Cʜᴀᴘᴛᴇʀ ғᴏᴜʀ

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Y a n a r a

Aufgebraust versuchte ich das Schloss zu treffen. Aber meine Hände zitterten vor Wut. Was dachte er eigentlich, wer er ist?
Ich konnte mir einen kleinen Schrei nicht unterdrücken, als ich immer noch wie verrückt versuchte, das Schlüsselloch zu treffen.

Mein Tag war einfach im Eimer. Und ich war mir sicher er konnte nicht noch schlechter werden. Und das nur wegen diesem Floyd.

Hi, ich bin Floyd, ich bin so cool, äffte ich ihn in Gedanken nach und verdrehte die Augen.

Endlich bekam ich diese verdammte Tür auf und trat ein. Im Flur schleuderte ich all mein Zeug einfach in die Ecke und schlug die Tür wieder zu. Es sollte jeder wissen, dass ich sauer war. Verdammt sauer.

Flashback

»Was willst du?«, fragte ich bissig. Mit einem Mal war ich nicht mehr zurückhaltend. Er hatte meinen wunden Punkt getroffen, jetzt konnte er sich bestimmt denken, wie sehr es mir missfiel, über das Übernatürliche zu reden.
Er verdrehte die Augen und schaute sich um.
»Können wir woanders reden?«, fragte er schließlich.
Ich aber verschränkte nur die Arme vor der Brust und machte keine Anstalten, aufzustehen. Ich gehe doch nicht freiwillig mit Fremden mit. Auch wenn er nicht aussah wie ein fünfzigjähriger Perversling. Eher im Gegenteil.

Nicht abschweifen!

»Komm schon«, bittete er mit belegter Stimme. Aha.
»Lass mich kurz überlegen...nö.«, spottete ich und verdrehte die Augen, ehe ich mir einfach die Zuckerschnecke schnappte und sie anfing zu Essen. Ich denke nämlich nicht, dass ich den Typen so schnell loswerde.

Schon ein paar Minuten musterte er mich. Ich hatte längst das Gebäck verspeist, während er mich einfach stillschweigend beobachtet hatte. Dabei entging mir die Gäsehaut nicht, die ich unter seinen Blicken bekam. Aber ich wollte einfach nicht nachgeben. Trotzdem ließ mich sein stechender Blick zunächst nachdenken. Schon seid Jahren war ich einem solchen Geschöpf wie ihn nicht begegnet und die erste Begegnung war nicht gerade die Angenehmste. Ich wollte doch nur versuchen ein normales Leben zu führen.

Aber ich fragte mich schon seid Längerem, ob das überhaupt möglich war.

Genau dieser Gedanke ließ mich schließlich nachgeben und ich nickte widerwillig. Vielleicht braucht er ja nur einen Rat für die Menschenwelt oder so. Aber sein Blick ließ mich dennoch skeptisch werden.

Schwungvoll erhob er sich wieder, legte ein paar Scheine auf den Tisch und ehe ich widersprechen konnte, hatte er mich schon am Handgelenk gepackt und schleifte mich aus dem Cafè. Ich konnte gerade noch so meine Tasche schnappen.

Wir liefen zusammen auf eine Parkbank zu, wo er erleichtert aufatmete und sich hinsetzte. Ich ließ mich einen halben Meter neben ihn nieder. Sicher ist sicher.

Eine Weile starrten wir beide gerade aus und beobachteten die Umgebung.
Aber ich merkte ihm seine Ungeduld an. Es lag ihm wohl wirklich was auf der Zunge.
»Jetzt sag schon«, seufzte ich und warf ihm einen auffordernden Blick zu. Doch er starrte weiterhin gerade aus und schien auf einmal in Gedanken versunken. Sein Kieferknochen spannte sich dabei an und ich starrte fasziniert drauf. Ich will das auch.

𝔾𝕠𝕕'𝕤 ℙ𝕝𝕒𝕟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt