Once A Year

Kapitel 5: Zusammenfügen

Vorwort

Ganz kurze Miniinfo, ich habe keinen festen Zeitplan für die Kapitel mehr. Heißt, ich lade sie hoch wann ich kann. Es fehlen noch zwei Kapitel bis zum Ende, also kann es sich nur noch um ein paar Monate handeln bis die Story fertig ist. Ich wünsche euch jedoch viel Spaß beim Lesen des neuen Teils ^^

Kapitel 5: Zusammenfügen

Meine Beine bewegten sich träge durch den Friedhof. Ich sah keine Menschenseele in meinem Radius, worüber ich irgendwie erleichtert war. Es lag nicht in meinem Interesse auf weitere Personen zu stoßen, die ich hätte kennen können.

Der Wind pfiff mir gegen die Ohren, weswegen ich meine Mütze weiter herunter zog. Für einen Herbsttag, war es überraschender weise nicht so kalt. Nur halt windig.

Ich unterbrach meinen Weg, als ich an einer relativ jungen Eiche ankam und biss mir unbewusst auf die Unterlippe. Genau drei Gräber daneben war mein Ziel. Vom weiten aus sah ich bereits die leichten Lichter der Kerzen und die bunten Blumensträuße.

Drei Jahre. Dafür das so viel Zeit vergangen iwar, schienen trotzdem noch sehr viele an ihn zu denken und das fand ich irgendwie schön.

Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter und setze wieder zum laufen an, wobei ich die letzten Meter komplett durch zog. Als ich dann vor seinem Grab stand, war ich nicht mehr nervös. Nein ich war erleichtert, erleichtert darüber, dass es gar nicht so schlimm war, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Das dennoch eine bestimmte Spannung in meinem Inneren herrschte konnte ich nicht leugnen

Ich fiel auf meine Knie. Den Strauß hielt ich feste in meiner Hand und mein Blick war auf den Grabstein vor mir gerichtet.

„Es-" Nein so wollte ich nicht anfangen.

„Hallo Dad." Ja, schon viel besser.

„Ich ähm, also es ist echt lange her das ich hier war was? In den letzten Jahren ist ziemlich viel passiert. Meistens eher nichts gutes, aber weißt du, gestern ist mir seit langem etwas richtig gutes passiert. Okay nicht nur gutes, aber ich habe das Gefühl komplett neu anfangen zu können und ich glaube, dass ich das schaffe, wenn ich dich besuchen komme."

Ich ließ mich mit dem Hintern nach hinten fallen und saß mich im Schneidersitz vor seinen Grab hin. Den Blumenstrauß platzierte ich auf meinen Schoß.

„Ich habe einen Jungen kennengelernt sein Name ist Tweek. Er hat mir auf die Beine geholfen, als es mir schlecht ging. Er ist echt toll und lieb und ich habe demnächst ein Date mit ihm." Meine Wangen wurden etwas warm und ich konnte mir nur all zu gut vorstellen, wie sie sich in diesem Moment rosa färbten.

„Was ich sagen möchte, dieser Junge hat mir geholfen und mir dabei einen ziemlichen Arschtritt verpasst." Kicherte ich leicht, wurde daraufhin aber total ernst.

„Einiges ist mir klarer geworden. Ich kann mir zwar ehrlich gesagt immer noch nicht verzeihen und wahrscheinlich werde ich das die nächste Zeit auch noch nicht können, aber ich will neu anfangen. Es kann ja nicht sein, dass ich mir mein Leben durch meine Schuldgefühle versaue oder? Ich will mich ändern, was ziemlich überfällig ist." Ich spielte mit meinen Fingern, fokussierte meinen Blick auf die Grabinschrift.

Erneut bildete sich ein Kloß in meinem Hals.

„Es tut mir leid. Einfach alles. Es tut mir leid, dass wir uns gestritten hatten. Es tut mir leid, dass ich Mom und Ruby in Stich gelassen habe. Es tut mir leid, dass ich dich in all den Jahren nie besuchen gekommen bin und es tut mir leid, dass ich mich nie irgendwelchen Konflikten gestellt habe und wie ein Feigling geflüchtet bin."