8 Sommergewitter

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Ich bin so weit weg von Zuhause. Durch meine ganzen Gedanken habe ich das gar nicht mitbekommen. Dunkel ist es schon geworden. Doch dürfte es um diese Uhrzeit noch gar nicht werden. Ein Blick gen Himmel sagt dennoch etwas anderes. Nein. Es durfte jetzt bitte nicht regnen. Es sieht doch schwer nach einen Sommergewitter aus. Und so schnell komme ich nicht mehr nach Hause. Ich wollte auch gar nicht wieder Heim. Die ersten Tropfen fallen und ich suchte nach einem Unterdach oder Café, doch werde nicht fündig, da schon so viele Leute sich untergestellt haben. Mittlerweile regnet es schon in strömen. Mit Kaputze auf und den Blick zum Boden renne ich weiter, bis ich wieder gegen Jemandem stoße. Das gibt es doch nicht. Ich glaube ich habe ein Déjà-vu. Ein kleines lachendes Entschuldigung kam von mein Gegenüber. NEIN! Nicht schon wieder! Ich erkenne diese Stimme, auch wenn diese noch so leise und noch so undeutlich wäre. Ich erkenne diese Stimme überall. Es war die gleiche Stimme, wie die vom Supermarkt. Es war Paluten. Meine einzige Liebe, die ich verloren habe. Was sollte ich denn jetzt machen? Ich stehe starr da und gucke weiterhin auf dem Boden. Ich traue mich nicht ihn anzusehen. "Hey? Was machst du denn bei diesem Wetter und nur mit Kaputze her draußen? Du bist schon ganz durchnässt." Ich stockte. Erkannte er mich denn nicht. Irgendwie tut das schon im Herzen weh, wenn seine frühere Beziehung einen nicht mehr erkennt. Aber wie denn auch, wenn ich im Regen meine Kaputze auf habe und noch kein einziges mal aufgeguckt habe. "Wo musst du denn hin? Ist es weit von hier Weg?" Es stimmt. Ich bin schon etwas länger als geplant gelaufen und bin schon weiter von meiner Wohnung weg. Also nickte ich nur stumm und traue mich noch immer nicht aufzuschauen. "Also ich bin grade auf dem Weg zu meinem Auto. Es ist hier um die Ecke. Ich kann dich gerne mitnehmen. Ich kann nicht zusehen, dass du noch durchgenässter wirst und du Morgen wahrscheinlich krank Zuhause liegst. Natürlich nur wenn du möchtest." FUCK... was soll ich tun? Ich würde liebend gern mitfahren. Doch dann musss ich mit ihm reden und ihm den Weg zeigen. Es ist auch unhöflich, dass ich ihn noch immer nicht angesehen habe. Etwas überfordert nickte ich einfach nur und merkte, dass er sich in Bewegung stetzt. Ich folge ihn kurze Zeit später, damit ich etwas hinter ihn laufen kann. Ich hebe etwas mein Kopf und konnte Palle somit ein bisschen beobachten. Nach 4 Jahren hatte er sich kaum verändert. Doch ich konnte grade nur von dem hinteren Palle sprechen. Ich habe Palle, seitdem er sich nicht mehr gemeldet hat, nicht mehr ins Gesicht gucken können. Auch in seinen Videos konnte ich gar nicht mehr richtig in seine Facecam gucken, da ich sofort anfing zu heulen und ich nur noch verschwommen sah.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, da jemand mich am Arm packte und so mein gang unterbrochen wurde. Erschrocken guckte ich, wie aus reflex, auf. Doch als ich merkte, das ich wirklich in Palutens Gesicht schaue, durchzog mich ein Schmerz. Trauer, Wut und viele andere Emotionen spürte ich gerade, währenddessen ich starr auf der Stelle stand. Mein Kopf sagte mir, ich solle mich losreißen und wegrennen, doch stattdessen blieb ich stehen und starre Paluten an. Er starrte mich ebenfalls an. Nach gefühlten Stunden ließ er mich los. Er nuschelte noch ein schnelle "Entschuldigung, aber du siehst einen alten Freund so ähnlich." bevor er sein Auto aufschloss und auf die Fahrerseite einstieg. 'Ein alter Freund'.. Autsch.. das tut weh. Habe ich ihn echt nichts mehr bedeutet? Der wieso nennt er mich alter Freund. Wollte er unsere schöne Zeit in unserer Beziehung echt vergessen? Einen anderen Grund fand ich echt nicht.

Im Auto sitzend und doch noch nicht los gefahren, spürte ich noch immer diesen Schmerz in meinen Herzen. Ich wollte es wissen. Was habe ich denn für in bedeutet, das er mich nur noch einen alten Freund nennt. Doch war ich natürlcih zu schüchtern, um zu fragen. Auch wusste ich noch immer nicht, was ich mit meiner Stimme anfangen sollte, die Palle doch den Weg führen sollte. Daher sind wir auch noch nicht losgefahren. Okay Manu, reiß dich zusammen. Und wenn er dich doch erkennt, ist doch egal. Dann kannst du deine Chance nutzen und mit ihm über alles reden und vielleicht wird das wieder was zwischen euch. Ach das glaube ich doch selber nicht.

Ein räuspern bringt mich wieder in die Realität zurück. "Und? Wo muss ich hinfahren, damit du nach Hause kommst?"

18 Again / Eine Geschichte von KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt