Aus Leben wurde Tot

Der Anruf und die Begegnung

,,Samuel Klein?" sagte eine tiefe aber sehr warme Stimme. ,,Ja hallo, hier ist Mia Kaden, ich suche eine Wohnung und habe ihr Angebot gesehen, wäre das noch frei?" ,,Ja zur Zeit ist es noch frei. Wie alt sind sie denn wenn ich fragen darf?'' fragte er. ,,Ich bin 19 Jahre alt, wieso fragen sie?" ,,Wissen sie, ich bin ein 20 jähriger Mann, manchmal launisch aber sonst normal. Ich möchte keine älteren Frauen in meiner Wohnung haben. Aber sie können gerne die Wohnung haben, ihnen gehört dann ein Zimmer und ein Bad. Den Rest teilen wir. Ich wohne in der Bahnhofstraße 345. Klingeln sie, sie werden erwartet. Ich freue mich auf dich Mia.." sagte er. Im selben Moment legte er auf. Ich wusste im ersten Moment gar nicht wie mir geschieht. Ich bin zwar schon erwachsen, aber meine Mutter hatte mich immer unterstützt. Und jetzt war sie einfach nicht mehr da. Ich bereue meine Entscheidung zutiefst, ich hätte den Flug verschieben können, die Beerdigung planen können, aber nein, ich hab mich sofort in den Flieger gesetzt und bin weg. ,,Liebe Fahrgäste, bei der nächsten Haltestelle muss der Zug wegen Komplikationen anhalten. Wir bringen sie zur nächsten Haltestelle. Bitte steigen sie in Fahrtrichtung rechts aus. Haben sie noch einen angenehmen Tag." Das konnte jetzt nicht wirklich der Ernst sein. Ich wusste nicht wo ich war. Der Zug hielt an und alle Fahrgäste stiegen genervt oder schimpfend aus. Als ich auf einer Bank saß öffnete ich Google Maps und gab die Straße ein. So weit Entfernt war ich gar nicht. So weit ich wusste war ich in Leipzig gelandet und befinde mich jetzt kurz vor Chemnitz. Zu Fuß waren es 1,38 h, mit den Bus 35 min aber die nächste Bushaltestelle war 40 Minuten Laufzeit entfernt. Wenn ich in Chemnitz am Hauptbahnhof ankommen würde, müsste ich den Zug nach Olbernhau nehmen. Eigentlich einfach. Ich entschied mich mit dem Bus zu fahren und lief zur nächsten Bushaltestelle. Nach 10 Minuten laufen hörte ich von weiten ein brummendes Auto und quietschende Reifen. Ich machte mir nichts draus, immerhin war das hier eine Stadt und nicht so ein Waldstück wo ich her komme. Ich sah in die Richtung von der die Geräusche kamen und sah ein Auto was sich in extrem Geschwindigkeit auf mich zubewegte. Kurz vor mir bremste das Auto. Ich rührte mich nicht, ich war wie versteinert. Das Auto hätte mich erfassen können... Es war ein goldener Lamborghini. Plötzlich ging die Fahrertür auf und gutriechender Männergeruch kam mir entgegen. Als der Fahrer ausstieg, hielt ich die Luft an. Ein großer Mann mit blonden Haaren und blauen Augen stieg aus. Er hatte seine Haare wuschelig, was seeeeeehr gut aussah. Er hatte ein weißes T-shirt an, was aber an seiner Brust spannte, da man deutlich die Muskeln und das Sixpack sehen konnte. Er hatte eine Jeans und weiße Nike-Schuhe an. Er kam auf mich zu, musterte mich und auf seinen Lippen bildete sich ein lächeln. ,,Hallo hübsche, ich hätte nicht gedacht das du so süß bist ", sagte er. Ich war sprachlos aber bekam trotzdem ein paar Wörter raus: ,,Wer sind sie und was wollen sie von mir???". ,,Ich bin Samuel, dein neuer Mitbewohner. Ich wusste das der Zug ausfällt, also steig ein ich fahr dich nachhause." Ich sah ihn komplett perplex an. Ohne zu zögern nahm er meinen Koffer, verstaute ihn im Kofferraum, öffnete die Beifahrertür und gab mir mit einem Handzeichen die Bestätigung das ich einsteigen soll. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie so ein Bauchkribbeln. Mein Herz klopfte wie wild und ich ging langsam auf ihn zu. Ich setzte mich in das Auto, er machte die Tür zu und stieg auf der Fahrerseite wieder ein. Er lächelte mich an und fuhr los.