Bewusstsein

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Er lächelt.
Sie lächelt.
Alle lächeln.
Oder halt auch nicht.

Lächelt er oder belächelt er?
Die Frage steht im Raum.
Ausgesprochen hat sie niemand,
Stellen braucht man sie trotzdem wohl kaum.

Unsicherheit ist scheiße,
Das kennt halt jeder mal von sich.
Aber was soll man da machen?
Ich schreib drum einfach 'n Gedicht.

Zu fett, zu dünn, zu hässlich, zu hübsch,
Recht kann kann man's dir nicht machen.
Zu klein, zu groß, zu lang, zu breit,
Oder liegt's doch an meinen Sachen?

Bin ich dir etwa zu leise?
Oder doch eher zu laut?
Soll ich mich zurückhalten?
Fahr ich aus meiner haut ?

Worauf stehst du ?
Stehst du auf mich?
Kann das tatsächlich sein?
Wohl eher nicht.

Was fehlt mir bloß, was alle haben?
Sag es mir einfach frei heraus.
Ich kann das verkraften.
Ich halt das schon aus.

Peinliche Stille,
So weit bist du noch weg,
So ziemlich am anderen Ende des Floors,
Meine Gedanken interessieren dich wahrscheinlich 'nen Dreck.

Es ist wie es ist.
Um was zu ändern hab ich nicht den Mut.
Noch ein Abend allein nach Haus,
Erstmal Wein oder weinen, das einzige was jetzt noch gut tut.

Manchmal stehe ich dann einfach am Fenster,
Genieße die Kälte auf der Haut
Und fühl mich ein Stück weit lebendig,
Dreh die Musik einfach mal laut.

In diesen Momenten vergesse ich alles,
Denke nicht mehr nach, wie unperfekt ich doch bin,
Schließe die Augen,
Finde den hinter allem versteckten Sinn.

Das sind die Momente wo ich mir denk:
Hey komm.. bist doch so ziemlich gut.
Du brauchst niemanden der dich liebt.
Zügel nur deinen Selbsthass und deine Wut.

Ab und an da lern ich mich ein bisschen kennen,
Gar mögen, fast schon akzeptieren.
Und wenn ich das in die Welt trage, dieses Selbstvertrauen,
Vielleicht belächelt er mich dann das nächste Mal nicht, sondern lächelt mich an.
Und ganz vielleicht spricht er mich an.

Was fehlt ist Liebe,
Aber nicht von dir,
Nein die Liebe,
Die muss auch kommen von mir.

Gedichte und GedankenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt