstwerk,
In mir steigen auf die sonderbarsten Gefühle.

Tief in mir erblüht es dem Rapse gleich,
Ein Lebensmut von ungeahnter Kraft,
Ich bin so lebendig und froh,
Als wäre mein Herz vollends erwacht.

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