2. Kapitel

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"Bist du sicher, dass du alles dabei hast, Am? Dein Handy? Schulbücher? Unterwäsche?"

Mum wirkte aufgeregter als ich selbst, während sie an meinem Rucksack herumfummelte und sich nervös auf die Lippe biss.

"Ja, Mum. Alles gut", murmelte ich und versuchte, lässig zu wirken. Nichts war gut. Gar nichts.

"Du packst das schon, Kumpel", meinte Dad und knuffte mich kameradschaftlich in die Seite. "Wir kommen dich bald besuchen. "

Ich nickte. Wir standen an meinem Gate, der Flieger war bereit, mich in die Hölle zu kutschieren.

"Ja", flüsterte ich leise und umarmte meine Eltern ein letztes Mal.

Eine Stewardess eilte mit einem freundlichen Lächeln zu mir und sagte, ich solle jetzt einsteigen.

"Sei brav, Am!", waren die letzten Worte, die ich hörte.

Fliegen hatte ich mir aufregender vorgestellt. Klar, es war klasse, wie die Stadt unter uns immer kleiner wurde, aber irgendwann sah ich nur noch Wolken.

Alle anderen Gäste konnten sich Filme auf ihren kleinen Fernsehern vor sich ansehen. Nur ich hatte natürlich den Platz mit dem defekten Monitor erwischt.

Also vertrieb ich mir die Zeit mit Lesen und Sudoko.

Ich versuchte zu schlafen, doch mein Gehirn wollte nicht die Klappe halten.

Was würde mich in Costa Rica erwarten? Ich wusste nicht viel über das Land, außer dass man dort Spanisch sprach.

Zum Glück hatte ich das seit der dritten Klasse gelernt.

Hoffentlich würde meine Gastfamilie nett sein... Was wenn...

"Ich halt."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt