Es regnete. Die Tropfen prasselten auf das Dach des Autos und der Lärm, der dadurch entstand, tat schon fast meinen Ohren weh. Ich hörte jemanden neben mir reden, weswegen ich meinen Kopf zur rechten Seite drehe. „Ich verstehe es nicht. Du bist doch eigentlich ein kluger Junge und trotzdem stehst du in drei Fächern auf fünf." Die Stimme kannte ich.
„Lass mich doch einfach! Ich bin alt genug um zu wissen was für mich richtig ist." Mein Vater sah mich wütend an und ich selber hätte aufs Armaturenbrett schlagen können, so geladen war ich.
„Nein tust du nicht. Du machst in zwei Jahren deinen Abschluss. Du kannst dir sowas nicht mehr erlauben, welche Uni soll dich denn annehmen?"
„Es sind meine scheiß Noten! Vorher hat es dich doch auch nicht gejuckt, was mit mir ist. Seitdem Ruby da ist-" Ruby. Ich war auf sie eifersüchtig. Sie war jünger und wurde immer bevorzugt. Ich habe es gehasst.
"Craig kannst du-" Sie hatte nichts mit der Sache zutun. Ich war einfach nur frustriert.
„Nein, ihr seid beschissene Eltern. Seit so vielen Jahren geht es nur noch um Ruby! Und nur weil ich jetzt Noten technisch ins schwanken komme, macht ihr euch sorgen." Es ging alles so schnell. Ich habe Sachen gesagt, die ich nicht sagen wollte.
„So redest du nicht mit-" Wir fuhren über eine Kreuzung. Wir hatten grün.
„Dad! Pass auf!" Es war zu spät, dass Auto hatte uns erfasst.
Ich wachte durchgeschwitzt auf. Es flossen ungehemmt Tränen über meine Wange und meine Atmung beschleunigte sich und wurde tiefer. Ich hatte keine Kontrolle über meine Atmung. Meine Finger fingen an ekelhaft zu kribbeln und waren verkrampft.
Das Licht in meinem Zimmer ging an und an meiner Zimmertür stand ein verwirrter und müder Tweek, der nicht wusste, was in diesem Moment passierte.
Nach wenigen Sekunden wurde ihm jedoch die Situation klar.
Meine Sicht verschwamm.
„Wo hast du eine Tüte?" Fragte er mich und durchsuchte bereits mein Zimmer nach irgendeiner Tüte. In meiner Nachtkommode.
Ich wollte es, aber mein Mund war verkrampft.
Ich hörte Geraschel und das Öffnen und Schließen von Schränken.
Tweek drückte mir eine Plastiktüte gegen den Mund und ich versuchte in diese ein und auszuatmen.
Es war furchtbar.
Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war bis sich meine Atmung wieder stabilisiert hatte.
Tweek jedoch saß auf meinen Bett, während ich neben ihm lag und seine Hand hielt, welche ich fasst erdrückt hatte.
„Gehts wieder?"
Irgendwann hatte sich mein Mund wieder entspannt, weswegen ich ihm erklärte was genau passiert war.
„Ja. Es ist nur, ich hatte damals eine Phase in der ich sehr oft Alpträume hatte und da kam es durchaus schon mal vor, dass ich hyperventilierte. Eigentlich hatte sich das seit vier Monaten wieder gelegt." Erklärte ich.
Er nickte verstehend und ließ nicht meine Hand los.
Ein Blick auf meinen Wecker verriet mir das wir halb sechs hatten, ich war immer noch total müde und ausgelaugt. Bei vielleicht zwei Stunden Schlaf war das verständlich.
Tweek verfolgt meinen Blick und schien zu verstehen. „Du bist noch müde oder? Soll ich wieder rüber gehen oder-"
„Nein!" Ich hatte gar nicht über meine Worte nachgedacht. Sie kamen einfach aus meinem Mund, ohne das ich es wollte. Jedoch wollte nicht wieder alleine sein. Nicht mit diesen Gedanken, nicht heute.
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Once A Year
أدب الهواةCraig saß in der Kloklabine eines ranzigen Clubs, als etwas nach langer Zeit in ihm zerbrach. Ausgerechnet Tweek war derjenige, der in diesem Moment reinkam und diese Scherben aufhob und zusammen setzte. /// Creek